Oberhausen. Nach Schulschluss haben Jugendliche vor der Gesamtschule Osterfeld Böller gezündet. Es gab laute Explosionen. Kaum Fälle zur Anzeige.
Die Gesamtschule in Osterfeld ist aus, Jugendliche strömen aus dem Eingangstor an der Westfälischen Straße. Plötzlich erschüttert ein ohrenbetäubender Knall die Szenerie. Jugendliche lachen und laufen weg. Nur kurze Zeit später detoniert ein zweiter Feuerwerkskörper direkt unter einem Auto. Der Beifahrer steigt aus, sucht nach den Übeltätern, doch die sind längst in der Menge verschwunden.
Die Heftigkeit der Explosionen in der Mittagszeit lassen vermuten, dass es sich dabei um keine gewöhnlichen Böller handelte. Auf der Straße direkt am Spielplatz, wo die Böller gezündet wurden, sind auf Anhieb keine Spuren zu sehen. Eine Familie mit Kind spielt weiter. Sie sind solche willkürlichen Explosionen in der Nachbarschaft offensichtlich gewohnt.
Oberhausen: 2024 nur drei Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz
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Immer wieder beschweren sich auf Facebook, aber auch Menschen per Mail an diese Redaktion über Knallgeräusche - mal mitten in der Nacht, mal am Tag. Sie wollen wissen, wer die Verursacher sind. Sie fühlen sich in ihrer Ruhe gestört oder machen sich Sorgen um Tiere, die aufgrund der Böller in Panik verfallen können. Für das Abbrennen von Feuerwerk gibt es klare Regeln: Der Verkauf von Feuerwerkskörpern ist nur in den letzten drei Tagen des Jahres erlaubt - und auch nur an Erwachsene. Das Abbrennen ist allein in der Neujahrsnacht erlaubt. Um klassisches Silvesterfeuerwerk (Kategorie 2) anzuzünden, muss man mindestens 18 Jahre alt sein. Tischfeuerwerk oder Wunderkerzen dürfen von Jugendlichen ab 12 Jahren abgebrannt werden.
Klare Regeln, an die sich nicht jeder hält. Geahndet werden die Verstöße offenbar nicht häufig. Auf Nachfrage erklärt die Polizei Oberhausen, dass im Jahr 2024 vor Schulen keine Straftaten nach dem Sprengstoffgesetz begangen wurden. In ganz Oberhausen seien drei Verstöße statistisch erfasst worden. In allen drei Fällen habe die Polizei Tatverdächtige ermitteln können, so Sprecherin Luisa Lakhal. Die Polizei gehe allerdings von einer höheren Dunkelziffer aus, „falls beispielsweise ein Knall bei der Polizei gemeldet wird, jedoch keine Anzeige erfolgt, bzw. bei Eintreffen der Polizei keine Anhaltspunkte für eine Strafanzeige vorliegen“.