Witten. Schon im letzten Jahr waren erste Bauarbeiten auf der Wittener Straße gestartet worden. Jetzt sagt Straßen NRW, wann es weitergehen soll.

Im Juni 2020 waren die Bauarbeiten auf der maroden Wittener Straße (L 924) gestartet worden, zehn Monate später war wieder Schluss. Der Landesbetrieb Straßen NRW hatte die Sanierung der wichtigen Verbindung zwischen Hammertal, Steinenhaus und der A-43-Auffahrt in Witten-Herbede auf 2022 verschoben. Jetzt steht fest: Ab Sommer soll die Schlaglochpiste endlich saniert werden.

Doch vorher stehen noch andere Arbeiten an. In den nächsten Tagen wird die Entwässerung Stadt Witten (ESW) mit den Bauarbeiten am Kamperbach weitermachen. Er war bereits im letzten Jahr im Bereich Kämpenstraße verlegt worden. Der nächste Bauabschnitt – von Wengeler & Kalthoff bis Haus Kemnade – sollte eigentlich bereits im Herbst begonnen worden sein. Inzwischen liegt der nötige Förderbescheid des Landes vor, es kann losgehen. ESW-Chef Rainer Gerlach rechnet mit einer Bauzeit von drei Monaten.

Baubeginn an der Wittener Straße könnte nach den Sommerferien sein

Anschließend – wenn die Entwässerung geregelt ist – will Straßen NRW mit der Sanierung loslegen. Dann sollen Schäden auf der Wittener Straße beseitigt und die Fahrbahn komplett erneuert werden. Außerdem wird die Straße um einen gemeinsamen Rad- und Fußweg auf der Straßenseite erweitert, auf der Seite gegenüber Firmen wie Bötzel oder Wengeler & Kalthoff.

An der Einmündung Kämpenstraße ist eine Ampel geplant. Außerdem entsteht eine weitere Fahrspur vor dem Abzweig zur Autobahn. Ende Februar will Straßen NRW die Maßnahmen ausschreiben. „Baubeginn könnte dann im Spätsommer sein, vielleicht zum Ende der Ferien“, sagt Sprecher Andreas Berg.

Etwa ein Jahr lang werden die Arbeiten wohl dauern, das erklärte Stadtbaurat Stefan Rommelfanger jetzt noch einmal im Verkehrsausschuss. Die von Straßen NRW zunächst angedachte Vollsperrung der Straße, um die Bauzeit zu verkürzen, sei vom Tisch. Stattdessen werde es für die Dauer der Bauarbeiten eine Einbahnstraßenregelung in Richtung Hattingen geben. „Daran ist jetzt nichts mehr zu machen“, so Rommelfanger. „Aber das wird Belastungen mit sich bringen.“

Umleitung bedeutet großen Umweg für die Autofahrer

Denn die offizielle Umleitung, die von Straßen NRW ausgeschildert wird, bedeutet einen großen Umweg für die Autofahrer. Wer ab dem Sommer die Wittener Straße in Richtung Herbede befahren will, wird durch das Hammertal bis zur A 43-Anschlussstelle Sprockhövel geleitet, dann über Hiddinghausen, Durchholz und Vormholz zurück bis zur Baustelle. Ein übliches Vorgehen, wie Rommelfanger betont. Straßen NRW kann nur über Landesstraßen, nicht aber innerstädtisch umleiten.

Anwohner in Kämpen und im Hammertal befürchten nun aber, dass Ortskundige sich den Umweg sparen und durch Querverbindungen wie die Rüsbergstraße quetschen werden. Auch der Stadtbaurat vermutet, dass Einheimische sich wohl andere Wege suchen wollen. Mittel, dies sinnvoll zu verhindern, sieht die Verwaltung derzeit nicht.

Stadt Witten will abwarten, wie sich der Verkehr verhält

Tim Raabe, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung, stellte den Ausschussmitgliedern die verschiedenen Optionen vor. Als Anliegerstraßen sind die möglichen Schleichwege schon jetzt ausgeschildert. Möglich wäre, zusätzlich eine Einbahnstraßen- oder Sackgassen-Regelung einzuführen. Beides würde aber auch für die Anwohner große Umwege und Einschränkungen bedeuten, wie Raabe erklärte. Daher sei derzeit keine weitere Beschilderung geplant. Rommelfanger: „Wir wollen erst einmal sehen, wie sich der Verkehr tatsächlich verhält.“

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Gute Nachrichten gibt es aber zumindest für die Radfahrer. Sie werden wohl trotz der Baustelle gut durchkommen. Denn der Radverkehr soll von Haus Kemnade parallel zur Bahntrasse an den Arbeiten vorbeigeleitet werden.