Neukirchen-Vluyn. Der Martinsmarkt in Neukirchen-Vluyn lockte zahlreiche Besuchende an die Dorfkirche. Kunsthandwerk, Kulinarik – was das beliebte Event alles bot.
Der süße Duft von frisch ausgebackenen Crêpes mischt sich mit dem Kräuteraroma von Bonbons. Einige Schritte weiter weckt der herzhafte Bratengeruch gegrillten Spanferkels den Appetit aller Nicht-Vegetarier. Dank kühlerer Temperaturen als zu Beginn der Woche schmeckt auch der erste Glühwein oder die erste Feuerzangenbowle auf dem traditionellen Martinsmarkt rund um die Vluyner Dorfkirche. Samstag und Sonntag herrscht reges Treiben auf dem mit Lichterketten, Feuerschalen und Pagoden bestückten Kirchplatz, Schulplatz und Leineweberplatz.
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„Vom ganzen Marktgeschehen her merkt man schon, dass es eher in die dunkle Jahreszeit geht“, findet Carsten Rübel, Vorsitzender des Fördervereins der KiTa-Aktiv in Vluyn. Wie viele andere ortsansässige Vereine, so ist auch der KiTa-Verein mit einem Stand auf dem Martinsmarkt vertreten. Kinder und Eltern haben sich für den Verkauf etwas besonderes einfallen lassen: An ihrer Plätzchen-Bar können sich Besucherinnen und Besucher aus insgesamt 35 verschiedene Plätzchensorten individuelle Gebäckmischungen zusammenstellen. Bezahlt wird nach Grammzahl. „Alles kommt den Kindern zugute“, erklärt Rübel. Dass der Martinsmarkt als Brauchtumspflege weiterhin bestand hat und noch nicht in Lichterfest oder Ähnliches umbenannt worden sei, freue ihn: „Wir sind eine evangelische Einrichtung – da legen wir schon noch Wert auf Sankt Martin“, so der Vorsitzende des Fördervereins der Vluyner KiTa.
Sankt Martin bleibt für viele Neukirchen-Vluyner Familien wichtig
Insbesondere junge Familien mit Kindern im Kindergarten- oder Grundschulalter scheinen die Martinszüge und die Erinnerung an die Geschichte des heiligen Martin von Tours noch wertzuschätzen. Familie Aniela aus Neukirchen-Vluyn berichtet: „Im Kindergarten wird das noch groß gefeiert mit Schauspiel und vielen Eltern, die sich dazu bereiterklären, zu helfen“. Die Vermittlung der Botschaft, dass man helfen und teilen solle, sei dabei zentral.
Dennoch lässt es sich schwer leugnen, dass angesichts all des Lichterglanzes und des Produktangebots diverser regionaler Delikatessenhersteller und Kunsthandwerker erste vorweihnachtliche Gefühle erwachen. Für den Erwerb kleiner Nikolausgeschenke wie Liköre und Spirituosen der Pott.Stil Spezialitätenbrennerei, besonderen Sukkulenten oder weihnachtlicher Dekorationsartikel und Adventskränze eignet sich der Besuch auf dem Martinmarkt allemal.
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Aus der Erfahrung Sven Waldorfs mache es sich im Kunsthandwerksgewerbe jährlich bemerkbar, wenn es auf Heiligabend zugehe. „Gerade in der Vorweihnachtszeit achten die Leute verstärkt auf ausgefallene Produkte“, meint der Kunsthandwerker aus Hückelhoven. Das Adjektiv „ausgefallen“ beschreibt seine Produktpalette treffend: Aus Münzen aus der ganzen Welt stellt er in seinem Klein-Unternehmen „Vermünzt und zugesägt“ seit 16 Jahren Kettenanhänger und Ringe in Handarbeit her. „Wir fahren eigentlich vor allem Spezialdinger wie Mittelalter- und Piratenmärkte an“, erklärt er. „So was wie der Martinsmarkt ist eher selten für uns“ – nichtsdestotrotz ist er nunmehr zum vierten Mal in Neukirchen-Vluyn vertreten und bereichert das Marktangebot.
Exklusiv auf dem Martinsmarkt: Ortsbauernschaft Neukirchen-Vluyn brät Spanferkel
Ein kulinarisches Highlight stellt neben den mittelalterlichen Ritterfladen, Grafenrollen und Schmachtlappen – winzerfladenähnliche Handbrote – der Steinofenbäckerei Wallner das jährlich angebotene Spanferkelessen der Ortsbauernschaft Neukirchen-Vluyn dar. Sieben Spanferkel werden unter dem Pavillon an der Ecke zwischen Leineweber- und Schulplatz am Marktwochenende zubereitet. „Es gibt hier eine treue Stammkundschaft, die da immer schon drauf wartet“, berichtet Heiner Schürmann, Betreiber des Wegmannshofs. „Manche haben da heute fast geweint, als die ihre Portion erhalten haben“, ergänzt er lachend.
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Auf dem Weihnachtsmarkt im Dorf Neukirchen wird die Ortsbauernschaft das gastronomische Angebot ebenfalls erweitern. Am Samstag, 30. November, können sich Besucherinnen und Besucher auf wärmenden Grünkohl mit Mettwurst freuen. Die Spanferkel bleiben dem Martinsmarkt vorbehalten.