Witten. Ein Mann aus Witten muss sich wegen Drogenhandels vor Gericht verantworten. Die Ermittler fanden aber nicht nur die illegalen Stoffe bei ihm.
Einem 60-jährigen Wittener wird vorgeworfen, zwischen Januar 2019 und Mai 2022 Amphetamin und Marihuana verkauft zu haben. Deshalb drückt er jetzt die Anklagebank vor dem Landgericht Bochum.
Angeklagt sind insgesamt 81 Fälle des bewaffneten Drogenhandels, weil bei einer Wohnungsdurchsuchung zwei Schusswaffen und ein Teleskop-Schlagstock gefunden wurden. Der Mann gestand zum Prozessauftakt die Taten – allerdings habe er erst ab Ende 2019 gedealt. Die Drogengeschäfte dienten einzig und allein dazu, seine Kokainsucht zu finanzieren, erklärte der 60-Jährige.
Polizei findet Pistole beim Wittener
Aufgeflogen war er, weil die Polizei einen Drogenlieferanten observiert hatte und er dort auftauchte. Der Mann gab an, er habe nach dem Tod seines Bruders 2019 mit dem Drogenkonsum angefangen. Schon ab 2017 habe er Cannabis geraucht, um so Schmerzen zu bekämpfen. Im Mai 2022 stellten Fahnder in seiner Wohnung 205 Gramm Amphetamin, 50 Gramm Marihuana sowie zwei Feinwaagen sicher. Außerdem fanden sie einen Revolver und eine Pistole.
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Bei einer weiteren Durchsuchung im September 2022 wurden 22 Gramm Amphetamin und ein Schlagstock beschlagnahmt. Der Angeklagte sitzt aktuell in Untersuchungshaft. Der zuletzt arbeitslose Dachdecker lebte von Hartz 4 und konsumierte seit Ende 2021 täglich Kokain. Für ein Bubble (Drogenportion in Kugelform), mit dem er eigenen Angaben zufolge zwei Tage auskam, musste er 50 Euro bezahlen. 100 Gramm Amphetamin habe er für 180 Euro angekauft und für fünf Euro pro Gramm weiterverkauft. Ein Gutachter folgt dem Prozess, der fortgesetzt wird.