Witten. Nicht nur Gebäude stehen am Tag der Architektur im Mittelpunkt. Wittens vermutlich schönste Spielfläche ist auch dabei - Architektin inklusive.

Beim „Tag der Architektur“ ist Witten am 29. und 30. Juni (Samstag und Sonntag) wieder mit einem Vorzeigeprojekt vertreten, wenn auch nur einem einzigen. Zuletzt war das neu sanierte Rathaus Anlaufpunkt für Besucherinnen und Besucher. Wenn sich diesmal landesweit 153 Bauprojekte präsentieren, ob Wohnhäuser, Quartiere, Privatgärten oder Parks, ist in Witten der Spielplatz am Hohenstein dabei - inklusive Landschaftsarchitektin.

Die Anlage passt zum bundesweiten Motto des Tags, der da lautet: „Einfach (Um)Bauen“. Es geht um die Wertschätzung und Entwicklungsfähigkeit des Bestandes. Der Spielplatz am Hohenstein, den es seit 1984 gibt, war nach langer Umbauzeit Ende Mai vergangenen Jahres offiziell an die Kinder übergeben worden. Statt morscher Holzgerüste gibt es dort nun moderne Edelstahlgeräte. Natürlich ist die Fläche ohnehin stets für alle geöffnet. Doch nun können Interessierte am Sonntag, 30. Juni, an Führungen teilnehmen.

Architektin begeistert von Lage des Wittener Spielplatzes

Mal aus der Vogelperspektive: der Spielplatz am Hohenstein.
Mal aus der Vogelperspektive: der Spielplatz am Hohenstein. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Katrin Lakenbrink (50) vom Landschaftsarchitekturbüro Hoff & Koch wird vor Ort sein, um über die Planungen und die Umsetzung zu berichten. Das Essener Büro hatte bereits die Spielplätze an der Billerbeckstraße und am Steinhügel in Heven gestaltet. Die 50-Jährige ist von der Lage des Spielplatzes am Hohenstein begeistert, einer Anlage, die von viel Wald umgebeben ist und direkt an der großen Wiese liegt.

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„Es ist der perfekte Ort für einen Familienausflug“, sagt die Landschaftsarchitektin, die selbst vor zwei Wochen noch vorbeigeschaut hat. „Man kann dort außerdem spazieren gehen, den Streichelzoo besuchen oder in Haus Hohenstein einkehren.“

Landschaftsarchitektin Katrin Lakenbrink hat bei der Planung des Spielplatzes Hohenstein kräftig mitgewirkt.
Landschaftsarchitektin Katrin Lakenbrink hat bei der Planung des Spielplatzes Hohenstein kräftig mitgewirkt. © FUNKE Foto Services | Andreas Buck

Katrin Lakenbrink erinnert sich noch gut an die Herausforderungen, den Spielplatz neu zu gestalten. Klar war etwa, dass die Matschanlage aufgrund ihrer Beliebtheit erhalten bleiben musste. „Aber das Gelände fällt leicht ab. Der Sand ist immer nach unten gerutscht.“ Deshalb wurde die Fläche stark terrassiert. Auch Inklusion spielte eine große Rolle. „Wir haben uns von jemandem beraten lassen, der im Rollstuhl sitzt.“

So gibt es jetzt eine rollstuhlgerechte Wasserpumpe, die im Sitzen bedient werden kann und leicht zugänglich ist. Auch auf das Matschen mit Sand müssen Kinder im Rollstuhl nicht verzichten. Ein entsprechender Tisch in angemessener Höhe macht es möglich.

„Wir sind total stolz auf dieses Projekt“

Katrin Lakenbrink, Landschaftsarchitektin

Seit Jahren macht das Essener Büro beim Tag der Architektur mit. „Man darf immer zwei Projekte einreichen“, erklärt die Landschaftsarchitektin. Dass der Wittener Spielplatz dabei ist, freut sie besonders. „Wir sind total stolz auf dieses Projekt und wollten es gerne vorzeigen.“

Am Sonntag, 30. Juni, gibt es um 15 und 16 Uhr eine kostenlose Führung über den Spielplatz am Hohenstein. Treffpunkt ist jeweils der Sitzbereich am Hauptweg.

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