Mülheim. Ärzte in Mülheim, vor allem solche für Privatpatienten, zieht es speziell an einen Ort in der Stadt. Was dahinter steckt und wer zuletzt dazukam.

Ein Urologe ist der jüngste Neuzugang: Erst Ende November eröffnete Prof. Dr. Andreas Eisenhardt seine neue Privatpraxis „Rundum Urologie“ im Evangelischen Wohnstift Raadt an der Parsevalstraße 77. „Ich wollte noch einmal etwas Neues“, begründet der Mediziner den Schritt in die Selbständigkeit. „Jetzt kann ich mir Zeit für die Menschen nehmen, Zeit für jeden Patienten.“

Mit der Neueröffnung hat sich das Spektrum der fachärztlichen Praxen im Mülheimer Stadtteil Raadt noch erweitert. Insbesondere für Privatärztinnen und-ärzte scheint der Standort sehr attraktiv zu sein.

Mülheimer Facharzt sagt selbst: „Zum Urologen geht keiner gerne“

Die neue Praxis von Prof. Dr. Eisenhardt ist hell und freundlich. Der Urologe hat viel Wert auf eine spannungsreduzierende Einrichtung gelegt. „Zum Urologen geht keiner gerne“, sagt der Facharzt. „Da sollen sich die Patienten hier wenigstens wohl fühlen und sich entspannen können.“

Blick in die urologische Privatpraxis von Prof. Dr. Andreas Eisenhardt in Mülheim-Raadt: Schwerpunkt sind Tumorbehandlungen.
Blick in die urologische Privatpraxis von Prof. Dr. Andreas Eisenhardt in Mülheim-Raadt: Schwerpunkt sind Tumorbehandlungen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Rundum Urologie“ verfügt über zwei Behandlungsräume, einen Zystoskopie-Bereich und ein Labor. „Die Räumlichkeiten sind gut geeignet und haben mir sofort gefallen“, so Prof. Dr. Eisenhardt. Auch der Name ist bewusst gewählt. „Rundum Urologie“ soll für eine umfassende Betreuung stehen.

Nicht nur Männer, sondern auch Frauen und Kinder werden behandelt

„Ich möchte ein Rundum-Konzept für die Patienten und Patientinnen entwickeln“, erklärt er. Der Urologe behandelt nicht nur Männer, sondern auch Frauen und Kinder. Der Schwerpunkt seiner Praxis liegt in der Tumorbehandlung. Doch auch Nierensteine, Blut im Urin, unerfüllter Kinderwunsch und Harninkontinenz sind Anliegen, mit denen die Leute zu ihm kommen. Auch für Sorgen bei Kindern, wie Einnässen, hat er ein offenes Ohr.

Seit etwas mehr als einem Monat hat „Rundum Urologie“ nun geöffnet, und Prof. Dr. Eisenhardt hat bisher einen durchweg positiven Eindruck. „Ich bin mit dem Start sehr zufrieden“, sagt er. „Die Resonanz war sehr gut.“

Viele Angebote für Privatpatienten im Stadtteil

Der Urologe ist einer von zahlreichen Ärzten, die sich im Stadtteil Raadt niedergelassen haben. An der Zeppelinstraße ist neben der Privatpraxis al Sibai für Orthopädie, Unfallchirurgie, Chirotherapie und Sportmedizin auch die Lipoclinic von Dr. Heck beheimatet, eine Spezialklinik für Diagnose und Behandlung des Lipödems.

Im Untergeschoss des Evangelischen Wohnstiftes Raadt liegt die neue Praxis „Rundum Urologie“.
Im Untergeschoss des Evangelischen Wohnstiftes Raadt liegt die neue Praxis „Rundum Urologie“. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Schräg gegenüber an der Brunshofstraße liegt das „Gesundheitszentrum an der Brunshofstraße“. Dort befindet sich die Gelenk- und Sportklinik Rhein/Ruhr mit Dr. med. Baher Husain, Dr. Klaus Wilsenack und Dr. Adam Peszko für Orthopädie und Sportmedizin. Auch die Praxisklinik für plastische und ästhetische Chirurgie von Dr. Lona Raab hat hier ihren Sitz. Seit Mitte 2024 hat sich auch die „Radiologie MH“ am Flughafen niedergelassen und bietet über die Stadtgrenze hinaus CT- und MRT-Untersuchungen an. Auch das war ein Grund für Prof. Dr. Eisenhardt, seine Praxis hier zu eröffnen. „Die Nähe zum CT und MRT ist natürlich optimal“, erklärt er.

Mülheim-Raadt ist über die A52 aus Nachbarstädten gut erreichbar

Den Trend, dass es viele Mediziner nach Mülheim-Raadt zieht, kann auch Dr. Stephan von Lackum bestätigen, Hausarzt und Vorsitzender der KV-Kreisstelle in Mülheim. „Der Standort Raadt ist aufgrund der Lokalität sehr attraktiv“, erklärt er. Insbesondere Privatärzte lassen sich im Stadtteil nieder, bei denen eher finanziell besser gestellte Patientinnen und Patienten einen Ansprechpartner finden.

Da stört es nicht, dass es kaum öffentliche Verkehrsmittel nach Raadt gibt. „Eine öffentliche Verkehrsanbindung ist zwar vorhanden, aber sie ist nicht gut“, stimmt Dr. Stephan von Lackum zu. Die meisten Privatpatienten kommen nicht mit dem ÖPNV, sondern mit dem Auto. „Die Nähe zu Essen und Düsseldorf mit der Autobahn 52 macht den Standort so interessant“, erklärt von Lackum. Auch für die kassenärztlichen Kliniken sei die Lage sehr gut geeignet. „Gerade bei Terminen für MRT oder CT schaut man schon einmal über die Stadtgrenzen hinaus, um einen Termin zu bekommen“, so Dr. Stephan von Lackum.

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