Mülheim. Als „unruhig“ und „arbeitsintensiv“ bezeichnen Mülheims Einsatzkräfte den Jahreswechsel: Brände, schwerer Unfall, Ballern mit einer Schusswaffe.

Der Jahreswechsel 2024/25 war aus Sicht der Mülheimer Feuerwehr „eher unruhig“. Zwischen Dienstag, 8 Uhr, und Mittwoch, 8 Uhr, galt es allein 32 Brandeinsätze abzuarbeiten; zeitweise waren alle Löschfahrzeuge gleichzeitig unterwegs. Unter anderem brannte eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus am Kreisel in Eppinghofen aus - laut Zeugen könnte eine Silvesterrakete die Ursache des Feuers gewesen sein. Auch die Polizei spricht am Neujahrsmorgen von einer „einsatzintensiven Nacht“. Der Rettungsdienst hatte ebenfalls viel zu tun: Mehrere Menschen erlitten Verletzungen durch Feuerwerkskörper. Und einige tranken deutlich zu viel Alkohol.

Kurz nach Mitternacht wurden der Mülheimer Feuerwehr innerhalb von nur drei Minuten zwei größere Bränden gemeldet. Gegen 00.10 Uhr ging der Alarm für einen Zimmerbrand am Schildberg in Dümpten ein. Das Feuer war aus bislang unbekanntem Grund in einem im Bau befindlichen und daher unbewohnten Gebäude ausgebrochen. Es konnte rasch gelöscht werden.

Ermittlungen zur Brandursache am Eppinghofer Kreisel laufen: War es eine Rakete?

Aufwendiger war der Einsatz am Kreisel Eppinghofer Straße, Bruchstraße und Klöttschen, der gegen 00.13 Uhr via mehrerer Notrufe auf der Leitstelle einging. Eine Wohnung im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses stand in Vollbrand. Mehrere Trupps zur Brandbekämpfung und zur Menschenrettung wurden ins Haus geschickt. Da sich alle Bewohner rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatten, gab es keine Verletzten. Noch vor Ort hielt es Polizei-Dienstgruppenleiter Klaus Vohwinkel für „möglich, dass eine Rakete in die Wohnung geflogen ist“. Es gebe entsprechende Zeugenaussagen. Die Ermittlungen dauern an. Der Einsatz endete nach rund einer Stunde. Die betroffene Wohnung im Erdgeschoss ist bis auf Weiteres unbewohnbar, so die Feuerwehr.

Mülheim-Eppinghofen, kurz vor 1 Uhr in der Neujahrsnacht: Die Feuerwehr hat den Wohnungsbrand soeben gelöscht. Zum Glück hatten sich alle Bewohner des Mehrfamilienhauses (im Hintergrund) rechtzeitig in Sicherheit gebracht.
Mülheim-Eppinghofen, kurz vor 1 Uhr in der Neujahrsnacht: Die Feuerwehr hat den Wohnungsbrand soeben gelöscht. Zum Glück hatten sich alle Bewohner des Mehrfamilienhauses (im Hintergrund) rechtzeitig in Sicherheit gebracht. © Deike Frey

Laut einigen Beobachtern beeindruckte der Feuerwehreinsatz nicht jeden vor Ort: Während die Kräfte noch mit der Brandbekämpfung zugange waren, warfen Jugendliche auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit Feuerwerkskörpern um sich und zielten dabei auch direkt auf Hauswände, so die Zeugen.

Auto überschlägt sich auf der A40 - Fahrer wird lebensgefährlich verletzt

Die Silvesterbilanz der Feuerwehr weist auch mehrere Kleinbrände aus, wie Feuer in Müllbehältern und Altkleidercontainern. Gegen 00.20 Uhr krachte es dann auf der A40 in Fahrtrichtung Essen, in Höhe der Ausfahrt Friesenstraße: Aus bislang ungeklärter Ursache, so die Feuerwehr, kam ein Fahrzeug von der Fahrbahn ab, überschlug sich und blieb in der Böschung liegen. Der Autofahrer wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und lebensgefährlich verletzt. Er kam in eine nahegelegene Unfallklinik. Die Autobahnpolizei ermittelt. Gegen 2 Uhr meldeten Anwohner einen ausgelösten CO-Warnmelder in einem Dümptener Wohnhaus. Mithilfe von Messgeräten bestätigte die Feuerwehr kurz darauf eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration im Gebäude. Sie lüftete kräftig. Mitarbeiter des Versorgers Medl inspizierten die Heizungsanlage. Da weitere Messungen negativ verliefen, konnten die Bewohner ins Gebäude zurückkehren.

Die Polizei, die mit deutlich erhöhter Präsenz unterwegs war, hebt zwei Sachverhalte mit Mülheim-Bezug hervor: Kurz vor Mitternacht wollten Polizisten einen Mülheimer (18) am Kornmarkt in Essen kontrollieren. Der Mann flüchtete in einen Kiosk. Um ihn zu schützen, stellten sich zwei Brüder (24 bzw. 27) vor die Beamten und versuchten, sie aus dem Kiosk zu drängen. Die Angreifer wurden überwältigt und verbrachten die Nacht im Gewahrsam. Bei dem 18-Jährigen stellten die Beamten verbotenes Feuerwerk sicher. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.

Mit einer Schusswaffe in die Luft geschossen

In Speldorf wurde eine Streifenwagenbesatzung gegen 00.45 Uhr auf einen 27-Jährigen aufmerksam, der an der Duisburger Straße mit einer Schusswaffe in die Luft schoss. Beim Anblick der Polizisten steckte der Mülheimer die Waffe in seine Jackentasche und legte sich auf den Boden. Die Beamten stellten die Schreckschusswaffe samt zugehöriger Munition sicher und leiteten ein Strafverfahren ein.

Die Berufsfeuerwehr wurde traditionell durch Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr in Broich und Heißen unterstützt sowie durch das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter Unfallhilfe. „Angriffe auf Einsatzkräfte konnten glücklicherweise nicht verzeichnet werden“, teilte sie am Mittwochmorgen mit.

Einsätze der Mülheimer Feuerwehr - Lesen Sie auch:

Bleiben Sie in Mülheim auf dem Laufenden!

>> Alle Nachrichten aus Mülheim lesen Sie hier. +++ Abonnieren Sie kostenlos unseren Newsletter per Mail oder Whatsapp! +++ Hier kommen Sie zu unseren Schwerpunktseiten Wohnen, Gastronomie, Handel/Einkaufen und Blaulicht. +++ Zu unserem Freizeitkalender geht es hier. Legen Sie sich doch einen Favoriten-Link an, um kein Event zu verpassen! +++ Lokale Nachrichten direkt auf dem Smartphone: Laden Sie sich unsere News-App herunter (Android-VersionApple-Version).