Moers. Jedes Jahr werden Böllerverbot und Sicherheit an Silvester diskutiert. Die Polizei gibt Hinweise – und die Stadt Moers erklärt ihre Entscheidung.
- Der Rettungsdienst war in der vergangenen Silvesternacht in Moers 54 Mal im Einsatz.
- Die Feuerwehr wurde zu zehn Einsätzen gerufen.
- Die Stadt Moers verzichtet an Silvester 2024 auf Böllerverbotszonen.
Sowohl die Feuerwehr als auch die Polizei warnen Jahr für Jahr vor den Gefahren an Silvester. Und jedes Jahr erweisen sich die Hinweise als aktuell, denn viele Einsätze könnten vermieden werden. Allein in Moers wurde die Feuerwehr in der Silvesternacht 2023 zu zehn Brand- und Hilfeleistungseinsätzen alarmiert. Die häufigste Ursache: unsachgemäßer Umgang mit Feuerwerkskörpern. Der Rettungsdienst rückte zu 54 Einsätzen aus – übermäßiger Alkoholkonsum, unsachgemäßer Umgang mit Feuerwerkskörpern und Körperverletzungen nennt die Feuerwehr Moers in einer Pressemitteilung als Gründe. Auch in diesem Jahr sind die Hinweise unverzichtbar.
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Silvester 2024 in Moers: Mehr Polizeikräfte im Einsatz
Polizeisprecher Björn Haubrok kündigt an, dass in der Silvesternacht mehr Einsatzkräfte als gewöhnlich im Dienst sein werden: „Erfahrungsgemäß ist in dieser Nacht mehr los. Das liegt aber auch in der Natur der Sache. Wie jedes Jahr wird es zu höherem Einsatzaufkommen kommen.“ Konkrete Zahlen zu den Einsatzkräften kann er nicht bekannt geben.
Trotz der erhöhten Einsatzzahlen geht Haubrok nicht von einer außergewöhnlich gefährlichen Lage aus: „Natürlich können Leute überall hingehen zum Feiern.“ Aber auch er warnt vor den wiederkehrenden – und vor allem bekannten – Gefahren in der Silvesternacht.
Böllerverbotszonen in Moers
Auch in diesem Jahr wird es in Moers keine Böllerverbotszonen geben. Das bestätigt Klaus Janczyk, Pressesprecher der Stadt Moers. Dafür gebe es vor allem zwei Gründe, sagt er. „Grundsätzlich ist ein Verbot nur möglich, wenn es ‚Hotspots‘ gibt, wo es möglicherweise zu problematischen Situationen kommen kann“, erklärt er. Da dies in den vergangenen Silvesternächten in Moers nicht der Fall war, sei eine Böllerverbotszone nicht zu rechtfertigen.
Außerdem gibt es in der Stadt keine „baulichen Gefahren“. Das bedeutet: In Moers gibt es keine brandempfindlichen Gebäude, wie zum Beispiel die vielen Reetdachhäuser auf Sylt.
Sicherheitshinweise für Feuerwerkskörper
Die Kreispolizeibehörde Wesel empfiehlt, ausschließlich geprüfte Feuerwerkskörper zu verwenden. Sichere Produkte sind mit der Aufschrift „BAM“ gekennzeichnet. Diese sind von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung getetest – und für den deutschen Markt zugelassen.
Geprüfte und zugelassene Produkte tragen das BAM-Zeichen, eine vierstellige Registrierungsnummer und ein CE-Zeichen. Die BAM-Prüfung stellt sicher, dass die Menge an Schwarzpulver in den Knallkörpern begrenzt ist und die Produkte den deutschen Sicherheitsstandards entsprechen. Artikel ohne diese Kennzeichnung können eine erhöhte Verletzungsgefahr darstellen, berichtet die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung.
Keine Auffälligkeiten an Neujahr 2024 in Moers
Die vergangene Silvesternacht in Moers verlief nach Angaben von Polizei und Stadtverwaltung ohne größere Zwischenfälle. Ruhestörungen, Sachbeschädigungen und kleinere Brände durch fehlgeleitete Pyrotechnik dominieren nach Angaben des Polizeisprechers häufig das Einsatzgeschehen an Silvester. Aber auch Körperverletzungsdelikte sind an der Tagesordnung: „Wenn Leute betrunken sind, sinkt die Hemmschwelle“, sagt Polizeisprecher Björn Haubrok. Sexuelle Übergriffe wurden im vergangenen Jahr nicht festgestellt.
Alkohol an Silvester: Polizeisprecher warnt
Für viele Menschen gehört das Trinken von Alkohol zum Jahreswechsel dazu. Die Polizei wird auch in diesem Jahr wieder verstärkt Alkohol- und Drogenkontrollen im Straßenverkehr durchführen. Haubrok betont: „Auf keinen Fall betrunken ans Steuer setzen.“ Er empfiehlt, rechtzeitig ein Taxi zu bestellen oder eine Person zu bestimmen, die nüchtern bleibt. Diese Maßnahmen seien nicht nur an Silvester, sondern auch an Karneval und anderen Tagen wichtig.
„Letztendlich ist das nichts wirklich Neues. Aber es ist alle Jahre wieder relevant.“
Polizei im Kreis Wesel auch an Silvester präventiv tätig
Um die Bürgerinnen und Bürger zu sensibilisieren, plant die Kreispolizeibehörde – wie jedes Jahr vor Silvester – Präventionshinweise in den sozialen Medien zu veröffentlichen. „Im Augenblick ist das noch ein bisschen früh, die Leute fokussieren sich noch auf Weihnachten“, hieß es zum Zeitpunkt der Anfrage.
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