Mülheim. Corona gibt es auch im Sommer 2024 noch: Wo in Mülheim geimpft wird, wer sich impfen lassen sollte und wie viele neue Fälle es täglich gibt.

Die Hochzeit der Pandemie gehört mittlerweile der Vergangenheit an, doch das Corona-Virus kursiert auch im Sommer 2024 noch in der Gesellschaft. Wo sich Mülheimerinnen und Mülheimer weiterhin dagegen impfen lassen können.

„Es sind gerade die ersten Dosen mit dem neuen Impfstoff eingetroffen, die werden seit August ausgeliefert“, sagt Dr. Stephan von Lackum, Vorsitzender der kassenärztlichen Vereinigung in Mülheim. Seitdem steige die Nachfrage nach Impfungen gegen die derzeit kursierende Omikron-Variante „JN.1“ wieder.

Warum längst nicht mehr alle Arztpraxen impfen

„Es werden wieder Termine dafür in den Arztpraxen gemacht“, weiß van Lackum. Geimpft wird beispielsweise von Dr. Markus Becker am Tourainger Ring in der Stadtmitte, bei den MVZ-Hausärzten Ruhr an der Oberhausener Straße in Styrum, bei der „HNO-Praxis in Saarn“ auf der Düsseldorfer Straße sowie auch bei von Lackum selbst in seiner Praxis auf der Ulmenallee in Broich.

Es impfen aber längst nicht mehr alle Ärztinnen und Ärzte, weil sich der Aufwand nicht für jede Praxis lohnt. Denn noch immer gibt es den Impfstoff nur in Sechser-Gebinden und nicht einzelnen. Ein sogenanntes Vial ist angebrochen nur begrenzt haltbar. Daher ist in den meisten Fällen eine vorherige Terminvereinbarung notwendig, damit diese aufeinander abgestimmt werden können.

Wer sich weiterhin impfen lassen sollte

Impfen lassen sollte sich weiterhin medizinisches Personal, alle Menschen über 60 Jahren und Personen aus Risikogruppen, also zum Beispiel mit Vorerkrankungen. Nicht mehr nötig ist die Auffrischung laut den neuesten Bestimmungen des Robert-Koch-Instituts für alle, die bereits eine Infektion hatten. „Dafür reicht sogar ein PoC-Test“, sagt von Lackum.

Dr. Stephan von Lackum war festes Mitglied im Corona-Krisenstab der Stadt Mülheim.
Dr. Stephan von Lackum war festes Mitglied im Corona-Krisenstab der Stadt Mülheim. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Dass das Virus weiterhin existiert, zeigt die Tatsache, dass es in Mülheim alleine am Montag drei positive Fälle gab. „Es sind jeden Tag so zwischen einem und drei, maximal mal fünf“, sagt der Hausarzt. Im Prinzip handele es sich weiterhin um eine meldepflichtige Erkrankung.

Keine Welle, aber ein linearer Verlauf bei Corona in Mülheim

Von einer erneuten Welle will von Lackum nicht sprechen. „Es ist aber verwunderlich, dass es keine Abnahme gab. Die normale Grippe hat man ja sonst in den Sommermonaten nie gehabt. Hier haben wir einen recht linearen Verlauf auf niedrigem Niveau“, so der leitende Impfarzt im früheren Mülheimer Impfzentrum.

Die Herausforderung sei der ständige Variantenwechsel. „Die jetzige verursacht bei Geimpften kaum einen schweren Verlauf, birgt aber eine große Ansteckungsgefahr, gerade im engen Kontakt oder in größeren Personengruppen“, so von Lackum.

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