Oberhausen. Na bitte, es geht doch: Oberhausens Wirtschaft legt innerhalb eines Jahres zu. Wir erklären, wer die Treiber sind.

Die Wirtschaftsleistung einer Stadt ist eine wichtige Zahl, die auch immer wieder gerne von Statistikern verwendet wird, wenn sie Hitlisten der Großstädte und Kreise in Deutschland aus unterschiedlichen Daten erstellen. Traditionell liegt seit dem Verlust von 60.000 wertvollen Industriearbeitsplätzen der Oberhausener Wert für die erreichte Wirtschaftsleistung, also das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigem, vergleichsweise niedrig.

Zuletzt errang Oberhausen beim neuen Ranking des Schweizer Prognos-Instituts nur den 71. und damit letzten Platz im Ranking des aktuellen Zustandes, weil die Fachleute dort den „Status Quo“ mit Zahlen aus diesem und dem vergangenen Jahrzehnt gleich doppelt so schwer gewichteten. Beim Blick auf die Dynamik der 71 untersuchten Städte über 100.000 Einwohnern sah das schon anders aus: Oberhausen errang den 44. Platz, also einen Platz im Mittelfeld. Das liegt auch daran, dass sich einige Zahlenwerte der Stadt tatsächlich verbessern.

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Dies zeigen auch die neuesten Werte des Landesstatistikamtes IT NRW über die Wirtschaftsleistung des Jahres 2022 aller kreisfreien Städte und Kreise des Landes. Oberhausen hat danach in nur einem Jahr kräftig aufgeholt. Die Oberhausener Unternehmen steuerten im Jahre 2022 knapp 6,4 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt in NRW bei. Ein Jahr zuvor waren es „nur“ 5,99 Milliarden Euro. Damit erwirtschafteten die Beschäftigten in der 212.000-Einwohner-Stadt immerhin 6,7 Prozent mehr Bruttoinlandsprodukt als 2021. Jeder Beschäftigte in Oberhausen trug 67.630 Euro dazu bei.

Den größten Anteil an der Bruttowertschöpfung haben in Oberhausen mit 4,3 Milliarden Euro der Handel, das Gastgewerbe, Finanzdienstleister, Gesundheits- und andere Dienstleister. Bau, produzierendes und verarbeitendes Gewerbe ist nur noch mit 1,5 Milliarden Euro dabei - 23,4 Prozent.

Über ein Drittel mehr Wirtschaftsleistung in Oberhausen

20 Jahre zuvor betrug die Wirtschaftsleistung von Oberhausen übrigens nur 4,7 Milliarden Euro - je Beschäftigtem kamen damals 51.000 Euro im Jahr 2002 zusammen. Innerhalb von 20 Jahren zog die Wirtschaftsleistung von Oberhausen also um mehr als ein Drittel (36 Prozent) an. Das jährliche Plus an erzeugtem Bruttoinlandsprodukt seit 2002 liegt also nur bei 1,8 Prozent.

Im Jahr 2022 ist die Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Jahr davor in fast allen Kreisen und kreisfreien Städten in NRW gestiegen. Der Wert belief sich auf rund 794 Milliarden Euro (plus 6,3 Prozent). Duisburg (plus 12,7 Prozent), Bochum (plus 12,1 Prozent) und Gelsenkirchen (plus 11,7 Prozent) erreichten die höchsten Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahr. Maßgeblich verantwortlich dafür war nach Angaben der Landesstatistiker das Wachstum des verarbeitenden Gewerbes.

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