bochum/witten. . Es war leicht verdientes Geld. Waren wurden unter falschem Namen bestellt, nie bezahlt und dann einfach weiterverkauft. Doch die Masche flog auf.

Das Bochumer Landgericht hat die Liste von 84 angeklagten Taten im Prozess gegen einen mutmaßlichen Internetbetrüger auf rund 30 zusammengestrichen. Der Einfachheit halber. Alles, was als Versuch gewertet wurde oder eine Schadenssumme von unter 100 Euro aufwies, wurde eingestellt.

Der geständige 27-jährige hatte meist unter falschem Namen Küchen und Sportgeräte im Internet bestellt, ebenso teure Kleidung, Schmuck und Handys – ohne sie zu bezahlen. Dafür verkaufte er sie weiter. Gesamtschaden der verbliebenen rund 30 Taten: 10 000 Euro. Darunter ist eine unbezahlte Rechnung des Parkhotels, wo der Angeklagte eine Woche lang logierte. Einmal hatte der Mann auch Waren im Netz unter dem Namen der Bürgermeisterin geordert.

Opfern Wiedergutmachung versprochen

Erst als er eine halbjährige Haftstrafe verbüßen musste, sei ihm klar geworden, was für einen Mist er da produzierte, sagte der Angeklagte, der im Heim und bei Pflegeeltern aufwuchs. Heute lebt er mit seiner Verlobten und einer fünf Jahre alten Tochter. Er schrieb einigen Opfern Entschuldigungsbriefe und versprach Wiedergutmachung. Am 27. April gibt es die Plädoyers.