Sprockhövel. Nikolaus und der Weihnachtsmann besuchen Sprockhövel. Wer ist der Mann im roten Mantel? Und warum hat er in Sprockhövel nicht nur Freunde?

In Sprockhövel wird es am kommenden Wochenende zu einem Gipfeltreffen der ganz besonderen Art kommen: Der Nikolaus, aber auch der Weihnachtsmann besuchen höchstpersönlich den Nikolausmarkt auf dem Parkplatz der Volksbank (16 Uhr, Mühlenstraße 2a) in Niedersprockhövel. Miteinander haben diese wichtigen Persönlichkeiten eigentlich so gut wie nichts zu tun, sie kommen allein der Kinder wegen. Aber der Weihnachtsmann war so freundlich, dieser Zeitung etwas über sich zu erzählen. Wer also steckt unter dem roten Mantel?

47-Jähriger steckt im Weihnachtsmannkostüm

Diese Zeitung hatte das unverschämte Glück, den Weihnachtsmann vor ein paar Tagen am Handy in Dänemark zu erreichen. Kein Wunder, von dort aus ist es ja nicht weit bis zum Nordpol, wo er ja leben soll übers Jahr, wenn er nicht gerade auf Welttournee ist und Kinder beschenkt.

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Beim zweiten Gespräch dann die Überraschung: Gestatten, Tim Wegemann heißt der Mann mit bürgerlichem Namen, der am Sonntag im roten Mantel den Nikolausmarkt in Niedersprockhövel besuchen wird. Und, oh Wunder, er ist Sprockhöveler, 47 Jahre alt, und ein guter Bekannter von Frauke Schittek, die ebendort populär ist für ihre großformatigen Veranstaltungen wie den Nikolausmarkt, aber auch das Stadtfest.

Auch ohne roten Mantel sieht Tim Wegemann eigentlich ganz gemütlich aus. Er spielt am Sonntag den Weihnachtsmann auf dem Nikolausmarkt in Sprockhövel.
Auch ohne roten Mantel sieht Tim Wegemann eigentlich ganz gemütlich aus. Er spielt am Sonntag den Weihnachtsmann auf dem Nikolausmarkt in Sprockhövel. © ROBERT GOPPELT

Im Verlauf des längeren Gesprächs mit Tim Wegemann jagte dann eine Neuigkeit die nächste, und von mancher alten Mär muss Abschied genommen werden (Kinder sollten von hier ab besser nicht weiterlesen). Hatten wir doch geglaubt, der Weihnachtsmann sei Fachmann für die Zucht von Rentieren, zumindest Halter einer größeren Zahl von ihnen, so erfahren wir jetzt, dass er als selbstständiger Berater in der Telekommunikation arbeitet. Und nach Dänemark hatte es ihn nicht wegen der Nähe zum Nordpol gezogen, vielmehr war er dort ein paar Tage als Berater im Einsatz.

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Und auch mit Schlitten ist er nicht unterwegs, da erübrigt sich dann wohl auch die Frage, was er mit dem amerikanischen Brausehersteller zu tun hat, der schon vor hundert Jahren mit ihm geworben hat (und weswegen der Mantel rot ist). Aber der Zauber des Weihnachtsmannes rührt ja von ganz anders her.

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Tim Wegemann mag Kinder, hat selber zwei, ist ein Familienmensch. „Ich freue mich auf den Auftritt, wenn ich bei der Sprechstunde des Weihnachtsmannes am Sonntagnachmittag da um die Ecke komme und allein wegen meines Aufzuges die ganze Aufmerksamkeit von den jungen Gästen bekomme.“ Kinder, so seine Überzeugung, hätten einen unverstellten Blick auf die Dinge in der Welt. „Da kann sich die erwachsene Gesellschaft ein Beispiel dran nehmen“, sagt Wegemann.

Aktive Zeit als junger Mensch in Sprockhövel

Er selbst war als junger Mensch sehr aktiv in Sprockhövel, hat bei der TSG Fußball gespielt, war als Juso schon früh politisch unterwegs, half bei der evangelischen Kirchengemeinde in der Jugendarbeit. Eine Zeitlang Mitglied in der WIS, dann zusammen mit Frauke Schittek in den Neunzigerjahren als Pioniere beim Neuaufbau des Stadtjugendrings. „Wir traten ziemlich forsch auf und hatten unter den etablierten Vereinen nicht nur Freunde“, erinnert er sich.

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Bei besagter Sprechstunde am Sonntagnachmittag auf dem Nikolausmarkt will er sich geduldig Kinderwünsche anhören, mal schauen, was er da machen kann. Aber auch die erwachsenen Begleiter, Eltern, Verwandte, sollen sich äußern dürfen. „Wir werden ein Whiteboard aufstellen, wo die Erwachsenen ihre Wünsche notieren dürfen. Ganz persönliche Wünsche, aber auch solche für Sprockhövel allgemein.“ Und die will er später dann der Frau Bürgermeisterin höchstpersönlich überreichen.