Velbert/Neviges. Auni Mechehrawi hat vor zwei Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Diesen ganz besonderen Wunsch hat der Chef des Familienbetriebs.
„Es ist ein Job, den Du nur machen kannst, wenn Du dafür brennst“, sagt Auni Mechehrawi. Fahrbahnmarkierungen sind seine Leidenschaft. Egal ob auf Parkplätzen, an Flughäfen oder in Tiefgaragen, der 32-jährige Nevigeser liebt es, die weißen Striche zu ziehen, auch wenn es gerade im Sommer, wenn die Sonne brennt, ein wahrer Knochenjob ist.
Seit er 20 Jahre ist, bringt er Markierungen auf Straßen auf. Arbeitet schließlich in der Geschäftsleitung eines Unternehmens. Doch immer nur Angestellter sein? Auni Mechehrawi reizt der Schritt in die Selbstständigkeit. „In meiner Familie sind alle selbstständig“, ergänzt er lachend. Und auch wenn das Risiko groß ist, immerhin hat der junge Unternehmer eine Frau und zwei Kinder, wagt er schließlich den Schritt, sein eigener Chef zu werden.
Vor zwei Jahren gründet Velberter MEWI-Markierungen als Familienbetrieb
„Natürlich hat man eine große Verantwortung“, weiß er. „Aber es macht auch Spaß.“ Auni Mecherawi hat seinen Meisterbrief in der Tasche und schließlich wagt er vor zwei Jahren dann den Schritt und gründet MEWI-Markierungen. MEWI, das setzt sich aus Anfang und Ende seines Nachnamens zusammen. „Erst wollte ich mich Mecherawi-Markierungen nennen, aber das war viel zu lang“, der 32-Jährige lacht. „Dann hab ich gedacht, Aldi, Lidl, Penny, die haben alle Erfolg und alle kurze Namen“, also beschließt er, auch seinem Familienbetrieb einen kurzen, prägnanten und somit erfolgsversprechenden Namen zu verleihen. „Mit Blut, Schweiß und Tränen“ baut er sich seine Existenz auf: Das erste und einzige private Fahrbahnmarkierungsunternehmen Velberts.
Und seine Leidenschaft für Markierungen soll ihm Recht geben. In ganz Deutschland ist das kleine Unternehmen MEWI Markierungen mittlerweile gefragt. Die meisten Aufträge aber hat Auni Mechehrawi in der Umgebung, „Mettmann, Wuppertal, Remscheid...“, zählt er auf. „Wir haben ja keine tagelange Baustelle, heute sind wir an dem einen, morgen an dem anderen Ort“, erklärt er, weshalb es sinnvoll ist, in der Nähe des Wohnorts tätig zu sein. Zwei Mitarbeiter hat er Vollzeit beschäftigt, zwei weitere in Teilzeit. Zu Fünft haben sie gut zu tun, und immer wieder ist auch Auni Mechehrawi auf den Baustellen. „Wir sind das letzte Gewerk und bei uns muss es dann immer ganz schnell gehen“, weiß er.
MEWI-Markierungen arbeitet das ganze Jahr durch
Eine Herausforderung, die nicht immer ganz leicht zu bewerkstelligen ist. Denn das Wetter muss mitspielen. „Wenn es nur ein wenig geregnet hat, dann können wir mit einer Gasflasche und einem Topfbrenner die Oberfläche trocknen, aber bei Dauerregen müssen wir die Arbeiten verschieben und je heißer es ist, desto schneller trocknet die Farbe: „Bei 30 Grad muss man sich richtig beeilen. Denn dann ist die Farbe nach zehn Minuten trocken.“ Also hat der Nevigeser stets die Wetter-App im Blick und manchmal muss er dann die Arbeiten ausführen, wenn es für den Verkehr nicht gerade günstig ist. „Dann hassen uns die Autofahrer und wir werden wild beschimpft, weshalb wir beispielsweise gerade Freitagnachmittag beim Feierabendverkehr unsere Arbeiten durchführen müssen“, erzählt der Firmenchef. „Aber wir machen das ja auch nicht zum Spaß.“
Generell müssen er und sein Team „in einem halben Jahr den Umsatz für ein ganzes Jahr schaffen“, denn im Winter sind die Arbeiten oftmals nicht zu verrichten. Ein Grund, weshalb viele Markierungsunternehmen von Anfang November bis Ende März schließen. „Aber wir bleiben das ganze Jahr für unsere Kunden ansprechbar“, betont Auni Mechehrawi. Dann plant er die Aufträge oder führt sie auch, wenn es trocken ist, aus.
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Wenn Auni Mechehrawi auf sein kleines Familienunternehmen blickt, ist er stolz und hofft, dass „ich auch noch die nächsten fünf Jahre schaffe“. Er erklärt: „Man sagt ja immer, wenn man sieben Jahre selbstständig ist, dann hat man es geschafft.“ Und das möchte er unbedingt. Nicht nur, weil sein Bruder einer seiner Angestellten ist, sondern auch, „weil ich damit auch etwas schaffen kann, was meine beiden Söhne später mal übernehmen können.“ Er hofft, dass sein kleiner Betrieb bald so stabil ist, dass er auch seine Teilzeitkräfte voll anstellen kann. Und dann ist da noch etwas, dass er sich wünscht: „Klar gibt es viele reizvolle Projekte, aber ich wünsche mir, mehr für meine eigene Stadt zu arbeiten, hier vor Ort das Straßenbild zu verschönern“. Einige Projekte konnte er bereits umsetzen: Beispielsweise die neue Markierung am Parkplatz des Schulzentrums Bleibergquelle oder aber auch die neuen Markierungen am Rathausplatz. Aufgaben, die der Velberter besonders gern übernimmt. Eben als Velberter für Velbert tätig zu sein.