Mülheim. In Deutschland gibt es aktuell viele Grippefälle, in Mülheim sind vor allem Kinder in Kitas und Schulen betroffen. Arzthelferin gibt einen Tipp.
- Rollt durch Mülheim eine Grippewelle? Die Zahlen sind zumindest höher als im Vorjahr.
- Besonders die Kinder in Kitas und Schulen sind von Erkältungen bis hin zur Influenza geplagt.
- Eine Arzthelferin aus Mülheim gibt einen wichtigen Tipp.
Wer in Mülheim Kinder in Kita oder Schule hat, bekommt derzeit den Eindruck, dass die Grippewelle rollt. In manchen Klassen bleiben viele Stühle frei, fünf der 92 städtischen Kitas mussten diese Woche auf Notbetreuung umschwenken, weil Fachkräfte krank sind. Bundesweit sind die Zahlen der Influenza-Erkrankungen nachweislich hoch. Das Robert-Koch-Institut verzeichnet aktuell 57 laborbestätigte Influenza-Fälle je 100.000 Einwohner. Im Jahr zuvor waren es um diese Zeit 40 Fälle. Wie ist die Lage in Mülheim? Laut Gesundheitsamt wurden in diesem Jahr bislang 340 Fälle gemeldet und damit „leicht höhere Zahlen“ als im Jahr zuvor.
„Wir haben derzeit auffallend viele Influenzafälle, und zwar zu gleichen Teilen Influenza A und B“, sagt eine Mitarbeiterin der Kinderarztpraxis 4.0 in Mülheim-Heißen. „Bei Influenza sind die Kinder tagelang richtig schlapp, oft kommen aktuell Magen-Darm-Beschwerden hinzu, wie Übelkeit und dünner Stuhl. Auch ein schleimiger Husten ist typisch“, erklärt die Expertin.
Influenza: Warum Mülheimer selbst testen sollten
Wenn Kinder länger als drei Tage hohes Fieber haben, empfiehlt sie, einen Test aus dem Drogeriemarkt zu machen. „In der Praxis machen wir auch Tests, allerdings mit einem Abstrich, deren Auswertung drei bis fünf Tage dauert. Dann ist der Spuk meistens schon wieder vorbei.“
Warum es sich unbedingt lohnt, Gewissheit zu haben? „Wer Influenza hatte, sollte anschließend etwa vier Wochen vom Sportunterricht befreit werden, um nicht das Risiko einer Herzmuskelentzündung einzugehen“, gibt die Arzthelferin einen wichtigen Tipp. Allerdings sind die Tests derzeit sehr beliebt. In Eltern-Chats ist es aktuell ein Thema, wo noch welche zu bekommen sind.
Mülheimer Apotheke und Krankenhaus: Die Lage dort
Selten geworden sind überdies RSV-Fälle. Was nicht zuletzt daran liegen könnte, dass es seit Oktober 2024 eine RSV-Prophylaxe gibt, die auch für Neugeborene und Säuglinge geeignet ist. In Deutschland waren durch RSV-Viren ausgelöste Atemwegserkrankungen bislang die häufigste Ursache für Krankenhausbehandlungen bei Säuglingen.
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Im St. Marien Hospital Mülheim entspannt sich die Lage momentan. „Wir hatten in der zweiten, dritten und vierten Januar-Woche einen starken Anstieg“, sagt Krankenhaus-Sprecherin Katharina Landorff. Überwiegend waren ältere Menschen betroffen, die aufgrund schwerer Verläufe stationär aufgenommen wurden. Aber nicht nur, der jüngste Erkrankte war erst 16 Jahre alt.
In der Phönix-Apotheke in Styrum ist bislang keine Grippewelle angekommen. „Was wir hier erleben ist das typische Aufkommen für diese Zeit. Aus Arztpraxen höre ich aber, dass dort gerade sehr viel los ist“, sagt Apotheker Peter Lamberti.
Grippewelle in Mülheim: Entwarnung bei Medikamenten
Er hat gute Nachrichten. Im Gegensatz zu den Problemen aus vergangenen Jahren gibt es diesmal keinen Engpass bei den Fiebersenkern. „Im Augenblick ist das kein Thema.“ Auch beim Salbutamol-Inhalat gibt er Entwarnung. Im vergangenen Jahr berichteten viele Eltern davon, dass sie teils mehrere Apotheken abklappern mussten, um das Inhalat zu bekommen, das bei schweren Atemwegsinfekten, aber auch bei Asthma und COPD verschrieben wird. Peter Lamberti sagt: „Beim deutschen Hersteller gibt es immer noch Engpässe, aber wir sind inzwischen sehr gut mit Importen versorgt.“
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