Mülheim. Das verlassene Rathaus prägt Heißens Mitte. Die Sparkasse ist lange ausgezogen, kein Nachmieter in Sicht. Die Eigentümer entwickeln „Plan B“.

Der Heißener Markt ist immer noch das Herz des Stadtteils, auch wenn sich der geschäftliche Alltagsbetrieb längst weiter westlich abspielt, zwischen Hingbergstraße und Wiescher Weg. Doch das ehemalige Rathaus, das repräsentativste Gebäude, steht seit mehr als zwei Jahren leer. Die Menschen, die den geräumigen Platz queren oder bei trockenem Wetter auf den Bänken sitzen, blicken auf ein verlassenes Haus - denkmalgeschützt, wie die ehemalige Bürgermeistervilla direkt nebenan.

Die weißen Vorhänge sind zugezogen, die Uhr unter dem Vordach ist stehengeblieben, über die breite Freitreppe geht niemand mehr. Seit 1979 hatte die Sparkasse Mülheim hier residiert, im April 2022 ist sie ausgezogen. Die Immobilie wurde verkauft an die DGFO-Gruppe - ein Unternehmen mit Wurzeln in Mülheim und Firmensitz in Essen. Seitdem suchen die neuen Eigentümer neue Mieter.

Altes Rathaus in Mülheim-Heißen war bis 2022 Sitz der Sparkasse

Schon im Frühjahr 2022 hieß es von Seiten der DGFO-Gruppe, man sei in Gesprächen mit verschiedenen Interessenten und sehr daran interessiert, jemanden zu finden, der „durch seinen Einzug in die Bürgermeisterei zu einer Steigerung der Vielfalt der dort vorhandenen Unternehmen und Geschäfte beiträgt“. Die Vermarktung hat Cubion übernommen, eine Mülheimer Immobilienberatung, die auf Gewerbeimmobilien spezialisiert ist. Ihr Transparent hängt deutlich sichtbar an der Fassade des alten Heißener Rathauses: „Büroflächen zu mieten - ca. 450 m2“.

Eine Nachfrage dieser Redaktion bei den Eigentümern ergibt: Noch hat sich kein neuer Mieter für das 1879 errichtete Backsteingebäude gefunden. „Wir haben eine Baugenehmigung für Büroflächen“, heißt es bei der DGFO-Gruppe, „und wir haben alternativ ein anderes Konzept entwickelt, so dass wir auch Wohnflächen anbieten können.“ Auch für die mögliche Nutzung als Wohngebäude sei eine Baugenehmigung bereits beantragt, jedoch noch nicht erteilt. „Dies wäre Plan B.“

Eigentümer sucht Mieter, die den Stadtteil aufwerten

Die Vermietung gestalte sich aufgrund des Denkmalschutzes schwierig, erklären die Eigentümer, „denn das Objekt ist nicht barrierefrei“. Und: „Viele Interessenten suchen ein Büro, aber nicht so eine großes.“ Aufteilen ließe sich die Fläche nur schwer. Schließlich sei man auch durchaus wählerisch, was die neue Nutzung angeht: „Es soll zum Stadtteil Heißen passen und ihn aufwerten.“

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