Witten. Auch in Witten soll die Luca-App bald die Kontaktverfolgung in Handel und Gastronomie erleichtern. Auch Menschen ohne Handy können mitmachen.
Die Luca-App zur digitalen Nachverfolgung von Kontakten soll nun auch bald in Witten einsetzbar sein. Ende April hatten die EN-Kreisverwaltung und der Betreiber der Handy-Anwendung eine Kooperation beschlossen. In Witten macht sich nun das Stadtmarketing an die Umsetzung. Es hofft darauf, dass zahlreiche Geschäfte, Lokale, Unternehmen und Vereine mitmachen.
Schon jetzt können sich diese Beteiligten bei der App registrieren – und damit „Luca-Location“ (Standort) werden. Sie erhalten dann einen individuellen QR-Code, der etwa im Schaufenster oder in der Nähe des Eingangs ausgehängt werden kann. Kunden scannen diesen dann beim Betreten über ihr Smartphone und checken damit in der jeweiligen Örtlichkeit ein. Auch der Gast oder Kunde benötigt also die entsprechende App auf seinem Telefon. So kann zurückverfolgt werden, wer sich wann, wo und mit wem aufgehalten hat. Tatsächlich abgerufen werden diese Daten aber erst vom Gesundheitsamt, und zwar wenn eine positiv getestete Person der Behörde mitteilt, Luca zu nutzen.
Geschäftsleute aus Witten hoffen auf Entlastung durch Luca-App
Mit an Bord sind auch die Standortgemeinschaft Witten-Mitte und die Werbegemeinschaft Herbede. „Wir gehen davon aus, dass alle an einem Strang ziehen“, sagt Silvia Nolte, Geschäftsführerin des Stadtmarketings. In den kommenden Tagen wolle man alle Mitglieder ansprechen. „Das wird eine absolute Entlastung“, sagt etwa der Herbeder Supermarktbetreiber Dominik Grütter stellvertretend für die Mitglieder der Werbegemeinschaft.
Vor allem die Ablösung der Zettelwirtschaft, wie man sie aus dem vergangenen Sommer aus der Gastronomie kennt, sei zu begrüßen, ergänzt Armin Erftemeier von der Standortgemeinschaft Mitte. Die App werde das Einkaufen oder den Aufenthalt im Restaurant für die Menschen einfacher gestalten. Auch helfe man dem Gesundheitsamt bei der Nachverfolgung. Zudem sieht Erftemeier einen besseren Datenschutz. „Denn auf den Listen konnten man ja gerne mal sehen, wer vor einem da war.“
Kritik an mangelnder Sicherheit der App
Genau dieser Punkt wird aber etwa vom Chaos Computer Club kritisiert. Die App sei fehlerhaft programmiert, könne etwa leicht gehackt werden. Auch die Piraten im Kreis haben sich dieser Kritik angeschlossen und hatten den Kreis aufgefordert, Alternativen zur Luca-App in Betracht zu ziehen. Denn die Anwendung ist nicht die einzige auf dem Markt.
Die Datenschutzbedenken sind auch dem Stadtmarketing bekannt. Alle neun Städte des Kreises hätten sich aber auf diese App geeinigt, so Geschäftsführerin Silvia Nolte. „Wichtig ist, dass wir jetzt einfach mal vorwärtsgehen.“ Die App sei zudem in Deutschland bereits verbreitet und genieße das Vertrauen der Bevölkerung.
Schlüsselanhänger mit Code für Menschen ohne Smartphone
Auch wer kein Smartphone hat, kann sich an der digitalen Kontaktnachverfolgung beteiligen. Das Stadtmarketing hat dafür beim Betreiber der Luca-App schon Schlüsselanhänger bestellt. Sie haben jeweils einen individuellen QR-Code. Dieser wird dann auf eine bestimmte Person registriert. Er oder sie kann dann mit dem Anhänger in die teilnehmenden Geschäfte gehen. Dort scannen die Mitarbeiter den Code ein.
Damit es richtig losgehen kann, wartet das Stadtmarketing nun noch auf den Startschuss vom Kreis. Denn das Gesundheitsamt wird als Schnittstelle agieren. Damit die Informationen aus der App im Fall der Fälle verarbeitet werden können, wartet man dort derzeit noch auf einen Lizenzschlüssel vom Betreiber, so der Kreis.
>>>Info:
Bei Fragen rund um die App können sich Unternehmen an das Stadtmarketing wenden: veranstaltungen@stadtmarketing-witten.de.
Weitere Informationen über Luca hat das Stadtmarketing auch auf seiner Seite zusammengestellt: www.stadtmarketing-witten.de/aktuelles-termine/luca-app.