Oberhausen. Erneut kommen vor dem Oberhausener Amtsgericht Wohnhäuser unter den Hammer. In einem modernisierten Gebäude lebte früher einmal ein Pfarrer.
- Das Oberhausener Amtsgericht hat weitere Termine für Zwangsversteigerungen anberaumt. Darunter sind dieses Mal auch einige teurere Gebäude.
- Auf der Liste stehen neben einem Pfarrhaus in Oberhausen-Buschhausen auch zwei Mehrfamilienhäuser, in denen jeweils fünf Haushalte leben.
- Das eine Mehrparteienhaus in Oberhausen hat schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel, stammt es doch ursprünglich aus den 20er Jahren, das andere entstand 1990. Beide Gebäude haben die Eigentümer modernisiert.
Vor dem Oberhausener Amtsgericht stehen neue Termine zur Zwangsversteigerung von Wohnhäusern an. Darunter sind drei Objekte, die jeweils eine halbe Million Euro kosten sollen. Und bei einem davon handelt es sich um ein ehemaliges Pfarrhaus.
Einstiges Pfarrhaus in Oberhausen mehrfach modernisiert
Das zweigeschossige Wohngebäude an der Skagerrakstraße 15A stammt ursprünglich aus dem Jahr 1956. Zu dem Trakt mit einer Grundstücksgröße von 519 Quadratmetern gehören zwei Garagen. Im Laufe der Zeit wurde das Haus mehrfach modernisiert. Unter anderem verfügt es heute laut Gutachten über ein ausgebautes Satteldach in einer Holzkonstruktion. Auf beiden Seiten sind Gauben angebracht. Das Gebäude ist voll unterkellert. Kosten soll es 535.000 Euro.
Da für den Gutachter keine Besichtigung des vom Besitzer bewohnten Einfamilienhauses möglich war, hat er für seine Bewertung die entsprechenden Bauakte zur Hand genommen. Danach geht er davon aus, dass im Erdgeschoss eine offene Küche, Diele, Gäste-WC, ein Arbeits- und Gästezimmer sowie ein großzügiger Wohnbereich vorhanden ist. Das Obergeschoss besteht danach aus vier Wohnräumen plus WC. Das Dachgeschoss wurde derweil auch zu Wohnzwecken umgebaut, heißt es weiter.
Für einen Umbau fehlt wohl die Genehmigung
Zu den Fußböden gehören im Erdgeschoss vorwiegend großformatige Fliesen, in den anderen Etagen weitestgehend Parkett und Laminat. Die Kunststofffenster haben Isolierverglasung, Innentüren sind vorwiegend aus Holz. Insgesamt weist das Gebäude laut Unterlagen eine mittlere bis gehobene Ausstattung auf, erklärt der Gutachter und bezieht sich dabei unter anderem auf die sanitären Anlagen, die Elektroinstallationen und die Zentralheizung.
Der Bauexperte erwähnt aber auch, dass im Rahmen der Umbauten von einer fehlenden Baugenehmigung auszugehen ist, die das Dach betreffen sollen. Wenn die Veränderungen genehmigungsfähig sind, würden sie wohl auch nachträglich noch genehmigt werden können. Der Versteigerungstermin ist für den 1. Oktober um 9 Uhr im Oberhausener Amtsgericht angesetzt.
Gebäude mit fünf Wohnungen in Sterkrade unter dem Hammer
Über insgesamt fünf Wohnungen verfügt das Mehrfamilienhaus, das rund zwei Wochen später unter den Hammer kommt. Die Wohnfläche an der Weseler Straße 322 beträgt zusammengerechnet 433 Quadratmeter, das Grundstück umfasst 1343 Quadratmeter.
Zu dem Gebäude gehören noch insgesamt drei Garagen, zwei davon haben Abstellräume. Die Ursprünge des Gebäudes gehen bis ins Jahr 1927 zurück, Aus- und Umbauten erfolgten 1949, 1971/72 und in den Jahren von 1999 bis 2004. Während dieser Zeit nahm der Besitzer zudem eine Kernsanierung vor, ließ Kellerdecke - und wände erneuern.
Die Wohnungen verteilen sind in dem Gebäude wie folgt: Drei befinden sich im Vorderhaus: Erdgeschoss (keine Angabe zur Größe), Obergeschoss (2 1/2-Zimmer) sowie Ober- und Dachgeschoss (3 1/2 Zimmer). Die zwei anderen Wohnungen gehören zum hinteren Trakt des Gebäudekomplexes, liegen im Ober- und Dachgeschoss und haben je 2 1/2 Zimmer. Der Eigentümer wohnt selbst in dem Haus, die übrigen Wohnungen sind vermietet.
Da auch hier dem Sachverständigen die Möglichkeit verwehrt wurde, die Innenräume zu besichtigen, hat er für sein Gutachten vorhandene Akten zur Hand genommen. Über die Fußböden heißt es beispielsweise, dass Küchen und Bäder der Mietwohnungen gefliest sind, weitere Räume über Laminatböden verfügen. Bei der selbst genutzten Wohnung handelt es sich überwiegend um Naturstein oder Marmorbelag. Die Kunststofffenster in dem Haus haben Isolierverglasung. Zur Erdgeschosswohnung gehört eine Terrasse mit Gartenzugang. Einen Balkon haben die Wohnungen im Hinterhaus.
Den Wert der gesamten Anlage beziffert der Gutachter auf 495.000 Euro. Der Termin am Oberhausener Amtsgericht ist für den 17. Oktober, um 9 Uhr angesetzt.
Termin für fünf Wohnungen und fünf Garagen in Oberhausen-Schmachtendorf
Ein gleich hohen Wert hat das zweigeschossige Gebäude plus Dachausbau mitten in Schmachtendorf, das zur Zwangsversteigerung ansteht. Auch hier handelt gehören zu dem Mehrfamilienhaus insgesamt fünf Wohnungen und darüber hinaus noch fünf Garagen. Der gesamte Komplex an der Tenterstraße 5/5a ist deutlich jünger als die zwei anderen Objekte, er stammt aus dem Jahr 1990. Hier bekam der Bauexperte durchaus Zugang zu Wohnungen, wenn auch nicht zu allen. Die Ausstattung der beiden, die er gesehen hat, entspreche aber laut dem Besitzer dem Standard der übrigen. Die Fenster besitzen Isolierverglasung, Türen sind aus Furnierholz, Decken kommen teils vertäfelt daher.
Die Wohnungen gibt es in unterschiedlichen Größen zwischen 44 und 67 Quadratmetern: Drei von ihnen haben zweieinhalb Zimmer, die beiden anderen dreieinhalb Zimmer. Jede Wohnung hat einen Keller sowie einen Balkon, der wiederum über Stahlrahmengeländer, Holzverkleidung und Holz-Pflanzkästen verfügt. Zum Haus gehört eine Warmwasserzentralheizung mit Gasfeuerung. In den Wohnräumen sind Heizkörper mit Thermostatventilen vorhanden und es gibt digitale Lösungen, um den Verbrauch abzulesen.
Die gesamte Ausstattung entspricht der Bauzeit, heißt es in dem Gutachten. Der Bau- und Unterhaltungszustand sei dem Alter des Gebäudes entsprechend, dessen Grundstück 680 Quadratmeter umfasst. Für die Zwangsversteigerung ist der Termin am Donnerstag, 24. Oktober, 10 Uhr anberaumt.
Was Bieter für die Termine in Oberhausen wissen sollten
Wer bei den Terminen mitbieten will, sollte Folgendes beachten: Der Bieter oder die Bieterin muss volljährig sein und einen gültigen Personalausweis mitbringen. Zusätzlich müssen zehn Prozent des Immobilienwertes in Form eines Schecks oder einer Bankbürgschaft als Sicherheit hinterlegt werden. Zudem sollte man beachten, dass Häuser, die zwangsversteigert werden müssen, oft in einem jahrelangen Sanierungsstau stecken - diese Kosten sollten Käufer einkalkulieren.
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