Neviges. In Neviges bietet „Möbel Malandi“ in Kürze auch Teppiche, Gardinen und Dekostoffe an. Der Inhaber führt eine alte Familientradition fort.
Die ersten schauen sich schon um, da hat das Geschäft in Velbert-Neviges noch gar nicht geöffnet. Da ist nur alles hell erleuchtet, steht zufällig die Tür auf. Aber was man schon jetzt hier sieht, das macht einfach neugierig: ein bequemes Sofa nebst Sesseln in sattem Himbeerrot, kleine Tischchen mit goldenen Beinen, opulente Sitzlandschaften. Alles ist hell, großzügig, freundlich. Voraussichtlich am 13. Januar eröffnet am Eingang der Passage das Geschäft „Malandi Möbel“. Ein Tag, der Inhaber Mohamed Tarek Malandi viel mehr bedeutet als nur der Startschuss für seinen Laden. An diesem Tag denkt der gebürtige Syrer vor allem an seine Familie, an seine Eltern. Und an diesem Tag erfüllt er sich einen Traum, der ihn nie losließ, seitdem er 2015 nach Deutschland kam. Denn mit der Geschäftseröffnung kehrt der 31-Jährige auch zu seinen Wurzeln zurück.
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„Meine Familie betreibt seit 1960 ein Möbelgeschäft in meiner Heimat. Zuletzt nicht mehr so groß wie früher, es war ja Krieg.“ Sich einmal selbstständig zu machen, diesen Traum gab Mohamed Tarek Malandi nie auf, seitdem er 2015 als Flüchtling nach Deutschland kam, hier vom ersten Tag an arbeitete: „Erst bei Burger King, dann in einer Pizzeria und bei Ikea in Dortmund“, erzählt der 31-Jährige, der in all den Jahren mehr wollte: selbstständig sein, am liebsten in der Möbelbranche. „Ich habe dann in Essen einen kleinen Lagerverkauf aufgezogen, auch mit türkischen Möbeln.“ Das sei auch ganz gut gelaufen, doch glücklich gemacht habe es ihn nicht: „Mir fehlten die Menschen, ich möchte doch beraten. Mit Farben, mit Stoffen, nicht nur online verkaufen.“
Das neue Geschäft in Velbert bietet jede Menge Platz
Als er im November 2024 im Internet die Anzeige über das Ladenlokal in der Passage entdeckte, erschien ihm das wie ein Geschenk des Himmels. „Hier ist viel Platz, ich kann hier eine große Auswahl anbieten.“ Und er ist seinem Vermieter Stefan Rüttgers, dem auch diese Immobilie in der Passage gemeinsam mit seinem Bruder Alexander gehört, sehr dankbar für die Starthilfe: „Herr Rüttgers ist sehr nett, er hat mich ein bisschen beraten, jetzt ist hier alles schön und neu.“ In dem 345 Quadratmeter großen Geschäft, in dem einst die Drogerie Rossmann war und danach ein belgisches Möbel- und Matratzenunternehmen, ist jede Menge Platz. Die benötigen die zumeist opulenten Möbelstücke auch, die Malandi aus der Türkei bezieht. „Und bald, wenn sich zu Hause alles stabilisiert hat, vielleicht auch aus Syrien, von meinen Eltern.“
Bald soll es hier auch Schlafzimmer geben
Geöffnet ab 11 Uhr
„Malandi Möbel“, Elberfelder Straße 35 (Fußgängerzone) in Velbert-Neviges.
Geöffnet voraussichtlich ab 13. Januar. Öffnungszeiten: Januar bis März von 11 bis 18 Uhr. Ab März ist eine verlängerte Öffnungszeit bis 20 Uhr geplant.
Im Moment stehen hier vor allem Sofas, Sessel, kleinere Tische und ein paar Boxspring-Betten, in wenigen Wochen soll das Sortiment vergrößert werden, dann soll man hier auch komplette Schlafzimmer kaufen können. „Qualität ist mir wichtig. Auf die meisten Sachen gibt es zwei Jahre Garantie, auf einige auch nicht, die sind dann preiswerter.“ Es sei kein einfacher Job, fügt er hinzu, man müsse schon genau aufpassen, aber das habe er inzwischen gelernt durch seinen Lagerverkauf in Essen. Und da ist der 31-Jährige auch pingelig, da will er keine Kompromisse machen.
Wer sich in eine der bequemen Sitzlandschaften verguckt hat, aber das Sofa statt in Silbergrau lieber in Grün oder Lila im Wohnzimmer stehen haben möchte, kein Problem: „Wenn der Kunde ein bisschen Zeit hat, kann ich alle Farben bestellen, das dauert dann nur ein bisschen länger“, sagt Mohamed Malandi und zeigt eines der zahlreichen „Stoffbücher“ mit allen möglichen Mustern. „Es kommen auch noch größere Esstische“. Was schon jetzt zu sehen und bald zu kaufen ist: eine kleine Auswahl an Gardinen und Teppichen, und nicht zu vergessen die eindrucksvollen künstlichen Kamine.
Ja, er freue sich auf sein Geschäft, und Neviges sei ja auch richtig schön, hätte er gar nicht gedacht. „Wenn hier alles angelaufen ist, dann ziehe ich auch von Castrop hierher.“ Doch jetzt steht erst einmal die Eröffnung von „Malandi Möbel“ an, und eines weiß der junge Inhaber schon jetzt genau: „Meine Eltern, die sind stolz auf mich.“