Witten: Künstler dekorieren ehemalige Kaufhof-Schaufenster
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Witten. Acht Künstlerinnen und Künstler haben Schaufenster des Kaufhof-Gebäudes in Witten mit ihren Arbeiten dekoriert. Nun gibt’s dort viel zu sehen.
„Im Wandel“: So heißt eine kleine Werkschau des Wittener Künstlerbundes. Nicht in einem Museum oder einer Galerie sind die Arbeiten zu sehen, sondern in vier Schaufenstern des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes. Eröffnet wurde die Schau nun im Beisein der acht Künstlerinnen und Künstler sowie einiger „Besucher“.
Derart künstlerisch bespielt werden die verwaisten Vitrinen im Rahmen des städtischen Projekts „Galerie der Produkte“. Britta Lennardt, Urbane Kuratorin für die Ruhrstadt, betonte bei der Begrüßung: „Nachdem der Corona-Sturm über die City hinweggefegt ist, wollen wir die Menschen in die Stadt locken, Neugier wecken und kreative Lösungen für unsere schwierige Situation finden. Denn Wandel bedeutet Veränderung und nicht Stillstand.“
So haben die acht Künstler sich der Frage des „Wandels“ aus ihrer Sicht genähert. Einige haben extra für diese Schaufenster-Schau neue Werke geschaffen. Drei Wochen lang zieren Skulpturen, Malerei, Collagen und Fotografien die vier Fenster in der Heilenstraße. Spontan mitgemacht haben Ronald Hirsch, Gaby Tara, Bernd Gichtbrock, Martin Sprave, Beate Sombetzki, Hanne Leese, Lutz Quambusch und Ralf Gregor.
Dr. Gert Buhren vom Künstlerbund freut sich, eine Kunstausstellung an einem „etwas anderen“ Ort zu eröffnen. „Wandel an sich ist etwas Positives. Etwas Positives wie Kunst in einem leerstehenden Kaufhaus zu zeigen, das ist gerade heute ein Schritt in die richtige Richtung“, betont er. „Lange waren Museen und Galerien geschlossen. Und auch im öffentlichen Raum war corona-bedingt leider kein Platz für Kunst und Kultur.“
Wittener Künstler zeigen Traumlandschaft und „Denkpause“
So zeigt Ronald Hirsch zwei Werke aus seinem Bestand, auf denen die „Sehnsuchtsfarbe“ Violett dominiert. Das Bild „Dusk to Dawn“ will mit einer fiktiven Traumlandschaft Wege aus dem Desaster der Stadt weisen. Auf eine sehr realistische Landschaft hat sich Gaby Tara mit ihrem großformatigen Triptychon vom neuseeländischen Mont Cook spezialisiert. Außerdem zeigt sie ein kleines Diptychon mit tanzenden Kranichen – den Symbolen des Glücks.
Ein Forum für viele
Die Ausstellung „Im Wandel“ des Künstlerbundes wird bis Ende Juni in der „Galerie der Produkte“ zu sehen sein. Es ist mittlerweile die sechste Aktion in den Fenstern des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes.Demnächst werden lokale, nachhaltige Händler und Unternehmen unter dem Arbeitstitel „Your local“ für ihre Ideen und Aktivitäten ein vorübergehendes Forum im Herzen der Innenstadt haben.
Mit 14 Keramik-Skulpturen hat Martin Sprave ein Fenster dekoriert. Seine Objekte sind witzig, ironisch, kritisch. Schon die Titel machen neugierig: Genderwahn, Kriecher, Gier frisst Hirn. Hanne Leese ist mit zwei Aquarellen aus ihrer Ringer-Serie dabei. Die „Denkpause“ auf der Matte soll die Corona-Flaute und die Frage nach der Zukunft symbolisieren. Sie selbst sei künstlerisch momentan auch im Wandel und arbeite an neuen Themenfeldern.
Von der Collage bis zum Foto
Gelungene Kombinationen aus Fotos, Malerei und Collagen sind die sechs Arbeiten von Beate Sombetzki. Erinnerungssplitter hat sie zu vielschichtigen Motiven zusammengefügt, auf denen der Betrachter viel entdecken kann. Gartenscheren haben es dagegen Lutz Quambusch angetan. Für seine großformatige Leinwand „Gartenscheren zerschnitten“ hat er verschiedene Foto-Segmente kaleidoskopartig zusammengefügt.
Ralf Gregor hat seinen Pastell-Bildern den Titel der Ausstellung gegeben. „Im Wandel“ bedeute für ihn, dass alles stets im Fluss und nicht erst eine neuartige Corona-Erscheinung ist. Bei der Vernissage fehlte der Fotokünstler Bernd Gichtbrock. Sein Beitrag: mehrere großformatige Fine-Art-Prints seiner analogen Fotografien.
Ausstellung des Künstlerbundes in der "Galerie der Produkte"
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