Witten. Die Freibadsaison 2024 geht mit warmem Spätsommerwetter am Sonntag zuende. Trotzdem reicht die Besucherzahl im September nicht ans Vorjahr heran.
So richtig voll scheint es im Freibad nicht mehr zu werden - obwohl der Spätsommer auch in dieser Woche noch mal richtig aufgedreht hat. 450 Gäste kamen am Donnerstag (5.9.), ähnlich „viele“ dürften es am Freitag (6.9.) sein. Der Samstag (7.9.) bringt mit angekündigten 28 Grad vielleicht noch mal einen kleinen Schub, bevor das Bad dann am Sonntag (8.9.) um 17 Uhr endgültig für dieses Jahr schließt (Kassenschluss: 16.15 Uhr, schwimmen bis 16.45 Uhr).
Trotz des durchwachsenen Wetters ziehen die Stadtwerke als Betreiber nach gut vier Monaten eine positive Bilanz dieser Saison. Auffällig sind die Unterschiede zum Vorjahr, obwohl sich die Besucherzahlen am Ende wieder angleichen. Das hat natürlich mit dem Wetter zu tun.
- Freibad Witten-Annen: Saisonfinale am Sonntag mit Party
- Freibad in Witten: Erste Bilanz fällt enttäuschend aus
- Freibad Witten zieht erste Bilanz: Ein ständiges Auf und Ab
Der Wittener braucht „anhaltend gutes Wetter“, wie Stadtwerkesprecher Mathias Kukla und Vize-Bäderchef Lars Glörfeld bestätigen, um sich in die Fluten zu stürzen. Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass sich selbst an diesen noch warmen Tagen nur noch verhältnismäßig wenige auf den Weg zur Herdecker Straße machen. Bis einschließlich Mittwoch (4.9.) wurden 66.294 Gäste gezählt. Was in etwa dem Vorjahr (67.000) entspräche. „Es wäre natürlich schön, wenn wir die 70.000 noch erreichten“, sagt Kukla.
Teilweise sechsstellige Besucherzahlen (zuletzt mit 110.000 Gästen in 2018) gehören offenbar endgültig der Vergangenheit an. Der Klimawandel beschert uns insgesamt zwar mehr Hitze, aber auch immer wieder Starkregen und unberechenbares Sommerwetter. Schauen wir doch mal in die einzelnen Monate.
Wittener Stadtwerkesprecher: Sommerferien waren diesmal viel besser
Der Auftakt im Mai war noch recht verhalten. Da wurden rund 5860 Gäste gezählt (Vorjahr: 4070). Im Juni kamen zwar doppelt so viele (11.750), der Sommeranfangsmonat fiel im Vorjahresvergleich (25.900) aber ebenfalls schwach aus. Dafür waren der Juli und August mit 20.300 beziehungsweise 22.900 Gästen deutlich besser als im Vorjahr (14.200 und 9400). Die letzten Tage im September waren wiederum im Vorjahr (13.200) deutlich gefragter. „Da kamen allein in einer Woche noch mal 10.000 Leute“, erinnert sich Kukla. Aktuell liegt man gerade mal zwischen drei- und viertausend.
Aber immerhin: „Die Sommerferien waren in diesem Jahr viel besser“, sagt der Stadtwerkesprecher. Tatsächlich waren sie im vergangenen Jahr - siehe Juli und August - ziemlich verrregnet. Besucherstärkster Tag war diesmal der heiße Tafelmusik-Samstag am 20. Juli mit exakt 3467 Gästen. „Der erste Teil der Saison war aber schwach“, sagt Kukla und verweist auf das wenig beständige Wetter. „Sobald es jedoch anhaltend schön war, hatten wir volles Haus.“
Vize-Bäderchef Lars Glörfeld spricht von einer „insgesamt sehr positiven Saison“. Der 34-Jährige dankt ausdrücklich dem Bäderteam vor Ort, „dass wir ohne einen Zwischenfall, ohne einen Unfall durchgekommen sind“. Sieben bis acht Saisonkräfte und rund 15 Festangestellte stellten sicher, dass das Schwimmbad - anders als in manch anderen Städten - durchgängig geöffnet sein konnte - von gelegentlichen Gewittern mal abgesehen.
Die um rund 20 Prozent erhöhten Eintrittspreise haben sich nach Ansicht der Stadtwerke nicht bemerkbar gemacht, jedenfalls nicht bei der Besucherzahl. Kinder und Jugendliche haben mit dem Ferienpass ja ohnehin freien Eintritt gehabt - und erstaunlich wenig Gebrauch davon gemacht. 30-mal können sie damit umsonst schwimmen gehen. Doch nur 2600-mal wurde der Pass eingelöst.
+++Folgen Sie jetzt auch dem Instagram-Account der WAZ Witten+++
„Stark rückläufig“ sei die Zahl der jungen Freibadgäste, räumt Vize-Bäderchef Glörfeld denn auch ein. „Die Freizeitaktivitäten ändern sich.“ Damit spielt er vor allem auf die Digitalisierung an, Computerspiele etc. „Früher sind wir ins Freibad gegangen oder haben alternativ auf der Straße gespielt.“ Dabei gibt‘s doch nichts Schöneres als den Salto rückwärts vom Einer. Und danach Pommes Rot-Weiß! Wir sehen uns im nächsten Jahr. Versprochen.
Anlässlich des Saisonendes steigt am Sonntag (8.9.) von 17 bis 21 Uhr Uhr noch eine kleine Abschlussparty mit Live-Musik und Bratwurst (Tickets zehn Euro an der Kasse, Eintritt inklusive). Und am 15. September (Sonntag) ist noch Hundeschwimmen, von 12 bis 18 Uhr (Eintritt erster Hund 7, zweiter Hund 3 Euro).