Witten. Wenn der Parkscheinautomat kaputt ist, heißt das noch lange nicht, dass man kein Knöllchen bekommen kann. Frag nach an der Ruhrstraße in Witten.
Hasan Günesli war ganz schön auf dem Baum. Wochenlang seien die beiden Parkautomaten auf der oberen Ruhrstraße ausgefallen. Trotzdem hätten Anwohner Knöllchen bekommen. Die Stadt hätte seiner Ansicht nach darauf aufmerksam machen müssen, dass man eine Parkscheibe hinterlegen muss.
Hätte sie nicht, sagt die Verwaltung - und verweist auf Paragraf 13 der Straßenverkehrsordnung: „Ist eine Parkuhr oder ein Parkscheinautomat nicht funktionsfähig, darf nur bis zur angegebenen Höchstparkdauer geparkt werden. In diesem Fall ist die Parkscheibe zu verwenden.“
Lesen Sie auch
- Schildbürgerstreich in Witten: Zoff um kostenlose Parkplätze
- Planer schlagen autofreie Zone für Ruhrstraße in Witten vor
- So billig ist das Anwohnerparken in Witten
Die Redaktion hat sich das vor Ort angeschaut - und tatsächlich hatten die meisten Autofahrer die Parkscheibe hinterlegt - obwohl kein Aufkleber, kein Schild sie darauf hinwies. Die beiden Parkautomaten in Höhe von Kino beziehungsweise Simonetti waren zu diesem Zeitpunkt jedenfalls noch defekt. Mit Parkscheibe darf man maximal eine Stunde an der Ruhrstraße halten.
+++Folgen Sie jetzt auch dem Instagram-Account der WAZ Witten+++
Seit wenigen Tagen funktionieren die Münzschlucker aber wieder, wie die Stadt auf Anfrage mitteilte. Warum sie wochenlang außer Betrieb waren? Dazu Sprecherin Lena Kücük: „Allgemein können die Gründe vielfältig sein, vom einfachen Papiermangel bis zu defekten elektronischen Komponenten. Einige Parkscheinautomaten gehen dem Ende ihrer Lebensdauer entgegen und sind damit leider störungsanfälliger.“ Es sei geplant, diese nach und nach auszuwechseln. Erschwerend kam offenbar hinzu, dass der zuständige Kollege Ende Juli in Rente ging und sein Nachfolger erst am 1. Oktober anfängt.
Parkautomaten spülen über eine Million Euro jährlich ins Wittener Stadtsäckel
Die Einnahmeausfälle hielten sich in Grenzen, die Stadt spricht von 25 Euro im Schnitt, je nachdem, wie stark welcher Automat gefragt ist. Insgesamt gibt es 63 im Stadtgebiet. Ihre Unterhaltung kostet im Jahr um die 60.000 Euro. Die Sache lohnt sich aber. Die Einnahmen belaufen sich auf über eine Million Euro im Jahr.