Mülheim. Drei Mülheimer Wassersportvereine sprechen von häufigen Problemen an den Stegen. Wie Polizei und Ordnungsamt die Lage an der Ruhr einschätzen.
Nach dem Brand vor zwei Wochen, bei dem eine historische venezianische Gondel zerstört wurde und die Polizei wegen Brandstiftung ermittelt, kam die Frage auf, ob es am Ruhrufer entlang der Mendener Straße ein Vandalismusproblem gibt. Zwei Vereine haben uns ihr Leid geklagt. Sie sprachen von Brandstellen auf Stegen durch unerlaubtes Grillen, immer wieder Müll.
In einem Fall hatten Unbekannte gar ein historisches Ruderboot des Classic Boat Clubs aus dem Schuppen gezogen und ins Wasser geworfen. Deren erster Vorsitzender Ralf-Peter Stumme sprach von einer Resignation, mit der er die Ärgernisse inzwischen hinnehme. Der Gondelbrand dagegen sei freilich eine adere Sache, eine ganz neue Dimension des Vandalismus.
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Polizei wertet für uns Einsätze der letzten 400 Tage aus
Wir haben Polizei und Ordnungsamt gefragt, ob das Ruhrufer ihrer Einschätzung nach ein Hotspot für Vandalismus ist, und ob härteres Durchgreifen geplant ist. Die Polizei ist in den vergangenen 400 Tagen vier Mal zu Einsätzen in dem Bereich ausgerückt. Wie eine Sprecherin berichtet, wurde im April und Mai in zwei Fällen an Palmen gezündelt. Unbekannte haben versucht, eine Ummantelung aus Kokosfaser in Brand zu stecken.
In einem weiteren Fall wurden die Beamten gerufen, da es zu Beschädigungen an Motorbooten gekommen sein soll. „Das hat sich vor Ort nicht bestätigt“, so eine Polizeisprecherin. In einem weiteren Fall wurde eine kleinere Sachbeschädigung durch Bekleben mit - womöglich inhaltlich fragwürdigen - Aufklebern gemeldet.
Ordnungsamt und Polizei kommen zu demselben Fazit
Fazit der Polizei: „Aus unserer Sicht besteht kein Anlass für häufigere Kontrollen.“ Ganz ähnlich sieht man es beim Ordnungsamt der Stadt: „An der Stelle sind uns keine Beschwerden bekannt – weder zum Thema Vandalismus, Brandstellen an Stegen, noch zum Shisha rauchen. Insofern kontrolliert der kommunale Ordnungsdienst dort auch nicht.“ Hinweise könnten aber gern an geeignete Beschwerdestellen weitergegeben werden.
Wir haben zusätzlich mit einem weiteren Wassersportverein am Ruhrufer gesprochen. Beim Mülheimer Kanusport Verein gebe es keine größeren Probleme mit Vandalismus, dafür aber in einem anderen Zusammenhang. Pressewartin Lena Trines erklärt: „Es kommt immer wieder zu Problemen mit Personen, die sich unbefugt auf unserem Vereinsgelände und unserem Steg aufhalten und Müll hinterlassen. Einmal wurde eine unserer Bänke in die Ruhr geworfen.“
Ähnliches hat auch Thomas Heipcke, Vorsitzender der Mülheimer Ruder Gesellschaft, berichtet. Bei ihnen werde dadurch sogar zum Teil der Betrieb behindert, wenn Boote zu Wasser gelassen werden sollen.
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