Mülheim. Seit 25 Jahren schließt eine Apotheke nach der anderen. Auch in Mülheim. Welche Standorte 2024 betroffen waren und was das für Patienten heißt.

Die Apothekerkammer Nordrhein schlägt Alarm: Auch in Mülheim gibt es immer weniger Apotheken. Lag deren Anzahl im Jahr 2014 bei 45 Stück, waren es Ende 2024 nur noch 34. Allein im vergangenen Jahren mussten drei weitere Betriebe schließen. Mit dieser Entwicklung ist Mülheim nicht allein: Die Zahl der Apotheken im Gebiet Nordrhein ist zum Jahresende 2024 erstmals unter die Marke von 2000 gefallen. Seit einem Vierteljahrhundert setze sich der Abwärtstrend fort, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes.

Die Herausforderungen für Apothekerinnen und Apotheker sind, laut Apothekerkammer, vielfältig. Steigende Bürokratie, stagnierende Honorare, Lieferengpässe bei Medikamenten und ein akuter Fachkräftemangel erschwerten den Betrieb erheblich. Viele Apothekenleiter sähen sich kaum noch in der Lage, ihren staatlichen Versorgungsauftrag effizient zu erfüllen, heißt es.

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Welche Betriebe waren in Mülheim im vergangenen Jahr betroffen? Die Atrium-Apotheke an der Wallstraße in der Innenstadt schloss bereits Ende Februar. Grund war die Gesundheit des Chefs Harald Schmitz. Darauf folgtendie Schiller-Apotheke auf der Eppinghofer Straße und die Stern-Apotheke an der Friedrichsstraße.

Apotheken-Sterben: Mehrere Schließungen in Mülheim

Für die Apotheke am Evangelischen Krankenhaus sah die Zukunft nach einem Todesfall zunächst auch noch ungewiss aus. Mittlerweile konnte mit dem Familienunternehmen Marx ein passender Nachfolger gefunden werden. Bei aber nur noch 34 Apotheken sinkt die Versorgungsdichte in Mülheim weiter. Die meisten von ihnen haben ihren Standort in Innenstadt-Nähe. Ohne ein Eingreifen der Politik scheinen weitere Schließungen nicht zu verhindern, so die Kammer.

25 Jahre Abwärtstrend: Apothekerkammer fordert Maßnahmen von der Politik

Im vergangenen Jahr schlossen im gesamten Gebiet Nordrhein 66 Apotheken. Dem gegenüber standen lediglich fünf Neueröffnungen. Besonders stark betroffen waren Düsseldorf mit sieben Schließungen sowie der Kreis Wesel, der Rhein-Sieg-Kreis, Köln und die Städteregion Aachen mit jeweils fünf bis sechs Schließungen. Obwohl es bisher noch in jeder Kommune mindestens eine Apotheke gibt, müssen Patienten immer weitere Wege in Kauf nehmen, insbesondere im Notdienst.

Nach Angaben von Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, sei die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken prekär. Hoffmann zufolge verschlechtern sich die Bedingungen für den Betrieb oder die Eröffnung einer Apotheke zunehmend. Als Gründe nennt er zu geringe Honorare, übermäßige Bürokratie, massive Lieferengpässe bei Medikamenten und den auch in Apotheken spürbaren Fachkräftemangel. Die Apotheken bräuchten eine gerechtere Vergütung und klare Maßnahmen gegen die wachsende Konkurrenz durch ausländische Versandhändler und Internetplattformen.

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