Sprockhövel. In Sprockhövel startet nächste Woche eine Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige von Demenzkranken neu durch. Was die Hilfe konkret bringt.
Mit manchen Problemen stehen die Menschen allein da, obwohl vielleicht sehr viele von demselben Problem betroffen sind. Ein Austausch scheitert schlicht daran, dass sich die Betroffenen nicht kennen. Selbsthilfegruppen vernetzen solche Einzelschicksale, geholfen ist letztlich dann allen. So ist es auch bei der Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Demenz. Die startet in Sprockhövel jetzt neu durch. Was Interessierte wissen müssen.
Neuer Standort ab nächste Woche
Die Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Demenz der Alzheimer Gesellschaft Hattingen und Sprockhövel e.V. hat schon an einigen Standorten gewirkt, lange Zeit war sie in Niedersprockhövel bei der Tagespflege am Turm ansässig, dann an der Hauptstraße. „Doch die Verbindung mit einer Tagespflege, wo ja der Kontakt zu unserer Klientel naheliegend ist, hat uns zu einer Neuorientierung veranlasst“, sagt Elke Vohwinkel vom Vereinsvorstand.
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Der Verein ist fündig geworden: Ab kommenden Mittwoch, 14. August, ist der neue Sitz der Selbsthilfegruppe bei der Tagespflege am Matthias-Claudius-Haus, Perthes-Ring 25. An jedem zweiten Mittwoch im Monat, immer von 17 bis 18.30 Uhr, sind Mitglieder der Gruppe vor Ort ansprechbar. Elke Vohwinkel betont, wie wichtig solche Selbsthilfegruppen sind. „Oft sind die Angehörigen ja die Ehepartner der Demenzkranken, sind selbst schon alt und vielleicht sogar eingeschränkt. Dann stellt die Betreuung über längere Zeit eine ungeheure Belastung dar.“ Da sei ein Austausch nicht nur informativ, sondern eine kaum zu unterschätzende psychische Stütze.
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Die Gruppe wird fachlich angeleitet und bietet den pflegenden, sorgenden Angehörigen einen Raum, um sich in geschützter Atmosphäre mit anderen Betroffenen auszutauschen. „Die Gespräche und das entgegengebrachte Verständnis vermitteln neue Kraft für den herausfordernden Alltag und emotionale Entlastung“, ist Elke Vohwinkel überzeugt. Die Teilnehmer hören von den Erfahrungen anderer und lernen, sich nicht selbst aus den Augen zu verlieren.“ Aus Erfahrung wisse sie: „Man hat das Gefühl, nicht allein zu sein“. Die räumliche Nähe zur Tagespflege ist sehr hilfreich: Hier kann bei Bedarf beispielsweise auch eine Kurzzeitpflege für das demenzkranke Familienmitglied organisiert werden.
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Die Selbsthilfe-Gruppe finanziert sich durch Mitgliedsbeiräge und Spenden. „Darüber hinaus sind es die Städte Sprockhövel und Hattingen, die unsere Arbeit unterstützen“, sagt Vohwinkel. Es sind noch Plätze frei, Anruf unter 02324/685620 (Anrufbeantworter) genügt. Oder die Interessierten kommen einfach selbst vorbei.