Witten. Der Fährbetrieb zwischen Schleusenwärterhaus und Burgruine Hardenstein ruht. Infotafeln am Ufer verwirren. Die WAZ hakte nach.

Der Fährbetrieb zwischen dem Königlichen Schleusenwärterhäuschen und der Burgruine Hardenstein auf dem gegenüber liegenden Ruhrufer ruht - und das ausgerechnet bei nun schönem Wetter mitten in der Hochsaison. Infotafeln auf beiden Ufern gaben bis Donnerstag einen unzutreffenden Grund an. Die WAZ fragte beim Fährbetreiber Wabe nach.

Die Ruhrtalfähre verkehrt von Frühjahr bis Herbst zwischen dem Schleusenwärterhaus und der Burgruine Hardenstein.
Die Ruhrtalfähre verkehrt von Frühjahr bis Herbst zwischen dem Schleusenwärterhaus und der Burgruine Hardenstein. © WAZ FotoPool | KIRSCH, Monika

Info-Tafeln verwirren

Fachleute staunten und Radfahrer wunderten sich. Als Grund für den ruhenden Fährbetrieb wurde „Hochwasser“ angegeben. Allerdings liegen die Pegelstände der Ruhr zwischen Wetter und Hattingen seit geraumer Zeit buchstäblich im grünen Bereich. Teilweise sind längst wieder Ufersandbänke zu sehen. Der Pegel in Wetter lag am Donnerstagmorgen bei 1,76 Meter – deutlich unter dem mittleren Wasserstand von 2,06 Meter. Die Pegelstände sind auf der Homepage des Ruhrverbandes (ruhrverband.de) kostenlos einsehbar. Warum also fährt die Fähre nicht?

Lesen Sie auch

Der Schiffsverkehr wird von der Wabe organisiert. Geschäftsführer Mark Kohlberger erklärte zunächst, warum die Infotafel „Hochwasser“ als Grund für den vorläufigen Betriebsstopp angibt. „Das sind unsere Standardaushänge, wenn die Fähre nicht fährt.“

Tatsächlich gebe es einen Motorschäden an der großen Fähre, die üblicherweise im Einsatz ist. Auf der Homepage der Wabe ist lediglich zu ersehen, dass der Fährverkehr bis auf Weiteres ruht. Ein Grund wird nicht angegeben. Am Schleusenwärterhaus soll die Angabe möglichst schnell aktualisiert werden.

Wabe-Chef Mark Kohlberger erklärt, warum der Fährbetrieb zwischen Schleusenwärterhaus und Burgruine Hardenstein ruht (Archiv).
Wabe-Chef Mark Kohlberger erklärt, warum der Fährbetrieb zwischen Schleusenwärterhaus und Burgruine Hardenstein ruht (Archiv).

„Wir haben zwei Elektromotoren und einer der beiden Motoren ist defekt“, sagt Kohlberger. Eine Spezialfirma habe den Motor ausgebaut, um ihn zu reparieren. Wie lange das dauert, sei bisher offen. „Es ist noch nicht klar, wo der Defekt ist.“

Die kleine „Hardenstein“, die eigentlich als Ersatzfähre dient, sei ebenfalls defekt. Sie lasse sich derzeit nicht einwandfrei steuern. Damit ist das Schiff für den Personentransport tabu. Für Radfahrer und Spaziergänger bedeutet der Ausfall des Pendelverkehrs längere Wege über die Herbeder Straße.

Mehr Nachrichten aus Witten lesen Sie hier.