Neviges. Sie ist neugierig und möchte möglichst viel über verschiedene Velberter wissen: Wen sich Gisela Laab als Talkgäste in ihrem Erzählcafé wünscht.
Sie bezeichnet sich selbst als neugierig, interessiert sich für andere Menschen. Was die so über sich zu erzählen haben, über ihre Träume, ihren Lebensweg, das findet Gisela Laab „einfach spannend“. Mit ihrem neuen „Erzählcafé“ in Velbert-Neviges möchte sie einerseits unterhalten, andererseits „den Bewohnern Velbert und die Menschen dieser Stadt näher bringen“, so Gisela Laab. Die Bewohner, das sind die Mieterinnen und Mieter des Sahle-Wohnungsunternehmens, das vor Jahren in seinen Siedlungen das Projekt „Parea“ ins Leben gerufen hat. Damit die Menschen hier nicht nur einfach nebeneinander wohnen, sondern auch miteinander leben, gibt es alle möglichen Aktionen. Als Parea-Mitarbeiterin hat Gisela Laab nun mit ihrem Erzählcafé ein weiteres Mosaiksteinchen zu dem Angebot hinzugefügt.
Es gibt auch selbst gebackenen Kuchen beim Erzählcafé in Velbert
Einmal im Monat, immer am zweiten Donnerstag, hat sie im Gemeinschaftsraum in der Werner-Buschmann-Straße 14 einen anderen Gast – wer das ist, wird vorher nicht verraten. Nächster Termin ist Donnerstag, 14. September, von 15.30 bis 17 Uhr. Für die Sahle-Bewohner gibt’s dabei auch Kaffee und Kuchen, „selbst gebacken, im Moment Pflaumenkuchen“, so die Initiatorin des Erzählcafés. „Ich lade dann alle möglichen Menschen aus dem Großraum Velbert ein, die etwas über sich erzählen. Über ihren Beruf, ob das, was sie jetzt machen, ihr Traumberuf ist oder sie vielleicht früher ganz andere Pläne hatten. Wie ihre Ausbildung ablief, was sie sich wünschen und so weiter“, sagt die engagierte 75-Jährige, die diese Talk-Runde bereits in Erkrath anbietet. Im Anschluss oder auch dazwischen können die Besucher selbst Fragen stellen.
Die Talkrunde läuft bereits mit Erfolg in Erkrath
„In Erkrath läuft das sehr gut und ist beliebt, meine Gäste plaudern oft auch aus dem Nähkästchen, das ist immer kurzweilig und amüsant.“ Aus ganz verschiedenen Bereichen seien ihre Gesprächspartner gekommen, und das wünscht sie sich auch künftig in Neviges: „Wir hatten etwa den Leiter der Polizei, der VHS, hatten einen Pastor sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft.“ In Neviges stehen auf ihrer Talk-Wunschliste der inzwischen pensionierte Polizeibeamte Ulrich Löhe, der Landtagsabgeordnete Martin Sträßer (CDU), der in Düsseldorf die Interessen für die Städte Velbert, Wülfrath und Teile von Mettmann vertritt und in Neviges geboren ist. „Und wir hätten auch gern Bürgermeister Dirk Lukrafka als Gast.“
Das Thema „Gesundheit“ liegt Gisela Laab am Herzen
Das „Erzählcafé“ ist nur eines von vielen Projekten, die Gisela Laab mit Herzblut leitet. Da sie selbst viel näht und überhaupt gern kreativ ist, macht ihr auch das Kreativ-Café in der Lilienstraße – ebenfalls eine Sahle-Siedlung – viel Freude. „Da treffen wir uns jeden vierten Donnerstag von 15 bis 17 Uhr, da wird auch alles mögliche gebastelt, bald in der Weihnachtszeit geht’s wieder richtig los“, sagt die Initiatorin, die vielen Menschen in Velbert vor allem als Gründerin und Leiterin zahlreicher Selbsthilfegruppen bekannt sein dürfte: Über die Jahre habe sie insgesamt 13 Selbsthilfegruppen ins Leben gerufen, „im Moment leite ich drei: Darmkrebs, Herz und Diabetes“.
Bloß nicht die Beine hoch legen im Rentenalter
Das Thema Gesundheit hat Gisela Laab ihr Leben lang begleitet: 37 Jahre lang war sie in der physikalischen Therapie des Klinikum Niederberg beschäftigt – „also Krankengymnastik und Bäder“ – als Rentnerin kümmerte sie sich dann um Patienten bzw. Genesende. Half ihnen, Kontakte zu Gleichgesinnten zu knüpfen, sich miteinander auszutauschen.
Tolle Unterstützung durch Ehrenamtliche
Bei ihrem Engagement für „Parea“ hat Gisela Laab „eine tolle Unterstützung“, wie sie selbst sagt: Christel Schultes ist mit ihren 82 Jahren nicht nur eine super fitte Ehrenamtliche, sondern auch noch erfolgreich. Wobei man das aus ihr herauskitzeln muss – im Mittelpunkt zu stehen, das ist nicht ihr Ding. „Ja, ich mache seit 2014 das Frühstück für die Senioren. Anfangs kamen sieben Leute, inzwischen 24, da freue ich mich schon.“ Jeden dritten Mittwoch im Monat gibt’s von 9 bis 11 Uhr für die Sahle-Bewohner in der Werner-Buschmann-Straße frische Brötchen, Kaffee und vieles mehr.
Gemeinschaft der Mieter stärken
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Auch beim Kreativ-Café und jetzt beim neuen Erzähl-Café hilft Christel Schultes mit, kocht Kaffee, kümmert sich, dass alles gut läuft. Geboren in Berlin, fühlt sie sich in Neviges inzwischen rundum wohl. „Ich wohne seit 1999 bei Sahle, mein Sohn hat mich nach Neviges geholt.“ Die Gemeinschaft, die vielen Aktionen bei „Parea“, das alles habe ihr nach dem Tod ihres Mannes sehr geholfen. „Erst hab ich nur mitgemacht und dann entschieden, mich selbst einzubringen.“ So organisiert sie etwa jedes Jahr den Mieterausflug, dieses Mal geht’s nach Münster. „Die Stimmung ist prima, das geht schon unterwegs im Bus los. Da machen wir immer Quiz.“
>>> Miteinander leben, nicht nur wohnen
Das Wort „Parea“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Miteinander“.
Sahle Wohnungsbau hat diese gemeinnützige Gesellschaft gegründet, um „das soziale Engagement in den Mieterschaften“ zu fördern, so heißt es bei Parea.
Die gemeinnützige Gesellschaft ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt und anerkannter Träger der Jugendhilfe. Weitere Informationen im Netz auf www.parea.de