Witten. Der Mittelgebirgsbach Brunebecke fließt nun über eine Wiese am alten Fachwerkhof in Witten. Ein Meilenstein - nicht nur für den Hochwasserschutz.
Für den Natur- und Hochwasserschutz ist dieser Durchstich ein ebenso wichtiger Meilenstein wie für die Mitglieder des Vereins Günnemann-Kotten: Endlich konnte der alte mit dem neuen Bachlauf der Brunebecke, die über das Gelände des alten Fachwerkhofes in Rüdinghausen fließt, verbunden werden.
Der kleine Mittelgebirgsbach, der aus dem Ardeygebirge kommt, kann sich nun mit rund zwei Metern in einem doppelt so breiten Bett und rund 25 Meter länger als zuvor über die künftige Obstbaumwiese des Kottens schlängeln. Dadurch entwickeln sich Bereiche unterschiedlicher Fließgeschwindigkeit. Pflanzen, Insekten, Amphibien, Vögel und Weichtiere erhalten einen neuen, abwechslungsreicheren Lebensraum.
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„Nicht erst das Hochwasser im Juli 2021 hat die Dringlichkeit dieser Maßnahme verdeutlicht“, sagt Bauleiter und Diplom-Biologe Klaus Engelberg. Er hat das Projekt geplant, sich um Förderanträge und die Absprachen mit den zuständigen Behörden gekümmert.
Für den Bau des neuen Bachbettes wurden in den vergangenen Wochen Tonnen an Erde bewegt, wobei die Arbeiten aufgrund des vielen Regens immer wieder zum Stillstand kamen. Die gemauerte Uferbefestigung an einigen schmaleren Stellen, an die die Bagger nicht gelangten, haben die Vereinsmitglieder mit viel Muskelkraft selbst gelöst.
Wittener Verein benötigt Spenden
„Unser großer Dank gilt neben Klaus Engelberg, der uns seinen Arbeitslohn spenden wird, auch den beiden Nachbarn, die der neuen Bachführung über einen Teil ihrer Grundstücke großzügig zugestimmt haben“, betont Vereinsvorsitzender Marc Junge. Der gemeinnützige Verein muss 20 Prozent der Renaturierungskosten, die im hohen sechsstelligen Bereich liegen, selbst tragen. Der Rest kommt vom NRW-Umweltministerium. Marc Junge: „Daher würden wir uns sehr über Spenden freuen.“
Weitere Info: guennemann-kotten.de.
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