Wattenscheid. Seit Jahren verfällt die Ehrenmal-Gedenkstätte in Wattenscheid. Statik und Denkmalschutz erweisen sich als Knackpunkte.
Seit acht Jahren verfällt die Gedenkstätte im Ehrenmalpark, umgestürzte Bäume haben das Bauwerk stark beschädigt. Es ist seitdem abgesperrt. Trotz des Votums der Bezirksvertretung zur Sanierung bzw. Neugestaltung tut sich aber nichts. Was in der vergangenen Sitzung des Gremiums für Kritik sorgte. Nach intensiver Diskussion erwartet die Bezirksvertretung Wattenscheid nunmehr zeitnah eine Beschlussvorlage der Verwaltung sowie einen konkreten Zeitplan für etwaige geplante Maßnahmen.
Thema in der Bezirksvertretung Wattenscheid
Die CDU-Fraktion wollte in ihrer Anfrage von der Stadtverwaltung wissen, wie denn der aktuelle Sachstand zur Erneuerung aussehe. Bezirksvertreter Stefan Klapperich: „Der Park um das Ehrenmal wurde im Rahmen des ISEK-Programms aufwendig umgestaltet. Das eigentliche Ehrenmal ist jedoch aktuell in einem erbärmlichen Zustand und weiterhin abgesperrt. Dieser Zustand ist nicht länger tragbar und sollte schnellstmöglich geändert werden.“
Statik als Problem
Laut Verwaltung „laufen aktuell die Planungen zur Sanierung der Krypta als letztes Element zur Erneuerung der Parkanlage am Ehrenmal“ im Rahmen des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK). Mit der Planung wurde eine Sachverständige für Schäden an Gebäuden beauftragt. Sie arbeite momentan in Abstimmung mit dem Statiker an einer Lösung für den Deckenaufbau der Krypta. Es stelle sich „äußerst komplex dar, eine technisch funktionierende Lösung zu finden, die die historische Bausubstanz weitestgehend erhält und gleichzeitig sparsam und wirtschaftlich ist“, so die Bochumer Fachverwaltung, die eine denkmalgerechte Sanierung verfolgt.
Denkmalschutz beachten
Bereits erarbeitete Lösungsansätze seien bisher an der Statik gescheitert, „die für das Vorhaben, insbesondere unter Berücksichtigung der Belange des Denkmalschutzes, eine Herausforderung ist“. Sollte kein Deckenaufbau gefunden werden, der den vielfältigen Anforderungen gerecht wird, dann seien „weitreichendere Maßnahmen (wie z.B. die komplette Erneuerung der Kryptadecke oder das Errichten zusätzlicher Stützen im Innenraum der Krypta) zu prüfen“ und unter Denkmalschutz-Gesichtspunkten mit der Amt für Denkmalpflege in Westfalen als zuständige Fachbehörde zu diskutieren.
Noch kein konkreter Zeitplan für Sanierung
Ein konkreter Terminplan für die Sanierung der Krypta könne erst erstellt werden, wenn eine tragfähige Lösung für den Deckenaufbau gefunden und mit der Denkmalpflege abgestimmt sei. Die Kosten für die Sanierung der Krypta seien im Haushalt der Stadt Bochum mit einer Million Euro eingeplant.
Massive Kritik der CDU Wattenscheid
„Während die Stadt Bochum untätig ist, verfällt das Ehrenmal weiter. Es ist fraglich ob die zur Sanierung eingeplanten finanziellen Mittel überhaupt noch ausreichen, denn die Baukosten sind in den letzten Jahren rasant angestiegen“, so Stefan Klapperich. „Die CDU-Fraktion hatte den Boden für eine denkmalgerechte Restaurierung nach langen Diskussionen und einigen Gutachten in der letzten Legislatur bereitet. Doch an der Umsetzung mangelt es derzeit erheblich. Ein verantwortungsloses Handeln der Verwaltung“, erklärt Gerd Kipp, Vorsitzender der CDU-Fraktion in Wattenscheid.