Witten. Gute Nachrichten aus der Ruhrstraße in Witten: Der Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid liegt erstmals unter dem EU-Richtwert von 40 Mikrogramm.
Die Luft an der Ruhrstraße ist besser geworden. Der Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid an der Ruhrstraße liegt erstmals unter dem EU-Richtwert von 40 Mikrogramm. Für 2019 wurden im Jahresmittel 38 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft in der Messstation Witten-Zentrum gemessen. Das geht aus Messungen des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) hervor. Für Stadtbaurat Stefan Rommelfanger ist das eine „sehr, sehr gute Nachricht“.
2018 waren es noch 44 Mikrogramm Stickstoffdioxid in der Wittener Ruhrstraße
Die relativ enge, aber von vielen Autos und auch Bussen befahrene Ruhrstraße ist die einzige so stark mit Abgasen belastete Straße Wittens. 2008 hat das NRW-Umweltministerium dort noch 52 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen. Die Stadt wurde zu einem strengen Luftreinhalteplan verdonnert. Sonst hätten Fahrverbote gedroht – oder eine Fußgängerzone. Es wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen. 2017 waren es bereits nur noch 43 und im Jahr 2018 44 Mikrogramm.
Diese Absenkung ist etwa auf eine Busvorrangschaltung zurückzuführen, eine einkassierte Abbiegespur am Kornmarkt und einen kürzeren Fußgängerüberweg an der Kreuzung Bahnhofstraße. Seit Dezember 2019 werden auch Euro-6-Dieselbusse auf der Strecke eingesetzt. Noch besser soll die Luft nach der noch anstehenden Umgestaltung der Johannisstraße werden. Von der Ruhrstraße aus soll man dann nicht mehr in die Johannisstraße abbiegen können.
Nach Angaben des Landesumweltamtes ist die Luftqualität in NRW insgesamt besser geworden. Danach wurde nicht nur in Witten, sondern auch in den Städten Bielefeld, Bochum, Bonn, Düren, Duisburg, Eschweiler, Herne, Hürth, Leverkusen, Mülheim, Neuss, Overath, Paderborn, Schwerte und Siegen der Grenzwert an allen Landes-Messstellen erstmals eingehalten. In acht Kommunen lagen die Messungen an einzelnen Stellen noch über dem geltenden Grenzwert.
Ministerin: Maßnahmen haben gegriffen
Umweltministerin Ursula Heinen-Esser betont: „Wir arbeiten daran, dass die seit 2010 geltenden Stickstoffdioxid-Grenzwerte so schnell wie möglich überall in Nordrhein-Westfalen eingehalten werden. Der insgesamt deutliche Rückgang der Stickstoffdioxidbelastungen zeigt, dass unsere ambitionierten Maßnahmenpakete greifen. In den Kommunen mit erstmaliger Grenzwertunterschreitung gilt es nun, dies auch dauerhaft sicher zu stellen. Ich bin zuversichtlich, dass wir sehr bald überall in Nordrhein-Westfalen die Grenzwerte einhalten werden.“
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