Sprockhövel. Andreas Klinge und Sven Dannat sahnen aus Sprockhövel sahnen in vielen Wettbewerben ab. Was ihr Erfolgsrezept ist. Und was ihr Ziel.

Wo auch immer sie in See stechen, sie räumen ab. Und warum? Weil sie‘s können. Die beiden Maui-Brüder Andreas Klinge (47) und Sven Dannat (40) sind im Badewannen-Rennen nicht zu toppen.

Nicht nur in Sprockhövel haben sie ein Abo auf den ersten Platz, auch in Moers standen sie vor 14 Tagen beim Badewannen-Rennen auf dem Siegertreppchen. Die durchtrainierten Jungs haben das Wasser selten bis zum Hals stehen, wenn sie sportlich in Flüssen und Bädern unterwegs sind. Sie treiben trocken in Badewannen dem Sieg entgegen.

Die Maui-Brüder aus Sprockhövel lehren in der Badewanne Konkurrenten das Fürchten

Die beiden Sportler sind quasi Ureinwohner aus Spockhövel. Als Nachbarskinder haben sie immer viel zusammen unternommen. Das Freibad in der Stadt war fast ihr Wohnzimmer, auch an freien Gewässern genossen die Eltern der beiden mit den Kindern die Freizeit. Beide haben das silberne Schwimmabzeichen. „Wenn man an Flüssen oder Seen unterwegs ist, sollte man auf jeden Fall ein richtig guter Schwimmer sein und die Gefahren vernünftig einschätzen“, erklären sie. Von der Schule ging‘s früher gerne direkt ins Freibad, das war immer ein Highlight, sagen beide. Bestimmt 40-mal sei er vom Turm gesprungen, schätzt Andreas Klinge.

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Ausprobiert haben die beiden Wassersportler viel. Surfkurs, Snowboardfahren und Klettern - Stand-up-Paddling macht dem 47-Jährigen auch heute noch riesigen Spaß. Die Zeiten, in denen sie auf Mallorca am Strand lagen, Sonne und Bier genossen, sind längst vorbei und schreien nicht nach Wiederholung. Wer aber meint, der Freizeitsport sei für die beiden nur eine Art des Relaxens, hat sich vertan. „Wir versuchen, immer besser zu werden“, verrät Klinge. „Wir filmen uns und die Sequenzen auf dem Wasser, gucken uns Fotos an, tüfteln und analysieren, wie wir besser werden können“, erzählt Sven Dannat.

Duo aus Sprockhövel ergänzt sich perfekt

Die beiden ergänzen sich perfekt. Andreas Klinge, der Handwerker, und Sven Dannat, der Kaufmann. Trotz ihres Sieges in Moers haben sie Fehler gemacht, die sie erkannt haben. „Ja, wir haben gewonnen, aber es war knapp. Die Wannen-Konstruktion war anders als in Sprockhövel, man hätte sich besser auf die Kante gesetzt, um stabiler zu werden. Es war richtig knapp. Das machen wir beim nächten Mal besser“, beschreibt Sven Dannat die Geheinmisse von Balance und Geschwindigkeit.

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Von Gleichgewichthalten auf einem großen Surfbrettbrett beim Paddling könne man viel Technik für die Badewannen-Rennen ableiten. Es komme auf Kopf, Kraft und Technik an, um zu siegen. „Zum Beispiel, wie man das Gewicht gleichmäßig verteilt. Das alles kann man lernen und trainieren.“ Beim Wettbewerb in Moers sei es so gewesen, dass die Wanne hinten unten war und vorne hoch. „Wir haben das Gewicht falsch verteilt.“

Team-Name ist angelehnt an einen Disney-Film

Auf dem Surfboard stehend ist Andreas Klinge liebend gerne unterwegs. „Nach fünf Jahren Wasser saufen, kann ich jetzt endlich die Stromschnellen der Ruhr in Höhe der Isenburg bezwingen“, sagt er stolz. Auf Instagram kann man seine Künste bestaunen. Zu stoppen sind die Maui-Brüder nicht. Schon vor zwei Jahren hat Sven Dannat seine damals neunjährige Tochter in die Sprockhöveler Badewanne geladen und wettkampffähig gemacht.

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Da die beiden gerne Filme gucken, kam ihnen vor einigen Jahren die Idee, sich den Namen Maui-Brüder zu geben - nach der berühmten Figur Maui, Halbgott einer südpazifischen Legende, in dem Disney-Film Vaiana. Und so können Besucher von Badewannen-Rennen-Veranstaltungen schon mal respektvoll in die Knie gehen, wenn sie zwei durchtrainierte Männer erspähen, die langhaarige, schwarze Perücken, schwarz-orangefarbene Trikots tragen und die Hüften mit grünen Blättern verziert haben. Wo die Mauis antreten, besteht höchste Gefahr, bei Badewannen-Rennen auf zweite Plätze verwiesen zu werden.