Oberhausen. Die Energieversorger aus Mülheim und Oberhausen wollen gemeinsam nach Erdwärme suchen. Die Bohrungen bringen allerdings große Kosten mit sich.

Stück für Stück sollen sich Kommunen und Haushalte von fossilen Energieträgern lösen. Spätestens 2045 sollen zum Beispiel Gasheizungen Geschichte sein. Um die Vorgaben der Bundesregierung umsetzen zu können, haben sich die Energieversorger aus Oberhausen und Mülheim jetzt zusammengeschlossen. Sie wollen gemeinsam die Erde nach Wärme erkunden. Diese wird 3000 Meter unter der Erde vermutet.

Um die Energieversorgung in zwanzig Jahren klimaneutral zu machen, setzt die Energieversorgung Oberhausen (EVO) auf Fernwärme. Die Hitze hierfür erzeugt bislang beispielsweise die Müllverbrennungsanlage in Buschhausen. Doch das reicht nicht aus, um große Wohngebiete zu versorgen. Deshalb will die EVO auch in der Tiefe graben und mittels Bohrungen neue Wärmequellen erschließen. Dafür hat sie jetzt einen Partner gefunden. Der Mülheimer Versorger Medl unterzeichnete eine sogenannte Absichtserklärung, die 2025 in einen Kooperationsvertrag übergehen soll. Die Versorger wollen in Zukunft eng zusammenarbeiten. Das bedeutet konkret, dass sie Grundstücke gemeinsam nutzen wollen, sich die Risiken bei der Suche teilen wollen und Fördermittel zusammen beantragen.

Erdwärme: Oberhausen und Mülheim wollen Grundstücke gemeinsam nutzen

Erdwärme aus der Tiefe: Oberhausen und Mülheim kooperieren
Die Energieversorger aus Oberhausen und Mülheim arbeiten künftig beim Thema Geothermie zusammen. Im Bild: Dr. Franz-Josef Schulte und Dr. Hendrik Dönnebrink, Geschäftsführer der Medl GmbH (links) sowie die Vorstände der EVO, Timm Dolezych und Christian Basler (rechts). © EVO/Medl | EVO/Medl

„Die neue Partnerschaft zwischen den beiden benachbarten Unternehmen zielt darauf ab, die Wärmeversorgung in Oberhausen und Mülheim an der Ruhr in Zukunft besonders nachhaltig zu gestalten“, wird Timm Dolezych, kaufmännischer Vorstand der EVO, in einer Pressemitteilung zitiert. „Durch die Zusammenarbeit können wir gemeinsam vielfältige Synergien heben und die Umsetzungsgeschwindigkeit erhöhen“, sagt Dr. Hendrik Dönnebrink, Geschäftsführer der Medl.

Die Versorger versprechen sich viel von der Geothermie, müssen dafür aber auch einige Risiken in Kauf nehmen. Wie in der Pressemitteilung erläutert wird, sei der Untergrund unter den gut erforschten kohleführenden Schichten wenig bekannt. „Um hier Erkenntnisse zu gewinnen, sind umfassende Untersuchungen und kostenträchtige Erschließungen notwendig“, heißt es.

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Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist das neue Gebäudeenergiegesetz entscheidend. Darin sind Vorgaben für Heizungen enthalten. Ziel der Regierung ist, dass Eigentümer alte Gasheizungen in Zukunft austauschen gegen klimaschonende Alternativen wie Wärmepumpen. Aber auch die Kommunen in Deutschland sind in der Pflicht. Sie müssen eine Wärmeplanung aufstellen, in der sie Konzepte erarbeiten, wie sie das Stadtgebiet mit klimaneutraler Energie versorgen wollen.

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