Velbert. Nach langen Diskussionen und Planänderungen: In Velbert-Mitte können demnächst wohl neun Einfamilienhäuser und zwei Mehrfamilienhäuser entstehen.

Schon gut zwölf Jahre ist es her, seit die ersten Pläne für die Bebauung eines städtischen Grundstückes am Hülsbecker Weg in Velbert-Mitte der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Noch immer steht dort kein Haus, der Bebauungsplan 752/Hülsbecker Weg wird aber nun wieder den Ratsgremien vorgelegt, zunächst dem Bezirksausschuss Velbert-Mitte. Dort sollen neun Einfamilienhäuser gebaut werden.

Mit dem Bebauungsplan sollen nach Angaben der Stadtverwaltung zwei Ziele verfolgt werden. Zum einen musste die sozialtherapeutische Einrichtung Gut Stock ausbauen, um den modernen Anforderungen in der Suchtkrankenhilfe gerecht zu werden. Diese Anbauten sollen nun auch planungsrechtlich abgesegnet werden. Zum anderen ist die Stadt Velbert Besitzerin eines anliegenden rund 7200 Quadratmeter großen Grundstücks, das für Wohnbebauung vorgesehen ist. Aufgrund von Bedenken seitens des Artenschutzes, aber auch wegen unterschiedlicher Meinungen zur Flächenausnutzung wurde der Bebauungsplan nie endgültig realisiert.

Große Fläche soll nicht bebaut werden

War zunächst geplant, die gesamte Fläche zu bebauen, soll nun eine rund 3300 Quadratmeter große Fläche frei bleiben, auf dem übrigen Bereich sollen neun Einfamilienhäuser entstehen. Diese Freifläche soll der Einrichtung Gut Stock zur Verfügung gestellt werden. Hier können dann auch Kleintiere im Rahmen sozialpädagogischer Konzepte angeboten werden. Die verkehrliche Erschließung soll über vorhandene Straßen laufen.

Ursprünglich sollte die gesamte Fläche mit Einfamilienhäusern bebaut werden. Nach den neuen Planungen ist es nur die obere Fläche.
Ursprünglich sollte die gesamte Fläche mit Einfamilienhäusern bebaut werden. Nach den neuen Planungen ist es nur die obere Fläche. © funkegrafik nrw | Helge Hoffmann

Dem Plan zugestimmt

Der Bezirksausschuss Mitte stimmte auf seiner jüngsten Sitzung dem Plan zu. Die SPD votierte allerdings dagegen, weil hier nur Einfamilienhäuser entstehen sollen, während es in Velbert großen Bedarf für größere Wohneinheiten gebe.

Deutlich mehr Wohnungen sollen auf einem Grundstück an der Hedwigstraße gebaut werden. Ein Investor will hier zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 26 neuen Wohnungen errichten, dazu sollen sich sieben Reihenhäuser gesellen.

Bebauungsplan ist Jahre alt

Auch dieser Bebauungsplan hat schon einige Jährchen auf dem Buckel. Wegen ungeklärter Fragen der Grundstücksentwässerung ruhte der Plan seit 2020. Diese Fragen seien nun geklärt, heißt es in der Vorlage für die Ratsmitglieder. Es habe Unstimmigkeiten zwischen der Bezirksregierung Düsseldorf und dem Ruhrverband gegeben, hieß es in der Sitzung des Bezirksausschusses Velbert-Mitte von Seiten der Velberter Stadtverwaltung.

Diese Fläche solle bebaut werden.
Diese Fläche solle bebaut werden.

Der Investor hat seine ursprünglichen Pläne leicht verändert. Waren ursprünglich drei Mehrfamilienhäuser geplant, sind es nun nur noch zwei Häuser mit drei Vollgeschossen. Hinzu kommen die Reihenhäuser. Im Gegensatz zur ursprünglichen Planung sollen inzwischen die Dächer als Flachdächer begrünt werden. Der Bebauungsplan schreibt außerdem die Anpflanzung von Bäumen und Sichtschutzhecken fest. Die nicht überbauten Grundstücksteile dürfen zudem nicht versiegelt werden.

Auch geförderte Wohnungen sollen entstehen

Nun wird auch ein Anteil von sozial geförderten Wohnungen vorgeschrieben, nämlich 40 Prozent. Für diese Wohnungen sind nur 0,5 Parkplätze pro Einheit vorgesehen, für die nicht geförderten ist es hingegen ein Auto-Stellplatz pro Einheit. Der Bebauungsplan Hedwigstraße wurde dann einstimmig angenommen. Ausschuss für Stadtplanung und Mobilität stehen beide Plane am Donnerstag, 12. September, 17 Uhr, Saal Corby im Forum, wieder zur Abstimmung.