Velbert. Mit Parea will Sahle Wohnen das Gemeinschaftsgefühl unter seinen Mietern fördern. Es werden gemeinsame Aktionen geplant, es gibt auch Beratung.

Ein guter Zusammenhalt in einer Wohnsiedlung und gute Nachbarschaften sind unerlässlich für ein gute Wohnklima. Das hat auch die Wohnungsbaugesellschaft Sahle Wohnen erkannt und im Jahr 2000 „Parea“ ins Leben gerufen - der altgriechische Name bedeutet „Miteinander”. Obwohl viele Aktionen wegen Corona gerade nicht stattfinden können, ist Parea gerade auch in der Pandemie für viele Bewohner wichtig,

20-Jähriges konnte nicht gefeiert werden

„Wir kümmern uns um Soziales,“ sagt Olga Hoch, Erziehungswissenschaftlerin und seit 2017 Teamleitung für die Parea-Standorte im Kreis Mettmann und Umgebung. Das 20-jährige Bestehen konnte 2020 nicht wirklich gefeiert werden und wird bei Zeiten nachgeholt.

Parea besteht aus den drei Säulen „aktives Seniorenwohnen“, „Nachbarschaftstreffs“ und „U3-Betreuung“. Der Zusammenhalt in einer Wohnsiedlung soll gestärkt werden. So wurden beispielsweise Seniorenfrühstücke ins Leben gerufen, die die Mieter nun eigenständig organisieren, so wie Christel Schultes, wohnhaft in der Sahle Siedlung in Neviges. In 1976 kam sie von Berlin nach NRW und fühlt sich hier sehr wohl. Dieses Jahr wird sie 80 Jahre alt.

Die Männer machen alles sauber

Mit ihrem „Hackenporsche“ kauft sie in normalen Zeiten die Zutaten für das Frühstück ein. Dann macht sie die Platten fertig, eine andere Dame kümmert sich um den Kaffee. Die Männer machen am Ende alles sauber. „Jeder ist herzlich willkommen, auch von außerhalb,“ sagt sie. Neue Senioren sollten sich allerdings vorher unter 0175 7221166 bei Olga Hoch anmelden. Die Kosten betragen 2,50 Euro. Parea stellt Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Derzeit pausiert die 20-köpfige Gruppe allerdings wegen Corona.

Im normalen Zeiten, wie hier 2018, treffen sich die Bewohner regelmäßig zum Kreativcafé.
Im normalen Zeiten, wie hier 2018, treffen sich die Bewohner regelmäßig zum Kreativcafé. © Copyright Funke Medien Services | .Ekkehard Viefhaus

Überraschungspäckchen für die Senioren

Senioren ab 60 Jahren aus den Seniorenwohnanlagen bekommen eigene Angebote. Mindestens einmal in der Woche werden Überraschungspäckchen verteilt, darin sind unter anderem Schokolade mit Sprüchen und Broschüren. „Wir sind für Sie da!“ ist stets das Motto. Und weiter: „Sonne ist nicht abgesagt, Frühling ist nicht abgesagt, Freundlichkeit ist nicht abgesagt....“ Gedichte, Geschichten, Rätsel, Anti-Langeweile-Hefte sind an der Tagesordnung. So wurden am 11. Januar, am Tag des Deutschen Apfels, Äpfel mit einer passenden Geschichte und am Weltfrauentag, am 8. März, Rosen ausgehändigt.

Gemeinsame Sommerfest sind auch fest eingeplant wie hier 2018.
Gemeinsame Sommerfest sind auch fest eingeplant wie hier 2018. © Sahle Wohnen | Sahle Wohnen

Osterbrunch und Sommergrille

Zudem gibt es Gedächtnis- und Bewegungsspiele, Sitzgymnastik sowie saisonabhängige Veranstaltungen, wie Osterbrunch, Sommergrillen oder Themenfrühstücke. Mit Voranmeldung gibt es Sprechstunden. „Die Senioren brauchen das persönliche Gespräch, sie möchten einfach nur reden,“ berichtet Olga Hoch.

Basteln im Kreativcafé

Im Kreativcafé treffen sich zu normalerweise einmal im Monat donnerstags in der Lilienstraße nicht nur Senioren, sondern auch Kinder. „Man trinkt Kaffee und dann basteln oder nähen alle, zum Beispiel Einkaufsnetze oder Lavendelsäckchen,“ berichtet die Erziehungswissenschaftlerin. Diese werden dann an die Senioren verteilt oder auf dem Weihnachtsmarkt verkauft. Der Erlös geht dann an ausgewählte Hospize. Auch selbst gegossene Seife oder die „Vase to go“ aus Tetrapaks sind beliebt. Für 2 Euro darf sich jeder Teilnehmer etwas mitnehmen. Es wurden auch Herzkissen für Brustkrebs kranke Frauen genäht und verschenkt.

Ausflüge und Fachvorträge

Neben singen, Sitzgymnastik und Bingo sind in normalen Zeiten auch Ausflüge oder Fachvorträge sehr beliebt, auch in Zusammenarbeit mit der Polizei mit Themen wie „falscher Polizist“. Im „Erzählcafé“ in Erkrath wird jedoch auch über Vorsorge oder Patientenverfügung referiert. „Die Senioren sind gut vernetzt und kommen aus den verschiedenen Städten,“ freut sich Olga Hoch. Das Team geht gern zur Arbeit. „Es macht Spaß und ist vielseitig, jeder Tag ist anders.“

Flurcafé eingerichtet

„Als die Parearäume geschlossen wurden und man überlegte, was man machen kann, wurden 450 Masken genäht und verteilt,“ berichtet die Teamleiterin. Auch ein „Flurcafé“, ein Servierwagen mit Kaffee und Blümchen, Keksen oder verpackten Muffins wurde ins Leben gerufen. „Wir gehen dann von Tür zu Tür und fragen die Senioren, wie es Ihnen geht,“ fährt sie fort. Gutscheine für FFP2-Masken wurden von Parea abgeholt, gegen Masken eingetauscht und zurückgebracht. Um die 1000 Masken wurden geliefert.