Neviges. Cosmin Popescu schließt kurz nach der Eröffnung seinen Blumenladen in Neviges direkt wieder. Die gute Nachricht: Es gibt eine Nachfolgerin.
Kuriose Neuigkeiten aus Velberts kleinem Blumenladen in der Fußgängerzone von Neviges: Vor knapp drei Wochen erst hatte Cosmin Popescu sein Geschäft „La Rose“ eröffnet, schon ist seine Rose verwelkt, ging dem 41-Jährigen die Puste aus: „Ich habe an manchen Tagen nur zwei Blumen verkauft, es lohnt sich nicht, ist schwierig hier in Neviges“, so Cosmin Popescu auf Nachfrage, der künftig lieber eine Bäckerei eröffnen möchte. Und mit seinen Blumen zwar keine Geduld hatte, aber dafür den richtigen Riecher. Denn so schnell er aufgab, so schnell fand sich eine Nachfolgerin: Ab dem 1. Januar führt Beatrice Glagola gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten das kleine Blumengeschäft in der Fußgängerzone, das dann „Spanischer Garten“ heißt.
Möglich machte diesen rasanten Wechsel ein pfiffiger Nachbar, dem sich der gescheiterte Blumenhändler anvertraute: „Herr Popescu kam zu mir herüber und fragte mich, ob ich nicht jemanden wüsste, der den Laden vielleicht weiterführen könnte. Ich würde ja ein paar Leute kennen“, erzählt Geschäftsmann Zoltan-Harald Natter, der in Kürze ein paar Meter weiter ein Servicebüro für seine Firma „Handwerksjungs“ eröffnet. Jene Immobilie, in der früher das Minikaufhaus „Dit und Dat“ war, gehört wie auch das hübsche Schieferhaus mit dem Blumenladen Ralf Hüskes. Die Zwei haben bzw. hatten den gleichen Vermieter. Mit seiner Nachfrage traf er bei Zoltan-Harald Natter ins Schwarze: Seine Cousine und bisherige Mitarbeiterin sei sofort Feuer und Flamme gewesen, erzählt er, und so geht das Blumengeschäft nun nahtlos weiter.
Blumenfreundin erfüllt sich in Velbert Kindheitstraum
Öffnungszeiten
Blumengeschäft „Spanischer Garten“, Elberfelder Straße 29 (Fußgängerzone): Geöffnet von Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr; am Wochenende von 10 bis 14 Uhr.
Dies sind zunächst die Winter-Öffnungszeiten, erklärt die neue Inhaberin Beatrice Glagola.
Sie freue sich sehr, denn sie sei nicht nur eine große Blumenfreundin, sie habe sogar einen Teil ihrer Kindheit in einem Blumengeschäft verbracht, erzählt Beatrice Glagola, die jetzt möglichst schnell Deutsch lernt. Die letzten 13 Jahre lebte die 36-jährige gebürtige Rumänin in der Nähe von Madrid, führte hier bis zur Corona-Krise ein Restaurant und spricht daher neben ihrer Muttersprache fließend Spanisch und Englisch. Warum sie sofort „Ja“, sagte, als ihr Cousin den Blumenladen ins Spiel brachte: Noch gut könne sie sich daran erinnern, wie sie als kleines Mädchen im Blumengeschäft ihrer Mutter gespielt habe. Ein Kindheitstraum, der jetzt auf Umwegen in Erfüllung geht. Und sie werde alles tun, um möglichst schnell mit ihrer Kundschaft ins Gespräch zu kommen, bis dahin müsse man eben ein bisschen improvisieren. Wie gut das klappt, beweist an diesem Morgen eine Kundin, die hocherfreut eine kleine Topfblume mitnimmt.
Auf Wunsch gibt‘s einen Lieferdienst
Auf jeden Fall fühle sie sich jetzt schon sehr wohl im Herzen von Neviges, es erinnere sie an ihr Dorf in Spanien, sagt Beatrice Glagola, die am liebsten sofort von Wuppertal nach Neviges ziehen möchte. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Daniel Peinado bietet sie künftig in ihrem „Spanischen Garten“ nicht nur frische Schnitt- und Topfblumen an, sondern auch kleine Geschenkartikel, von ihr selbst gefertigt. „Alles mit viel Liebe gemacht“, merkt ihr Cousin lächelnd an. Denn Basteln, kreativ zu sein, das sei ihr großes Hobby. Außerdem gebe es auf Wunsch einen Lieferservice im Umkreis von 30 Kilometern, wenn etwa Blumen als Geburtstagsgruß gedacht seien. Ja, sie möchte, dass die Menschen gern in ihren „Spanischen Garten“ kommen, hier etwas Schönes finden, sagt Beatrice Glagola, und dabei strahlt sie selbst vor Glück.