Witten/EN-Kreis. Der EN-Kreis hat eine Kooperation mit der Luca-App geschlossen. Künftig soll darüber die digitale Kontaktverfolgung möglich werden.
Gastronomie, Einzelhandel und Kultureinrichtungen wird die Nachricht, die der Ennepe-Ruhr-Kreis am Dienstag (27. April) verlauten lässt, freuen: Künftig will der Kreis digitale Kontaktverfolgung mit der Luca-App ermöglichen, ein Kooperationsvertrag mit dem Entwickler sei jüngst unterzeichnet worden.
„Trotz der aktuell hohen Infektionszahlen und der damit verbundenen Einschränkungen in allen privaten und beruflichen Lebenslagen schreiben wir der App für die Öffnungsschritte, die irgendwann gegangen werden können, eine wichtige Rolle zu. Sie kann einen Beitrag leisten, um mit einer guten Kontaktnachverfolgung die Lage unter Kontrolle zu behalten“, betont Landrat Olaf Schade. Zuletzt hatten die Stadtmarketingvereine in einem offenen Brief an den Kreis die digitale Kotaktverfolgung gefordert.
Mit Code einchecken, auch ohne Smartphone
Und so soll es funktionieren: Restaurants, Einzelhändler, Veranstalter oder sonstige Gastgeber können sich als Luca-Location registrieren. Bürger, die diese Einrichtungen aufsuchen, können dort mittels QR-Code ein- und auschecken, sodass zurückverfolgt werden kann, wer sich wann, wo und mit wem aufgehalten hat. Tatsächlich abgerufen werden diese Daten aber erst vom Gesundheitsamt, und zwar wenn eine positiv getestete Person der Behörde mitteilt, Luca zu nutzen. Ab wann der Einsatz möglich ist, ist aktuell noch nicht bekannt. Derzeit werde eine entsprechende Schnittstelle für die Auswertung eingerichtet, heißt es vom Kreis weiter.
Im EN-Kreis ist somit der Grundstein für die digitale Kontaktverfolgung gelegt – und die funktioniert sogar ohne digitales Endgerät, wie Jürgen Köder, Geschäftsführer der EN-Agentur erklärt: „In unserer durchaus alternden Gesellschaft kann man nicht vermuten, dass alle immer ein Smartphone dabei haben.“ Daher gebe es auch die Möglichkeit einen Schlüsselanhänger mit personalisiertem Code zu bekommen, „dann wäre auch jemand ohne Smartphone digital erfasst.“
Anhänger sind personalisierbar
In der kommenden Sitzung mit den Stadtmarketingvereinen der kreisangehörigen Städte soll darüber diskutiert werden, ob diese Anhänger über die Städte oder Stadtmarketingvereine ausgegeben werden können, der organisatorische Aufwand also von ihnen geleistet werden soll. „Es geht ja auch um Kundenbindung“, wirbt Köder für diese Variante. Einen solchen Anhänger könnte man beispielsweise mit Stadtwappen oder Logos bedrucken. Zudem sei von vornherein klar gewesen, „dass wir in jeder Stadt die Möglichkeit der Schlüsselanhänger anbieten müssen.“
Köder freue es vor allem, „dass sich alle auf eine App geeinigt haben“. Schließlich gebe es weitere Apps zur digitalen Kontaktverfolgung, jedoch wäre es sicher problematisch, wenn jede Stadt im Kreis eine andere verwenden würde. Allerdings sollen auch manuell geführte Listen weiter möglich sein.
Zeitgleich heißt es vom Landrat: „Die Zusammenarbeit mit der Luca-App ist nicht gleichbedeutend mit dem Aus für andere Anbieter. Hier sind wir – auch im Interesse derjenigen, die bei der Luca-App Datenschutzbedenken haben – für andere Lösungen weiterhin offen.“