Sprockhövel. Er golft erst seit 5 Jahren - beim Club Felderbach Sprockhövel - und siegt beim bundesweiten Wettbewerb. Das braucht es für den Erfolg.

Andreas Vogel hat seinem Golfclub Felderbach Sprockhövel viel Ehre gemacht: Bei den 43. bundesweiten Golf-Wettspielen zugunsten der Deutschen Krebshilfe setzte er sich unter einigen tausend Konkurrenten als Bundessieger durch. Damit hat der 40-Jährige, der überhaupt erst wenige Jahre Golf spielt, bewiesen, über welch ungeheures Talent er verfügt. Jetzt will er mehr.

„Ich hatte bis dahin keine Ahnung vom Golfsport, aber es hat mich dann doch gereizt.““

Andreas Vogel
Golfer

Eigentlich ist Andreas Vogel Beamter, gelebt hat er in Bonn, bis es ihn beruflich nach Wuppertal verschlagen hat. Vielleicht war es die Schönheit der Landschaften im Ennepe-Ruhr-Kreis, weshalb er hier ein Zuhause gefunden hat. Quasi auf dem Heimweg vom Bergischen Land nach Wetter ist er dann irgendwann auf die Golfanlage des Clubs Felderbach Sprockhövel aufmerksam geworden. „Ich hatte bis dahin keine Ahnung vom Golfsport, aber es hat mich dann doch gereizt“, erinnert er sich.

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Nun ist es nicht damit getan, sich eine schöne Ausrüstung zu kaufen, um aufs penibel gepflegte Grün eines Clubs gelassen zu werden. „Ich musste erst die Platzreife erlangen“, sagt Vogel. Das ist ähnlich, wie den Auto-Führerschein zu machen. Abseits auf einem öffentlichen Übungsplatz, dort, wo Anfänger mit Feuereifer die Bälle in die Landschaft schießen, hat auch Andreas Vogel vor fünf Jahren mit einem Kursus angefangen.

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„Das ist schon eine sinnvolle Sache“, räumt er ein. Praxisstunden mit einem Trainer, theoretisches Lernen des Regelwerks, das gefiel Vogel. „Hier wird auch vermittelt, wie man rücksichtsvoll mit seinen Nachbarspielern umzugehen hat und wie hoch Sicherheit erachtet wird.“

Konzentriert vor prächtiger Landschaft. Das ist die Einsamkeit eines Golfspielers wie Andreas Vogel.
Konzentriert vor prächtiger Landschaft. Das ist die Einsamkeit eines Golfspielers wie Andreas Vogel. © Andreas Vogel | Andreas Vogel

Als die Platzreife bescheinigt war, setzte Andreas Vogel seine Übungsstunden auf dem regulären Felderbach-Golfareal fort, ohne Trainer. „Ich habe mir vieles autodidaktisch angeeignet“, sagt der 40-Jährige.

„Golfspielen findet im Kopf statt. Wenn ich zu viele berufliche Sachen im Kopf wälze, spiele ich schlecht.““

Andreas Vogel
Golfer

Schon bald war er auf einem Turnier erfolgreich, das motivierte ihn sehr. Im Club Felderbach Sprockhövel ist er schnell zum besten Spieler aufgestiegen. „Golfspielen findet im Kopf statt“, hat er festgestellt. „Wenn ich zu viele berufliche Sachen im Kopf wälze, spiele ich schlecht.“ Andererseits könne er auf dem Grün wunderbar herunterkommen, Stress abbauen.

Es war eine Vereinskameradin, die ihn auf das alljährliche Golfturnier der Deutschen Krebshilfe aufmerksam machte. Im Prinzip läuft das so: Die in ihren Vereinen auserkorenen Spielerinnen und Spieler messen sich in einem Regionalwettbewerb mit der überörtlichen Konkurrenz, wer auf dieser Stufe siegt, qualifiziert sich für den Bundeswettbewerb. Der fand dieses Jahr in Aachen statt, und Andreas Vogel war mit von der Partie. Letztes Jahr hatte er hier noch ein Kandidat aus Hannover die Nase vorn, doch dieses Mal machte Vogel das Rennen.

Andreas Vogel wurde Bundessieger beim Turnier der Deutschen Krebshilfe.
Andreas Vogel wurde Bundessieger beim Turnier der Deutschen Krebshilfe.

Der gastgebende Verein, das war diesmal der prestigeträchtige Aachener Golf Club 1927, verzichtet auf Platz- und Startgebühren, dafür spenden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglichst großzügig an den Veranstalter, die Deutsche Krebshilfe.

„Das habe ich sehr gerne getan, denn sowohl mein Vater, wie auch meine Großeltern, sind an Krebs gestorben“, sagt Andreas Vogel. So habe er eben auch einen Beitrag im Sinne seiner Familie geleistet. Am Ende war es ein Scheck in Höhe von 340.000 Euro, der an die Krebshilfe übergeben wurde. Die DekaBank hatte ihrerseits als Sponsor der Spiele 50.000 Euro draufgelegt.

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Andreas Vogel hat inzwischen nebenher ein Psychologie-Studium begonnen, auch wohl, um noch mehr Professionalität für sein Golfspiel zu gewinnen. „Ich möchte auch den Trainerschein machen, um meine Kenntnisse an die nächste Generation im Club Felderbach Sprockhövel einbringen zu können.“

Golfschläger - die richtige Ausrüstung gehört dazu, ist aber nicht alles.
Golfschläger - die richtige Ausrüstung gehört dazu, ist aber nicht alles. © FUNKE Foto Services | Thomas Nitsche