Mülheim. Was der Krieg mit den Menschen macht: Theaterstück einer syrischen Autorin in Mülheim zu sehen. Hautnah-Erlebnis durch spezielle Audiokonzeption.

Ob es wirklich Frieden geben wird in Syrien? Die aktuellen Ereignisse, der Sturz von Assad und die Machtübernahme durch islamistischen Rebellen (HTS), sind wohl noch keine Garantie dafür. Das Theaterstück „Existenz“ der syrischen Autorin Wihad Suleiman (Weltpremiere war 2023 in Neapel) ist deshalb auch noch längst nicht überholt. Die junge Dramatikerin versucht, das Unfassbare des Krieges zu erfassen.

„In Wihad Suleimans Text begegnen die Zuschauerinnen und Zuschauer vier Menschen, die inmitten des Krieges auf ihre nackte Existenz zurückgeworfen werden. Sie erleben mit ihnen, was es bedeutet, wenn vor den eigenen Augen alles Selbstverständliche ausgelöscht wird“, heißt es in einer Ankündigung des Theaters an der Ruhr. Dort wird das Schauspiel am Sonntag, 12. Januar, um 18 Uhr auch gezeigt. Eine spezielle Audio-Konzeption ermöglicht es, die Welt der Figuren ganz hautnah zu erleben.

Herausragende syrische Schauspielerin in Mülheimer Produktion dabei

Bild- und sprachgewaltig setze sich die Autorin mit den Auswirkungen des Krieges auf die Psyche der Einzelnen auseinander. Ihre Figuren sind voller Wut und Zweifel, Hoffnung und Sehnsucht. Suleiman schreibt über die Auswüchse von Krieg, wie er schon immer stattgefunden hat – und überall stattfinden könnte. Sie findet dabei auch die Momente, die die Menschen am Leben festhalten lassen.

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Der Theatertext entstand am renommierten Londoner Royal Court Theatre. Wihad Suleiman, 1988 geboren, absolvierte ihr Studium am Höheren Institut für Dramatische Künste in Damaskus. 2015 verbrachte sie, gefördert vom Goethe-Institut, ein halbes Jahr am Theater an der Ruhr. 2017 hatte ihre Fassung von »Medea« Premiere im Theater Oberhausen. Als Darstellerin ist bei „Existenz“ auch Amal Omran, eine Syrerin, die als eine der herausragenden Schauspielerinnen arabischer Sprache gilt. Sie hat am Theater an der Ruhr auch schon Regie geführt („Singing Hearts“).

Karten auf theater-an-der-ruhr.de

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