Wattenscheid. . Das Denkmal im Ehrenmalpark soll erhalten werden, fordert Reinhold Hundrieser, Mitglied der CDU-Bezirksfraktion und stellv. Bezirksbürgermeister.
Die Gedenkstätte wurde durch umgestürzte Bäume stark beschädigt. Die Umbaupläne („Neuinterpretation“) sehen u.a. vor, die denkmalgeschützte Krypta zu verfüllen und vor den Fenstern eine Sitztreppe zu errichten. „Bei schönem Wetter werden dann im Sommer auf dem Dach der Krypta Grills stehen und daneben Bierkästen. Wir werden die gleichen Müllprobleme wie am Monte Schlacko kriegen“, so Hundrieser. „Das Ehrenmal würde entehrt werden. Es ist in erster Linie eine Gedenkstätte für gefallene Wattenscheider Männer - aller Konfessionen - im Ersten Weltkrieg. Das Ehrenmal ist gleichzeitig ein Mahnmal.“
Schüler einbeziehen
Hundert Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs rücke es besonders in den Fokus. „Und weil wir uns momentan intensiv mit dem Ehrenmal beschäftigen, ergibt sich hier die große Chance, zu versuchen, eine Verbindung zwischen 1918 und hundert Jahre später 2018 herzustellen. Viele Bürger, und erst recht nicht die Jugendlichen, haben Krieg oder eine Zeit nach dem Krieg nicht erlebt.“
Bis vor wenigen Jahren hatte die Bezirksvertretung mit Wattenscheider Schülern zum Volkstrauertag im Ehrenmal noch der Opfer von Krieg, Vertreibung und Gewaltherrschaft gedacht. „Wir haben in Wattenscheid zwei Gymnasien und eine Gesamtschule. Hier könnten die Schülerinnen und Schüler eines Leistungskurses Geschichte versuchen, die eben beschriebene Verbindung herzustellen und gleichzeitig ihre Vorstellungen zur Gestaltung des Ehrenmals darzulegen.“
Kritik an den Parkplatz-Plänen
Kritisch sieht er auch die Pläne zum künftigen Parken am Ehrenmal. „Das Ehrenmal als Fläche ist eine Parklandschaft. Ich vermisse eine Stellungnahme des Umwelt- und Grünflächenamtes zu den Plänen, insbesondere mit Blick auf das angedachte schräge Parken am Bußmanns Weg.“ Der rote Aschegehweg ist nur 3,5 Meter breit, dann beginnt das Ehrenmal.
Planung soll Denkmalschutz berücksichtigen
Dirk Caemmerer (CDU) erklärt, dass eine Verfüllung der Krypta und der geplante Umgang mit der Grünanlage „gegen die garten-/denkmalrechtlichen Normen verstößt“.
Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (Arbeitskreis historische Gärten) habe OB Eiskirch angeschrieben mit der Bitte, „die vorgeschlagenen Planungen unter Berücksichtigung der einschlägigen Vorgaben zu prüfen und dafür zu sorgen, dass der Erhalt des Denkmals einschließlich des Ehrenmals entsprechend seiner denkmalpflegerischen Bedeutung oberste Priorität hat“.
„Benötigt würde fürs Schrägparken erheblich mehr Platz – dafür müsste man also nicht unerheblich in das Ehrenmal hinein bauen. Was geschieht mit dem Baum, dreieinhalb Meter vom Straßenrand entfernt, der den Orkan überstanden hat? Was geschieht mit den gepflanzten Kirschbäumen, rund fünf Meter vom Straßenrand entfernt?“
Zudem werde „vollkommen isoliert“ eine Planung für den stehenden und fließenden Verkehr auf der viel befahrenen Bahnhofstraße erstellt. „In Richtung Bahnhof soll Schrägparken ermöglicht werden. Hier befindet sich jedoch die Autobahnausfahrt. Nach Schulschluss wird es dort, durch den Rangierverkehr auf der Bahnhofstraße, zu Behinderungen für den abfließenden Verkehr der A 40 kommen. Hier fehlt eine Stellungnahme der überörtlichen Polizei zu einem möglichen Rückstau auf die A40.“ Hundrieser vermisst zudem ein Gutachten über die Auswirkungen der geplanten Bushaltestellen an der Bahnhofstraße in Höhe der Propst-Hellmich-Promenade.
„Um es klar zu sagen, mir liegt das Ehrenmal am Herzen. Ich möchte dort ein funktionsfähiges Quartier haben. Aber der jetzige Entwurf scheint mir ein Plan für die Planer zu sein und nicht für die Wattenscheider Bürger.“