Langenberg. Mehrere Straßen in Velbert-Langenberg werden saniert, der Bau des Naturfreibades wird geprüft, auch der Busbahnhof Nierenhof steht im Fokus.

Da kommt was auf die Senderstadt zu, das jedenfalls ist das Kurzfazit aus der Sondersitzung des Bezirksausschusses. Die war nötig, weil auf der letzten regulären Sitzung zahlreiche Tagesordnungspunkte verschoben worden waren.

Zahlreiche Straßenverkehrsprojekte stehen auf der Agenda und sollen in den kommenden Monaten umgesetzt werden. So wird voraussichtlich im September die Sanierung der Kohlenstraße von Möbel Markmann bis Aldi Byfang beginnen (die WAZ wird in Kürze darüber ausführlicher berichten).

UVB sieht massive Verkehrsprobleme

Die Fraktion der Unabhängigen Velberter Bürger (UVB) sieht massive Verkehrsprobleme auf Langenberg zukommen, da bei jedem Bauabschnitt die Straße voll gesperrt werden soll. Sie bat daher die Verwaltung zu prüfen, ob nur eine einseitige Sperrung möglich sei – wie etwa bei der Sanierung der Donnerstraße. Arnd Sulimma von den Technischen Betrieben bzw. Leiter der Straßenverkehrsbehörde Velbert erteilte diesem Ansinnen wenig Hoffnung auf Erfolg und verwies auf neu geregelte Arbeitssicherheitsvorschriften.

Eng werden könnte es auch, wenn ein Teilabschnitt der Voßkuhlstraße sowie ein Bereich der Hauptstraße an die Reihe kommen (auch hierzu erfolgen in Kürze ausführliche Berichte). Die Arbeiten an der Voßkuhlstraße sind laut Arnd Sulimma eine so genannte KAG-Maßnahme, das heißt: Die Anlieger werden an den Kosten beteiligt.

Busbahnhof Nierenhof im Fokus

Der Busbahnhof sei für den aktuellen Bedarf überdimensioniert, findet nicht nur der BZA Langenberg. Deshalb wird nun geprüft, ob dessen Fläche verkleinert werden kann.
Der Busbahnhof sei für den aktuellen Bedarf überdimensioniert, findet nicht nur der BZA Langenberg. Deshalb wird nun geprüft, ob dessen Fläche verkleinert werden kann. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Ein weiteres größeres Verkehrsprojekt ist die Kreuzung Bonsfelder-/Hattinger Straße samt angrenzendem Busbahnhof. Der sei nämlich für den momentanen Busverkehr einfach überdimensioniert und könnte umgestaltet werden. Gleichzeitig könne so die Kreuzung entschärft werden.

„Wir werden uns das ansehen“, versprach Arnd Sulimma. „Der Busbahnhof ist bei uns ohnehin in der Diskussion, weil auch wir den für überdimensioniert für den momentanen Bedarf halten.“ Man werde prüfen, wie viel Verkehrsfläche benötigt werde und was mit dann eventuell frei werdenden Flächen geschehen könne.

Allerdings müsse man auch die Entwicklung im ÖPNV-Bereich abwarten. Dafür erhielt er Zustimmung aus dem Gremium. Thorsten Hilgers (FDP): „Nicht, dass wir jetzt verkleinern und in zwei Jahren müssen wir wieder umbauen, weil es mehr Bedarf gibt.“

Mit einem Vorschlag rechnet Arnd Sulimma im nächsten Jahr, sollte das Thema Busbahnhof in das gesamtstädtische Mobilitätskonzept mit einfließen, dann „eher in zwei Jahren“.

Problem Motorenlärm

Und dann ist da der Lärm: Einige Motorrad- und auch einige Autofahrer nutzen Straßen auf Velberter Stadtgebiet vor allem am Wochenende für mehr als nur reine Ausflüge. In Langenberg sind besonders die Nierenhofer- und die Hattinger Straße sowie das Felderbach- und das Wodantal betroffen.

Felix Hasselmann, der für die SPD im BZA sitzt, fand deutliche Worte. „Seit Jahren befassen wir uns mit dem Thema, nichts ändert sich“, sagt er an die Vertreter der Verwaltung gerichtet. Und er forderte: „Die Verwaltung muss Druck auf Mettmann und auf die Kreispolizei machen, damit sich etwas tut.“

Er wolle nicht, dass bestimmte Strecken letztlich – so wie es in anderen Kommunen längst der Fall sei – für Motorräder gesperrt werden. „Das trifft dann nämlich auch den großen Teil, der sich an die Regeln hält und vernünftig fährt.“

Projektstudien zum Naturfreibad

Zahlreiche Langenberger würden sich über ein Naturfreibad – hier das Naturbad Bilstein – freuen. Wie genau das Bad letztlich aussehen könnte und wie die Kosten getragen werden, entscheidet sich frühestens im Herbst, wenn die Projektstudien vorliegen.
Zahlreiche Langenberger würden sich über ein Naturfreibad – hier das Naturbad Bilstein – freuen. Wie genau das Bad letztlich aussehen könnte und wie die Kosten getragen werden, entscheidet sich frühestens im Herbst, wenn die Projektstudien vorliegen. © WP | Privat

Ein weiterer größerer Block, der aber recht schnell abgehandelt war: das mögliche Naturfreibad im Nizzatal. Velberts Bäder-Chef Norbert Noll von den Stadtwerken stellte sich den Fragen der BZA-Mitglieder. Doch viel Neues konnte er nicht berichten.

Im April und Mai seien Gespräche mit Fachbüros geführt worden, drei solcher Büros erarbeiteten derzeit Projektstudien und schauen, was im Nizzatal möglich ist. Auch Ortstermine habe es schon gegeben. „Aber diese Büros sind so ausgebucht, dass wir erste Darstellungen nicht vor Herbst diesen Jahres erwarten“, so Noll.

Auf Grundlage dieser Projektstudien könnten die Stadtwerke dann endgültig Fördermittel beantragen, „die Zusage haben wir bislang nämlich nur mündlich“, erläuterter der Stadtwerke-Mann. Alles weitere – ob etwa der Bach angezapft werde, es wieder ein Vorwärmbecken geben wird und wer den Restanteil der Kosten übernimmt – könne er erst sagen, wenn die Projektstudien vorliegen.

Tauben bleiben ein Störfaktor

Und dann sind da noch die Tauben. Die sollen raus aus der Altstadt, Thema ist diese Problematik schon seit Jahren. Nun hatten sich im Vorfeld CDU (Conrad Aust) und Grüne (Carsten Haider) darauf geeinigt, ihre jeweiligen Anträge zusammenzufassen.

Heißt: Es soll geprüft werden, ob eine Reproduktionskontrolle an aktuellen Brutplätzen oder an einer noch zu findenden neuen Stelle möglich ist; die Zuständigkeit müsse geklärt werden und die Kostenfrage. Fachdezernent Gerno Böll verwies auf die Komplexität des Themas und dass es bereits in der Vergangenheit nicht gelungen sei, eine adäquate Lösung zu finden.

Der Vorschlag der Grünen, die Taubenfreunde einzubinden, stieß auf breite Zustimmung. Dennoch: Gerno Böll setzt bei dem Thema auf Gründlichkeit vor Schnelligkeit: „Ich möchte nicht irgendwann bei Extra 3 landen, weil wir hier was bauen, was wir kurze Zeit später wieder abreißen müssen, weil die Tauben es nicht annehmen.“

Weitere Themen aus dem BZA

Zum Thema der öffentlichen Toilette gibt es angeblich eine Einigung, das Thema sollte auf der Sitzung der Fraktionsvorsitzenden am Donnerstag auch besprochen werden. TBV und ADFC prüfen mögliche Standorte für Fahrradständer und am 23. Juni wird geprüft, ob an der Kreuzung Hüserstraße/Rommelsweg ein Spiegel angebracht werden kann.Die TBV stellen aktuell zusammen, wo derzeit Ausgabepunkte für Hundekotbeutel stehen und wo es noch Lücken gibt und die CDU schlug vor, aktuell brachliegende Flächen mit Wildblumen zu bepflanzen.