Mülheim. Schon wieder haben Unbekannte an dieser Mülheimer Bushaltestelle eine Scheibe eingeschlagen. Was unternimmt die Ruhrbahn dagegen?
Am Wochenende 17. und 18. August ist es wohl passiert: Unbekannte schlugen eine Scheibe an der Bushaltestelle „Merziger Straße“ in Saarn ein. Einen großen Scherbenhaufen anstelle des Wetterschutzes fand Leser Dieter Luxnat auf dem Boden hinter dem Haltepunkt - „schon wieder“, schildert er die Empörung von zwei verärgerten Anwohnerinnen am Sonntagabend. Was wundert: Die Merziger Straße wird verhältnismäßig häufig vom Vandalismus heimgesucht.
„Irgendwelche Vollidioten zertrümmern circa vierteljährlich die Scheiben“, bestätigt der Saarner aus eigener Beobachtung. Aber warum ausgerechnet an dieser Straße?
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Eingeschlagene Scheiben: In Mülheim eher selten
Die Frage stellt sich auch die Ruhrbahn, denn - so bestätigt eine Sprecherin - in dieser Häufigkeit komme das an keinem anderen Ort in Mülheim vor. Etwa drei Glasbrüche im Monat verzeichnet das Verkehrsunternehmen in der Ruhrstadt. Im Vergleich zu Essen scheint das gering, denn dort sind es monatlich etwa 26.
Was das kostet? Die Ruhrbahn zumindest nichts, denn „die werbliche Nutzung genauso wie die Pflege und Instandhaltung bzw. Beseitigung von Schäden obliegt dem Wartehallenbetreiber“ - hier ist es die Degesta.
Doch Scheiben machen nur einen Bruchteil der Schäden durch Vandalismus aus: Die „Klassiker“ von früher, zum Beispiel Graffiti an Haltestellen, Schmierereien und zerschnittene Sitzpolster in Bussen und Bahnen, zerkratzte Scheiben, seien laut Ruhrbahn seltener geworden, seit sie Videokameras in den Fahrzeugen und an Haltestellen installiert hat. In den vergangenen vier Jahren haben sich dadurch zwischen 39 und 59 schwere Sachbeschädigungen aufklären lassen sowie bis zu zwölf einfache.
Vandalismus: Zwischen Videokameras und Gefühl
Heute seien es eher eingetretene Seiten an Rolltreppen, zugeklebte Lichtschranken und beschädigte Türen in Aufzügen, gebrochene Haltestangen und Haltewunschtaster oder manipulierte USB-Steckdosen in Fahrzeugen, die ein Reparaturteam beschäftigen. Doch auch das sind nur „Gefühlswerte“, denn eine Statistik darüber, wie viel der Vandalismus an Kosten für die Beseitigung und den Ersatz verursacht, führe man nicht, so die Ruhrbahn. Vermutlich, weil die Statistik nicht der Mühe wert ist. Denn ohne Videobeweis oder Zeugenaussagen bleibe die Ruhrbahn ohnehin auf dem Schaden sitzen.
Und so bleibt nur die Frage, wann das Gefühl zu einer Videoüberwachung an der Merziger Straße führen wird, die als eine der am häufigsten attackierten Haltestelle in Mülheim gilt.
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