Witten. Uni-Orchester und eine Spielplatzrutsche kreieren ungewöhnliche Klänge unter freiem Himmel. Das erwartet die Besucher bei dem spannenden Konzert.

Violine, Bratsche, Spielplatzrutsche: Das passt nicht zusammen? Von wegen! Am kommenden Samstag wird an der Uni Witten/Herdecke das Gegenteil bewiesen. Bei einem wohl deutschlandweit einzigartigen Musikprojekt trifft Hochkultur auf Kinderspiel und bildet eine ganz besondere Mischung. Ab 17 Uhr erleben die Zuhörer auf dem Spielplatz an der Uni, wie aus einer Metallrutsche ein gigantischer Klangkörper wird. Wie kommt man auf sowas?

Kopf hinter der Aktion ist Oleg Yushko, der Artist in Residence - quasi der Haus- und Hofkünstler - der Universität. Dieser bemerkte bei einem Spaziergang ein pfeifendes Geräusch auf dem Campus. Wenn auf dem angrenzenden Spielplatz der Wind im richtigen Winkel auf die Metallrutsche bläst, spielt diese einen Ton. Aus dieser Entdeckung entwickelte der Medienkünstler sein neustes Projekt. Das besteht aus einem Modell des Platzes, welches den tiefen Pfeifton per eingebautem Lautsprecher auch im Gebäude erlebbar macht und einer Live-Aktion.

Die Rutsche tönt im klassischen Konzert

Wenn die Musiker des Uniorchesters am Samstag, 29. Juni, um 17 Uhr, die Generalprobe für ihr Sommerkonzert im Universitätsgebäude abhalten, soll der Klang nach draußen dringen. Dafür wird Yushko die metallene Röhrenrutsche auf dem Spielplatz mittels eines Lautsprechers in einen riesigen Klangkörper verwandeln. Die Probe wird aus dem Gebäude auf den Lautsprecher gesendet und die Rutsche beginnt zu schwingen. „Dabei wird der Klang verfremdet und vermischt sich mit den Alltagsgeräuschen“, erklärt Prof. Dr. Renate Buschmann.

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So steht der Samstag ganz im Zeichen der Musik. Ab 17 Uhr kann man die Generalprobe unter freiem Himmel auf dem Spielplatz erleben, um 19 Uhr startet dann das Konzert unter Leitung von Ingo Ernst Reihl. Während die Kunstperformance kostenlos ist, gibt es die Tickets für das Sommerkonzert für 15 Euro an der Abendkasse. Dabei soll auch das Modell seinen großen Auftritt bekommen. Wie genau es sich in das Orchester einfügen wird, verrät Buschmann nicht. Es bleibt also spannend.

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