Kamp-Lintfort. 2026 soll der erste Zug ab Bahnhof Kamp-Lintfort rollen. Warum es vorerst kein Bahnhofsgebäude geben wird und Biodiversität eine Rolle spielt.
Im Dezember 2026 soll von Kamp-L.intfort aus der erste Zug rollen, die beiden Bahnhöfe an der Ring-/Kattenstraße (Bahnhof Süd) und an der Friedrichstraße (Bahnhof Kamp-Lintfort) sollen bis dahin ebenfalls fertig sein. Wie es rund um den Bahnhof an der Friedrichstraße als Eingangstor zum Zechenpark und entlang der Gleistrasse im Zechenpark aussehen könnte, damit hat sich das Büro bbzl Landschaftsarchitekten, das bereits den Zechenpark zur Landesgartenschau geplant hatte, im Auftrag der Stadt beschäftigt.
Gestalterisch wichtig sei, so Arne Gogol, stellvertretender Leiter des Planungsamtes, dass der attraktive Eingangsbereich zum Zechenpark von der Friedrichstraße aus erhalten bleibe. Weil die Züge nach Kamp-Lintfort zunächst erst mal im 60-Minuten-Takt fahren werden, wird zunächst nur ein Bahnsteig gebaut. Leider sei nach intensiver Prüfung klar geworden, dass ein solcher nicht ebenerdig sein könne, so Gogol am Dienstag in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses. „Wir wollen den Bahnsteig aber so gut wie möglich in den Zechenpark integrieren.“ Barrierefreiheit werde über Zugangsrampen gewährt.
Bahnhofsvorplatz wird künftig auch Eingang in den Zechenpark
Aus Sicht der Planer und der Stadt Kamp-Lintfort sollte auch die Überdachung des Bahnsteiges eine „städtebauliche und orientierungsgebende Funktion“ erfüllen. Die Überdachung übernehme eine gestalterische Leitfunktion am Bahnhofsvorplatz, der künftig eben auch gleichzeitig als Parkeingang dienen werde, heißt es.
Eine weitere Herausforderung: Die durch den Zechenpark verlaufende Gleistrasse so zu bauen, dass sie „keine besondere Bedeutung im Park erfährt“, so Gogol: Will heißen – die Gleistrasse soll möglichst „versteckt“ werden. Der Zechenpark habe sich in den letzten Jahren als regional bis überregional bedeutsames Freizeitziel entwickelt. Deshalb sei es umso wichtiger, dass sich die Gleistrasse „durch kluge Gestaltung klar vom Rest des Parks abgrenze“.
„Das ist nicht sehr zufriedenstellend für einen Endbahnhof.“
Dabei spielen auch die Böschungsprofile eine Rolle. Es solle sichergestellt werden, dass es „eindeutige Übergänge“ gibt, sodass Menschen nicht ungewollt in den Bereich der Gleise gelangen, hieß es am Dienstag. Dennoch gebe es keine Verpflichtung, quer durch den Zechenpark einen Zaun zu ziehen. Eine besondere Sicherung sei allerdings im Bereich des Spielplatzes geplant.
Bei der Umsetzung gibt es unterschiedliche Ansätze. Zum einen aufgeschüttete und begrünte Böschungen, aber auch so genannte Gabionen-Wände mit einer Füllung, bei der auf Biodiversität geachtet werden soll. Als Beispiel nannte Gogol Natursteinmauern. Sowohl für den Bahnhof Friedrichstraße als auch für die Gleistrasse gelte, dass durch die Gestaltung das Stadtklima und die Biodiversität verbessert werden solle.
Der FDP fehlt ein Bahnhofsgebäude
Deutliche Kritik gab es von Seiten der FDP. Offensichtlich sei in der Planung für die Friedrichstraße kein Bahnhofsgebäude berücksichtigt worden, monierte Hans-Peter Ribbrock, dass es „nur“ einen Bahnsteig gebe: „Das ist nicht sehr zufriedenstellend für einen Endbahnhof.“ Das hänge derzeit noch mit der zur Verfügung stehenden Fläche zusammen, erklärte Gogol dazu.
Für insgesamt drei geplante Teilmaßnahmen, die beim Bahnanschluss den Zechenpark betreffen, will die Stadt sich nun im Rahmen der IGA 2027 um Fördergelder im Bereich „Urbane Gärten“ bewerben. Die Kosten für die Maßnahmen belaufen sich laut Verwaltung auf knapp 2,2 Millionen Euro. Aktuell gehe man davon aus, dass 70 Prozent der Summe gefördert werden könnten, bestenfalls könnten es 80 Prozent werden, so Gogol.
Die Ausschreibung und Ausführungsplanung der Maßnahmen sind für das kommende Jahr geplant, ab dem ersten Halbjahr 2026 soll mit der baulichen Umsetzung begonnen werden.
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