Witten. Sommersonne lockt Radfahrer in Wittens Stadtgebiet ins Freie. Kultige Kioske und Geheimtipps für Genießer laden zur Pause ein. Ein Überblick.
- Ob Bike-Touristen oder Feierabend-Radler: Das Ruhrtal, gerade im Wittener Stadtgebiet, liegt im Trend.
- Das hat auch die heimische Gastronomie erkannt.
- Die WAZ gibt einen Überblick über Angebote - vom schnellen Schluck bis zu deftigen Tapas.
Ob Liegewiese, Spielplatz oder Minigolf: Im Ruhrtal und am Kemnader See geht bei den derzeit tollen Temperaturen was. Die WAZ gibt einen Überblick über Kioske, Bistros, Restaurants, Geheimtipps inklusive. Was kostet der Spaß?
Restaurant Brinkmann in Gedern: Wann kommt der Radweg?
Einst war das Restaurant Brinkmann an der B 226 in Gedern eine angesagte Adresse. Im Lauf der Jahre hat der Andrang des organisierten Wandervolks nachgelassen. Doch unter Fans westfälisch deftiger Küche mit frischen Zutaten gilt die rustikal eingerichtete Gaststätte mit Stellplätzen vorm Haus als Geheimtipp. Wild gibt’s in der Saison, im Herbst auch Gänsefleisch aus eigener Zucht. Sauce fürs Schnitzel zieht Junior-Chefin Petra Brinkmann selbst. Auch Kuchen und Torten backt sie selbst. Die Preise für Speis‘ und Trank sind moderat. Bier und Cola kosten 3,50 Euro. Die Brinkmänner öffnen donnerstags und samstags ab 17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen ab 11.30 Uhr. Auch wenn Rennradfahrer und Triathleten gern über die B 226 rollen – Petra Brinkmann wünscht sich dringend den lange versprochenen Radweg.
Stegers Biergarten
Der Biergarten und Bootsverleih Steger ist „ein absolutes Highlight“ am Ruhrtalradweg. So schwärmte ein Nutzer des digitalen Fahrradkartenanbieters komoot.com bereits vor Jahren. Die Anlage, zu der auch ein Campingplatz gehört, liegt zwischen Wengern und Bommern neben den Bahnschienen. „Wer hier vorbeikommt, sollte unbedingt die kurze, steile Abfahrt nach unten nehmen und sich sofort in den Achtzigern wiederfinden. Das Wellpappedach, der frisch geharkte Kies, die nette Bedienung und die Campingplatz-Atmosphäre inklusive Schalke-Flagge, Selbstbedienung und Flaschenbier lassen das Herz höherschlagen. Das Essen ist super, die Preise günstig.“
Bistro-Waggon vor Zeche Nachtigall wird wieder bewirtschaftet
Gute Nachrichten für Ausflügler hat Gabriel Grbavac. Der Gelsenkirchener ist seit kurzem Pächter des Bistro-Waggons im Eingangsbereich der Zeche Nachtigall. Im Angebot hat er Muffins, Brezel und Bockwurst, Kuchen und Flammkuchen kommen dazu. „Am Wochenende, bei gutem Wetter, grille ich. Es gibt frische Bratwurst vom Metzger“, sagt der 47-Jährige, „die Stadionwurst aus Bochum.“ In der Kühlung sind Biere von Fiege, Stauder und Veltins, dazu Erdinger. Kaffee und Tee kosten 2,50 Euro, Cola ist für 3 Euro zu haben, ein Bier (0,5 Liter) für 3,50 Euro. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen 10 bis 18 Uhr. Unter der Woche steht Grbavac allein am Tresen. Am Wochenende helfen Ehefrau und Aushilfen. Grbavac hat ebenfalls einen Wunsch: Die Ruhr-Fähre möge wieder fahren.
Königliches Schleusenwärterhaus: Fähre mit Motorschaden
Das Königliche Schleusenwärterhaus der Wabe hat einen Biergarten, der selbst dann besucht ist, wenn der Kiosk geschlossen ist. Gegrilltes gibt’s ab 3,90 Euro, Kuchen ab 2,90 Euro. Flammkuchen ist für 7,90 Euro zu haben. Die Getränkepreise beginnen mit 1,80 Euro für Mineralwasser. Ein 0,33-Liter-Bier kommt für 3 Euro auf den Tisch. Das Schleusenwärterhaus hat montags geschlossen, sonst öffnet es ab 12 Uhr. Wegen Sanierungsarbeiten ist derzeit die Spülmaschine nicht nutzbar. Gäste müssen mit Einweggeschirr vorliebnehmen.
Zollhaus mit Kaffee, Kuchen, Currywurst
Etwas weiter die Ruhr hinab, auf der anderen Uferseite, liegt das Zollhaus in Herbede, direkt an der Lakebrücke. Früher wurde dort Brückenzoll erhoben, heute gibt‘s Gastronomie mit Biergarten. Das Zollhaus wird ebenso wie das Schleusenwärterhaus von der Wabe betrieben. Kaffee und Kuchen sind Klassiker. Neuerdings sind auch Schnitzel und vegane Currywurst zu haben. Der Biergarten öffnet bei gutem Wetter von 12 bis 19 Uhr, Montag ist Ruhetag.
„Picasso“ lockt mit Liegewiese
Ein paar Meter weiter, in der Lake, haben sich Luis und Carmen Alvarez im „Picasso“ auf Sommergäste eingestellt. Üblicherweise wird Edles nach spanischen Rezepten im Restaurant serviert. Derzeit erfreut sich aber die Grillhütte mit Paella & Co. zu Preisen zwischen 8 und 16 Euro bei gutem Wetter großer Beliebtheit. Beliebt sind auch die Sommerterrasse mit leuchtend bunten Sonnenschirmen sowie die Liegewiese mit Ruhrblick.
Während Hobbysportler und Ausflügler in der Gastronomie des Freizeitbades Heveney bei Sonnenschein Lust auf ein Bad in der Menge mitbringen müssen, herrscht an den Kiosken am Südufer weniger Gedränge. Die Bude 128, beispielsweise, punktet mit einem Kinderspielplatz. Öffnungszeiten: 11 bis 18 Uhr. Dienstag ist Ruhetag. Der Kiosk lockt mit heißen und kalten Gaumenfreuden.
Freizeittreff Herbede: Erst Tennis, dann Kuchen
Der Freizeittreff Herbede spricht ein bewegungsfreudiges Publikum an. Tennis ist möglich – und Minigolf. Wer sich verausgabt hat, kann Nahrhaftes nachlegen. Kuchen ist selbstgebacken. Ein Mini-Menü – Pommes, Currywurst, Cola – wird für 8,50 Euro angeboten. Bier mit und ohne Umdrehungen ist in der Halbliterflasche für drei Euro zu haben.
„Al‘s Dorado“: Kiosk mit Musik
Im Kiosk „Al’s Dorado“ ist Musik drin – im eigentlichen Sinn des Wortes. „Musiker kommen einfach hier hin, freitagabends“, berichtet Pächter Markus „Al“ Buscher, „das passiert spontan, wenn das Wetter mitspielt. Sie verweilen so lange, wie sie möchten. Wir haben 100 Sitzplätze, und wir haben 150 verschiedene Getränkesorten.“ Als Spezialität hebt Buscher den Kaffee vom „Coffee-Bike“ hervor – zum Preis von 3,10 Euro. Dazu passt frisch gebackener Kuchen (Stück: 3,50 Uhr) von der Bäckerei Wickenburg in Bochum. Auch Hot-Dogs zum Selberbelegen werden gern genommen – wie Suppen und Brezel. Montag und Dienstag sind Ruhetage.
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Mittwochs bis samstags startet das Programm um 11 Uhr, sonntags schon um 10 Uhr. Freitags ist oft Live-Musik zu hören. Kein Wunder, der Chef ist selbst Musiker. Der Bochumer spielt Bass.
Gastro im Freizeitbad Heveney
Ein halbes Jahr mussten die Gäste im Schwimmbad des Freizeitbades Heveney auf Speisen und Getränke verzichten. Seit Mitte Juni ist die Gastronomie wieder geöffnet: als „Kemnade Lounge“.
Mehdi Bahadori hat das Café-Restaurant gepachtet. Die Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr als Bad-Betreiber geht dabei auf Nummer sicher: Seit 2023 bewirtschaftet Bahadori bereits die Gastronomie in der Heveney-Sauna – mit regem Zuspruch der Gäste.
Auf den hofft der 61-Jährige auch in seiner „Lounge“, die er samt neuer Küche aufwendig renoviert hat. 100 Sitzplätze stehen zur Verfügung: im Bad-Bereich ebenso wie im öffentlich zugänglichen Restaurant samt der idyllisch gelegenen, Terrasse mit Panoramablick auf den Kemnader See.
Der Tag beginnt um 9 Uhr mit einem Frühstück (ab 6,50 Euro, sonntags ab 8 Uhr mit Brunch). Es gibt zwei Speisekarten. Im Schwimmbad konzentriert sich das Angebot auf Klassiker wie Currywurst-Pommes und Burger. Im Restaurant werden unter anderem Pasta, Fisch, Schnitzelgerichte und argentinisches Rumpsteak gereicht.
Auf das angekündigte Kiosk im Außenbereich muss das Publikum allerdings noch warten. Die Dachrenovierung der „Lounge“ habe länger gedauert als erhofft, erklärt Bahardori auf WAZ-Anfrage. Geplant ist eine Hütte wie beim Weihnachtsmarkt. Auf der Karte sollen kalte Getränke, Imbiss und ein paar Speisen stehen. Bahadori versichert: „Wir sind dran.“
Die „Kemnade Lounge“ ist täglich bis 22 Uhr, am Wochenende bis 23 Uhr geöffnet. Die Gastro wird vom Bade- und Sauna-Publikum wie von Ausflüglern genutzt.
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