Witten. Ein ausgebuchtes Parkhotel in Witten - das hat bei der EM nicht weiter verwundert. Trotzdem standen ganz viele Zimmer leer. Lesen Sie mal, warum.
- Polizei Dortmund mietet 60 von 70 Zimmern vorsorglich an
- Zur Unterbringung von Beamten im Fall des Falles verpflichtet
- Wittener Parkhotel nutzt gästelose Zeit für Renovierungen
Die Fußball-EM in Deutschland neigt sich dem Ende entgegen. Von der publikumswirksamen Großveranstaltung haben auch Hotels in Witten profitiert. Eine enorme Nachfrage verzeichnete etwa das Parkhotel an der Bergerstraße. Das lag aber weniger an Fußballfans, sondern vielmehr an der Polizei Dortmund.
Die wollte ihre Beamten dort unterbringen und hat gleich 60 der insgesamt 74 Zimmer angemietet, wie Hoteldirektor Lukas Zeuch bestätigt. Doch die waren nicht durchgehend belegt. Nur ab und zu haben dort Beamte genächtigt - hauptsächlich dann, wenn Spiele in Dortmund anstanden. Seit Donnerstag (11.7.) dürften also wieder etliche Zimmer für andere Hotelgäste zur Verfügung stehen. Denn das EM-Finale wird in Berlin ausgetragen.
Polizei hat schon im Januar angefragt
Schon im Januar habe die Dortmunder Polizei die Zimmer für die Zeit der Fußball-EM angefragt, so der Hoteldirektor. Warum, das erklärt Polizeihauptkommissar Torsten Sziesze aus Dortmund auf Anfrage dieser Redaktion so: „In Großeinsatzlagen kann es zu Überschreitungen von geplanten Arbeitszeiten kommen.“ Und deshalb gebe es gemäß der Arbeitszeitverordnung für die Polizei in NRW gegebenenfalls eine Unterbringungsverpflichtung.
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Bei verhältnismäßig kleinen Einsatzlagen könnten dann in der Regel spontan Hotelkapazitäten in Anspruch genommen werden. Bei Großveranstaltungen wie der EM 2024 seien Hotels in der Umgebung jedoch frühzeitig ausgebucht. „Aus Fürsorgegesichtspunkten wurden hierzu Hotelkapazitäten geblockt“, sagt der Hauptkommissar. Tatsächlich habe ein Großteil der Zimmer nicht genutzt werden müssen. Die Kosten würden im Rahmen der Abrechnung des Gesamteinsatzes erhoben. Zur genauen Höhe der anfallenden Ausgaben machen weder die Polizei noch das Parkhotel Angaben.
Für das Parkhotel sei die Anmietung durch die Polizei und deren seltene Nutzung der Zimmer ein zweischneidiges Schwert gewesen, sagt Hoteldirektor Lukas Zeuch. „Wir haben den Trubel vermisst. Das Zwischenmenschliche fehlte. Wir sind ja gerne Gastgeber.“ Wenn nicht viele Gäste vor Ort seien, verändere das auch die Stimmung beim Frühstück und die Situation im Restaurant. „Allerdings haben wir die Zeit für die Renovierung von Zimmern und der Rezeption genutzt.“ Und die Einnahmen dürften ja auch gestimmt haben.
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