Witten. Um Betrug geht es bei einem Prozess vor dem Landgericht. Die beiden Angeklagten aus Witten sind geständig, geben aber einem anderen die Schuld.
Um sich ihren Drogenkonsum finanzieren zu können, erschwindelten sich ein 43-jähriger Mann und eine 40-jährige Frau aus Witten zwischen März und Mai 2019 hochwertige Elektronikartikel. Das gestanden die beiden vor dem Landgericht Bochum. Sie sind wegen Betrugs angeklagt.
Bei den insgesamt 13 Fällen ging es meist um Handys und Notebooks. Der angerichtete Gesamtschaden beläuft sich auf rund 31.700 Euro.
Angeklagte aus Witten: Drogenkonsum wegen Depression
Angeklagte aus Witten: „Das Jugendamt nahm unser Kind weg, das stürzte uns beide in eine Depression“, sagte die Frau in der Verhandlung am Dienstag aus. Beide Angeklagten konsumierten Haschisch, Pep und Amphetamin. Die Folge waren hohe Schulden bei ihrem Dealer. „Er zwang uns dazu, Waren im Internet auf falsche Namen und mit polnischen und litauischen Ausweisen zu bestellen. Die gefälschten Dokumente dafür stammten von ihm“, behauptete der Mann.
Seine Komplizin und ehemalige Lebensgefährtin bestätigte die Angaben. „Der Dealer war der Drahtzieher. Er nutzte unsere Notsituation aus, nahm die Ware entgegen und verkaufte sie. Wir erhielten dafür nur Geld für Lebensmittel“, sagte sie. Die Frau, bei der in der Vergangenheit eine Borderline-Störung diagnostiziert wurde, lebt heute so gut wie drogenfrei.
Der Angeklagte, der eine Haftstrafe wegen Betruges absitzt, ist seinen Angaben nach ebenfalls drogenfrei. Der Prozess, dem ein Gutachter folgt, wird fortgesetzt.