Witten. Der Denkmalbeirat in Witten zeigt sich erleichtert, dass es mit der geplanten Bebauung auf dem Kornmarkt nichts wird. Was er sich dort wünscht.
Der Denkmalbeirat schlägt nach der geplatzten Kornmarkt-Bebauung ein Café mit Dachterrasse und Außengastronomie in Holzbauweise vor. Es soll die in die Jahre gekommene, leerstehende „Feldherrenhalle“ ersetzen.
Stellvertretend für den sechsköpfigen Beirat begrüßen Wolfgang Lippert, Hildegard Priebel und Hardy Priester in einem Antrag an den Stadtentwicklungsausschuss den Rückzug des letzten Kornmarkt-Investors, der List AG.
Deren Pläne hätten nach ihrer Meinung zu einer „wuchtigen Bebauung“ geführt und sich „negativ“ auf die angrenzenden Denkmäler Johanniskirche, „Old House“ und Rathaus ausgewirkt. „Wir verstecken unsere Denkmäler“, sagt Wolfgang Lippert (75). Eine massive Bebauung hätte dem Denkmalbeirat zufolge auch bedeutet, dass sich die CO2-Grenzwerte aus der Ruhrstraße „bis in die Hauptstraße hinein verlängern“.
Dieser Effekt werde durch die geplante Abriegelung der Johannisstraße von der Ruhrstraße noch verstärkt, weshalb man darauf verzichten solle, so der Denkmalbeirat. Mit dem Scheitern der Bebauungspläne müsse die geplante Verkehrsführung nun auch überdacht werden. „Der Verkehr sucht sich sonst andere Wege oder die Kunden meiden die Innenstadt Wittens“, heißt es. Deshalb sei es für eine Aufwertung der City unverzichtbar, dass man von der Ruhr- bzw. Hauptstraße weiter in die Johannisstraße abbiegen kann.
Die Denkmalschützer sähen in einem Gastronomie-Neubau aus Holz („die Uni macht es vor“) eine Aufwertung der Innenstadt – zumal es seit der Schließung von Café Leye kein hochwertiges Café mehr im Zentrum gebe. Die heruntergekommene „Feldherrenhalle“ – ein kioskähnlicher Betonbau – stammt aus den 50er Jahren. Lange Zeit war dort ein Reisebüro untergebracht.