Witten. Dass die Evangelische Krankenhausgemeinschaft weiter für eine eigene Psychiatrie in Witten kämpft, ist gut so. Das hat seine Gründe.

Auch wenn NRW-Gesundheitsminister Laumann vor wenigen Tagen in einem Schreiben an Wittens Bürgermeister erläutert hat, warum sich das Land gegen eine Wittener Psychiatrie entschieden hat: Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft, zu der das EvK Witten gehört, lässt nicht locker. Und das ist gut so.

Nicht in einem Schreiben an die Stadt Witten, sondern vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen wird das Land erklären müssen, warum es die Psychiatrie-Pläne der Krankenhausgemeinschaft ausgebremst hat. Auch der Petitionsausschuss des Landtages wird sich mit dem Thema befassen. 18 Millionen Euro möchte die Krankenhausgemeinschaft in einen Psychiatrie-Neubau auf dem Gelände des Evangelischen Krankenhauses investieren, 79 stationäre Plätze und 21 Tagesklinikplätze schaffen.

Psychiatrie-Pläne am EvK Witten sind keine Konkurrenz zu Herdecke

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Ein Vorhaben, das nicht als Konkurrenz zum Herdecker Psychiatrie-Ausbau gedacht ist, sondern als weiteres Angebot. Vor dem Ausbau der Psychiatrie im Gemeinschaftskrankenhaus gab es in Herdecke 82 stationäre Betten. Für die Übernahme der Pflichtversorgung der Wittener Patienten sind - laut Land - 110 Betten erforderlich. Also nur 28 Betten zusätzlich.

Psychische Erkrankungen zählen heute aber leider zu den Volkskrankheiten. Behandelnde Kliniken haben in aller Regel keinerlei Probleme, ihre Betten zu füllen. Nicht selten gibt es für stationäre Aufenthalte auch Wartezeiten. Deshalb wäre es höchst wünschenswert, wenn es neben einer erweiterten Psychiatrie in Herdecke zusätzliche Behandlungsplätze in Witten, der größten Stadt im Kreis, geben würde.