Velbert/Neviges. Einst folierte Tim Zobel Rennautos. Mittlerweile werden auch Privatautos foliert. Was der Vorteil ist und was sich der Firmeninhaber wünscht.

Wer diesen Job macht, braucht ein ruhiges Gemüt und ruhige Hände. Etwas, dass Tim Zobel und sein gesamtes Team mitbringen. Denn bei Zobel Werbetechnik an der Neustraße in Velbert-Tönisheide verleihen Chef Tim und seine Mannschaft allen Dingen mit „beklebbaren Oberflächen“ ein neues Design.

Die Liste ist lang, wenn der Ur-Tönisheider überlegt, was er schon alles foliert hat. „Nicht nur Autos, ganze Küchen, Gartentische“, er winkt lachend ab. „Wenn ich da ne Liste von machte, wär‘ das länger als die Bibel.“

Tim Zobel macht sich als Folierer und Werbetechniker selbstständig

Der 42-Jährige ist gelernter Mediengestalter, war der erste Azubi bei Studio B. Sie konnten 1998 als eine der ersten Großformatdrucke anbieten und so kam Tim Zobel schnell mit den damals neuen Medien in Kontakt, schon hier kamen Werbetechnik und Mediengestaltung zusammen. Nach seiner Ausbildung arbeitet er in einem Unternehmen in Köln. Sie waren eine der ersten Firmen, die Autos folierten., keine gewöhnlichen Straßenautos sondern „Formel 1 Autos für Toyota.“ Eigentlich sollte er lediglich die Layouts für die F1 Boliden gestalten, doch beim Auftragen der Folien fehlte es an Manpower. „Probier es doch mal aus“, sagte sein Chef ihm „und irgendwann saß ich dann gar nicht mehr vor dem Rechner“.

Tim Zobel von Zobel Werbetechnik hat mit seinem Mitarbeiter Christian Wosnitza einen Mini auf Kundenwunsch in Barbie-Pink foliert.
Tim Zobel von Zobel Werbetechnik hat mit seinem Mitarbeiter Christian Wosnitza einen Mini auf Kundenwunsch in Barbie-Pink foliert. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

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2009 machte sich Tim Zobel schließlich selbstständig, begann mit der Fahrzeugvollfolierung und erweiterte stets sein Portfolio. Vor einem Jahr ist er mit „Zobel Werbetechnik“ schließlich an die Neustraße gezogen. Von Messeartikeln über Drucksachen, Leuchtreklame, Einbruchsschutz-, oder Splitterfolien ist er breit aufgestellt. Egal ob große Unternehmen oder kleinere Aufträge von Privatleuten, „an Arbeit mangelt es uns nicht.“ Seine vier Festangestellten und zwei Aushilfen sind gut ausgelastet und auch der Chef persönlich foliert immer noch mit. „Ich bin kein Mensch, der nur hinter dem Schreibtisch sitzt.“ Das kreative Handwerk ist es, was ihm Freude bereitet. „Ich freue mich immer, wenn Kunden besonders ausgefallene Wünsche haben“, wenn es mal nicht darum geht, ein Auto schwarz zu folieren.

Gerade steht in seiner Werkstatt ein Mini. Er steht bereits fast fertig in einem Barbie-Pink da. „Hat der Chef von einem Pflegedienst so in Auftrag gegeben, damit seine Mitarbeiterinnen mehr Spaß daran haben, durch die Gegend zu fahren.“

Die Möglichkeiten in der Folierung sind nahezu unbegrenzt. Tim Zobel zeigt einen Fächer von Materialproben, es erinnert an den Farbfächer eines Malers, nur sind die Proben hier weitaus vielfältiger. Ob Matt, glänzend, Chrom, oder auch aber mit Carbon- oder Ledertextur lässt er in der Gestaltung keine Wünsche offen. Bei 60 bis 70 Prozent seiner Aufträge handelt es sich derzeit um Autofolierungen und Beschriftungen. Darunter sind auch immer wieder Großkunden, wie beispielsweise Vorwerk, die ihre Flottenfahrzeuge bei ihm gestalten lassen. Ein Auto komplett zu folieren, dauert je nach Modell etwa drei bis vier Tage. Dafür wird es im Vorfeld von einem Karosseriebauer auseinander gebaut, damit die Folie sich richtig verkleben lässt.

Infos zu Zobel Werbetechnik

Alle Infos zu Zobel Werbetechnik, Neustraße 165, in Velbert-Tönisheide gibt es bald auf der neu gestalteten Homepage unter www.zobel-werbetechnik.de. Arbeiten von Tim Zobel und seinem Team kann man bei Instagram oder Facebook (Zobel Werbetechnik) sehen.
Wer sich gern bei Zobel Werbetechnik bewerben möchte, kann dies per Mail tun: info@zobel-werbetechnik.de. Weitere Infos gibt es auch telefonisch unter der Rufnummer 02053/4282366

Folierungen sind wesentlich günstiger als Lackierungen

Weshalb die Anfragen immer weiter zunehmen? „Es ist natürlich eine viel günstigere Möglichkeit, sein Auto umzugestalten:“ Oder aber auch bei hochwertigen Fahrzeugen dienen die Folien besonders als Lackschutz. Laut Hersteller hält die Folie dann etwa sieben bis zehn Jahre. „Aber das Material leidet unter den Umwelteinflüssen und der UV-Strahlung“, erklärt der Fachmann. Für eine lange Haltbarkeit ist besonders „eine gute Pflege wichtig. Sonst verhält sich die Folie, wie Hände, die man nicht eincremt.“ Mit Wachsen und Pflegeprodukte kann die Haltbarkeit also verlängert werden. Wenn die Folie dann aber wieder runter muss, lässt sie sich rückstandslos entfernen. Und so verändert auch sein eigenes Auto immer mal wieder sein Aussehen. Bereits zum sechsten Mal hat er sein eigenes Auto foliert. Derzeit steht er in mattschwarz-metallic da.

Wenn man Tim Zobel fragt, welche Projekte er sich in der Zukunft noch wünscht, zuckt er mit den Schultern: „Ich habe schon Formel1-Autos gemacht und DTM, was soll da noch kommen?“ Viel mehr wünscht er sich sehnlichst neue Mitarbeiter. Denn Arbeit hat er genug, nur Personal nicht. „Aber die Suche gestaltet sich schwierig. Passende Bewerber sind so selten geworden wie die blaue Mauritius.“

Auch diese Folierung ist bei Zobel Werbetechnik entstanden.
Auch diese Folierung ist bei Zobel Werbetechnik entstanden. © Tim Zobel | Tim Zobel