Witten. Eine Doppelausstellung wird im Märkischen Museum eröffnet. Zu sehen sind Arbeiten aus Witten und Wuppertal. Museumsleiter Kohl ist stolz darauf.

Sturmtief Sabine hat auch die neue Ausstellung im Märkischen Museum kräftig durcheinandergewirbelt: Der Techniker, der für die Hängung der Bilder kommen sollte, saß am Montag fest. Dadurch verzögerte sich alles, der Zeitplan kam aus dem Takt. Doch pünktlich zur Vernissage am Freitag (14. Februar) ist die große Doppelausstellung nun doch noch fertig geworden. Und sie kann sich wahrlich sehen lassen. Nicht nur, dass das Von der Heydt-Museum mit vielen Arbeiten zu Gast ist, zugleich feiert auch der Wittener Künstlerbund sein 35-jähriges Jubiläum mit einer großen Schau.

Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Eine „wunderbare Chance“ nennt Museumsleiter Christoph Kohl die Zusammenarbeit mit dem Von der Heydt-Museum. „Es ehrt uns sehr, dass wir 20 kostbare Arbeiten zum internationalen Informel hier im Märkischen Museum zeigen dürfen.“ Die Werke aus Wuppertal würden eine Brücke zur Wittener Sammlung des deutschen Informel und zum internationalen Kunstgeschehen der 40er bis 60er Jahre des letzten Jahrhunderts schlagen. Gezeigt werden unter anderem Bilder aus der „Nouvelle École de Paris“ von Künstlern wie Serge Poliakoff, Roger Bissière oder Jean Dubuffet, die dann mit den Arbeiten ihrer deutschen Kollegen in Kontrast gesetzt werden. „In dieser Zusammenstellung war das so noch nie zu sehen“, sagt Kohl zu der insgesamt 70 Werke umfassenden Ausstellung. „Das macht uns sehr, sehr stolz.“

Mehrere Arbeiten von Anne Bahrinipour werden gezeigt

Stolz ist auch der Wittener Künstlerbund auf seine Jubiläumsschau. Werke aller elf Mitglieder aus den letzten fünf Jahren werden vorgestellt, außerdem mehrere Arbeiten der im letzten Jahr verstorbenen Malerin Anne Bahrinipour. „Es freut uns sehr, dass wir hier im Museum ausstellen dürfen“, betont der Vorsitzende Gert Buhren. Das sei nicht selbstverständlich. Doch Museumsleiter Christoph Kohl winkt ab. Das Museum müsse und wolle auch für die Menschen vor Ort da sein.

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Ihm sei es bei der Ausstellung darum gegangen, die Besonderheiten der einzelnen Wittener Künstler herauszuarbeiten, ihre Vielschichtigkeit und Vielseitigkeit zu zeigen. Aus der großen Zahl der eingereichten Werke habe eine Jury eine Auswahl von insgesamt 61 Arbeiten getroffen. „Wir haben gefragt, was ist den Künstlern am wichtigsten und was stellt ihn oder sie am besten dar“, so Kohl.

Witzige Kontrapunkte setzen die Skulpturen von Martin Sprave.
Witzige Kontrapunkte setzen die Skulpturen von Martin Sprave. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Dabei hängen und stehen die Werke nicht etwa nach Künstlern geordnet in den sechs Räumen der oberen Etage. Zu langweilig, beschied Kohl. „Wir wollen mit der Ausstellung vielmehr eine Geschichte erzählen.“ Die Arbeiten sind scheinbar bunt durcheinandergewürfelt und haben doch ein System. Abstraktes hängt neben Gegenständlichem, Skulpturen stehen neben Objekten. Aber immer gibt es auch Verbindendes. Mal ist es die Form der Linien, die sich auf der nächsten Wand wiederfindet, mal ist es die Farbe. Schaut die Frau auf dem Foto von Bernd Gichtbrock von ihrem Balkon nicht vielleicht auf den Briefkasten mit der alten Postkarte, der direkt neben ihr aufgehängt worden ist? Solche Gedankenspiele sind erlaubt und gewünscht.

Museum würdigt Werke heimischer und nationaler Künstler

Die Mitglieder des Wittener Künstlerbundes stehen gemeinsam mit Museumsdirektor Christoph Kohl, 5. von links, neben zwei Skulpturen von Martin Sprave, mitte. Gemälde und Skulpturen der Mitglieder des Wittener Künstlerbundes werden am 13. Februar 2020 aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Die Vernissage ist am Freitag, den 14. Februar abends um 19:00 Uhr. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Die Mitglieder des Wittener Künstlerbundes stehen gemeinsam mit Museumsdirektor Christoph Kohl, 5. von links, neben zwei Skulpturen von Martin Sprave, mitte. Gemälde und Skulpturen der Mitglieder des Wittener Künstlerbundes werden am 13. Februar 2020 aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Die Vernissage ist am Freitag, den 14. Februar abends um 19:00 Uhr. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald
Gemälde und Skulpturen der Mitglieder des Wittener Künstlerbundes werden am 13. Februar 2020 aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
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Gemälde und Skulpturen der Mitglieder des Wittener Künstlerbundes werden am 13. Februar 2020 aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
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Gemälde und Skulpturen der Mitglieder des Wittener Künstlerbundes werden am 13. Februar 2020 aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
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Gemälde und Skulpturen der Mitglieder des Wittener Künstlerbundes werden am 13. Februar 2020 aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
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Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
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Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald
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Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald
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Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Gemälde und Skulpturen des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums werden am 13. Februar 2020 als Gast-Ausstellung aufgehängt und ausgestellt im Märkischen Museum an der Husemannstraße in Witten. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald
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Witzige Kontrapunkte zu den Bildern setzen die Skulpturen von Martin Sprave. Nackte Tätowierte recken dem Betrachter ihre Speckrollen entgegen: Die Punker sind alt geworden. Der Froschkönig schmachtet die junge Schöne an und will doch nur die Fliege auf ihrer Brust. Und hält uns der Mann mit der Tüte überm Kopf nicht unsere eigene Beschränktheit vor Augen? „This is my world“ – das ist meine Welt – steht darauf.

Kunstwerk zusammen mit Yoko Ono geschaffen

Auch mit einem ganz großen Namen können die Wittener aufwarten: Yoko Ono war an einem Kunstwerk beteiligt. Peter Kosch hat mit ihr zusammen sein „Biotop“ geschaffen, ein altes Schränkchen, in dem sich Feuersalamander tummeln. Yoko Ono hat für die Leipziger Ausstellung „Peace is power“ im letzten Jahr das Wasser im oberen Schrankfach hinzugefügt.

Vernissage am Freitagabend

Die beiden Ausstellungen werden am Freitag, 14. Februar, um 19 Uhr eröffnet. Es sprechen Bürgermeisterin Sonja Leidemann, Kulturforums-Chefin Jasmin Vogel, Museumsleiter Christoph Kohl, Antje Birthälmer vom Von der Heydt-Museum und Gert Buhren vom Künstlerbund.

Die Ausstellung zum Informel ist bis zum 31. Mai zu sehen, die Jubiläumsschau des Künstlerbundes nur bis zum 19. April. Beteiligt sind daran die Künstler Martin Sprave, Klaus Fröhlich, Rolf Hopf, Ronald Hirsch, Ralf Gregor, Hanne Leese, Lutz Quambusch, Beate Sombetzki, Petra Füth, Dieter Ullrich, Peter Kosch und Bernd Gichtbrock..

Was alle Arbeiten der beiden Ausstellungen verbindet? „Es geht immer um die Freiheit, das steht wie ein Übertitel über allem“, so Museumsleiter Kohl. Die Freiheit und Vielfältigkeit nicht nur in der Kunst, sondern auch in der Gesellschaft. „Das ist zwar nichts neues“, gibt Kohl zu. „Aber in diesen Tagen ist es wieder besonders wichtig, das zu sagen.“

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