Witten. Fast wäre Almuth Keller trotz grüner Ampel in Witten von einem Auto angefahren worden. Eine Unbekannte griff ein. Nun wird die Retterin gesucht.

Almuth Keller möchte einfach nur Danke sagen. Danke an jene Frau, die sie wahrscheinlich davor bewahrt hat, von einem Auto angefahren zu werden. Denn so viel gegenseitige Aufmerksamkeit und Unterstützung ist für die Mitarbeiterin des Second-Hand-Modeladens „Für Elise“ im Wittener Wiesenviertel in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich.

Bereits am vergangenen Donnerstag (20.6.) kam es zu dem Beinahe-Unfall. Gegen 17.50 Uhr machte sich die 59-Jährige von der Röhrchenstraße kommend Richtung Innenstadt auf. Da ahnte sie nicht, dass „dies ein so denkwürdiger und nachdenkenswerter Fußweg werden würde“.

Auto hält mit quietschenden Reifen knapp vor Wittenerin

Wie immer habe sie an der Kreuzung Kurt-Schumacher- und Husemannstraße an der Ampel gewartet. Als diese auf Grün schaltete, hatte Keller gerade die ersten Schritte zur gegenüberliegenden Seite getan, als sie „den Bruchteil einer Sekunde später“ ein energisches „Stopp – Vorsicht“ hörte. Der Zuruf kam von einer Frau mit etwa 13-jährigem Sohn, die hinter ihr gingen.

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Praktisch zeitgleich habe ein Auto mit quietschenden Reifen angehalten, das mit hoher Geschwindigkeit die rote Ampel überfahren hatte. „Erst in diesem Moment verstand ich, dass ich ohne das beherzte Eingreifen jener Frau höchstwahrscheinlich an- oder umgefahren worden wäre“, sagt Keller.

Auch Fahrradfahrerin eilte herbei

Die Frau habe sie dann noch auf die andere Straßenseite begleitet und sich weiter um sie und ihr Befinden gekümmert, erzählt Keller weiter. Auch eine Fahrradfahrerin, die die Situation gesehen hatte, sei zu ihnen gekommen und habe sich gekümmert.

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„Es ist schon erschreckend, wie schnell so etwas passieren kann“, sagt die Ladeninhaberin. Aber die Reaktion der beiden Passantinnen sei „einfach toll“ gewesen. Noch Tage später beschäftigt sie der Beinahe-Zusammenstoß. „Wer weiß, was passiert wäre, wenn die Frau nicht dagewesen wäre. Ich hatte wirklich einen Schutzengel.“

Ein Blumenstrauß für die Retterin

Auch deshalb will sich Almuth Keller nun abermals bei ihrer Retterin bedanken - auch wenn sie dies bereits an Ort und Stelle getan hatte. „Ich würde ihr so gerne einen Blumenstrauß überreichen“, sagt die 59-Jährige. Und gleichzeitig auch die gute Nachricht verbreiten, „dass es auch in diesen Zeiten solche sorgsamen Menschen gibt“.

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Nun hofft Almuth Keller, dass sich die unbekannte Helferin in diesen Zeilen wiederfindet und sich mit ihr in Verbindung setzt (02302 2847603) oder einfach im Laden an der Steinstraße 9 vorbeischaut.

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